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Spur ins Nichts - Ein Jack-Irish-Roman

Spur ins Nichts - Ein Jack-Irish-Roman

Titel: Spur ins Nichts - Ein Jack-Irish-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Temple
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Brust, ein unverletzter Mensch, und ich war unendlich dankbar dafür.
    Der andere trat aus den Schatten.
    Ein Mann in Schwarz. Kurzes Haar, geöffnete Lippen.
    Lippenstift auf den Lippen. Dunkelrot. Glänzende Zähne.
    Nicht noch ein Mann, der da stand.
    Eine Frau. Die Partnerin des Klerikers bei Taub's, die Frau mit den Werbefernsehzähnen und den schwarzen Smarties-Augen, der angedeuteten männlichen Spalte im bleichen Kinn, dem Fingernagelabdruck in einem Gebäckstückchen.
    Sie kam zu uns herüber, hängte die Waffe in ihre Armbeuge, musterte mich mit ruhigem kalten Blick von oben bis unten, sah Lyall an, tätschelte ihr die linke Schulter wie ein Trainer, blickte wieder mich an.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Ich konnte nichts sagen, wollte nichts sagen.
    »Sie bleiben am Leben«, sagte sie. »Sie stehen auf Ihren Füßen, Sie bleiben am Leben.« Zu Lyall sagte sie: »Bringen Sie ihn in die Notaufnahme im St. Vincent's. Das Ding ist wahrscheinlich auf der anderen Seite direkt wieder ausgetreten und hat nichts kaputt gemacht. Glück. Wie im Film.«
    Sie zog eine Brieftasche aus einer Gesäßtasche ihrer Hose, hielt sie ins Licht, fand eine Karte und gab sie Lyall. »Geben Sie denen das hier. Egal wem. Sagen Sie ihnen, sie sollen diese Nummer hier anrufen. Dann quartieren Sie sich im Hyatt ein und bleiben da so lange, wie Sie wollen, Geld spielt keine Rolle. Wir räumen hier auf. Sie halten sich eine Weile fern.«
    Zu mir. »Es ist noch nicht vorbei, Jack.«
    Ich sah zu dem Mann hinüber, der an der Hausecke lag, dem Mann, der versucht hatte, mich zu töten, eine große schwarze Lache breitete sich um seinen Kopf herum aus, ich sah auf meine Schulter herunter, riss mich zusammen. »Zumindest für diesen Anzug ist es vorbei«, sagte ich. »Man findet heutzutage niemanden mehr, der noch Einschlusslöcher unsichtbar stopfen kann.«
    Ohne den Tonfall zu ändern, mit der Andeutung eines Lächelns um die Mundwinkel, antwortete sie: »Wir können nichts stopfen. Alles, was wir können, ist zahlen.«
    Ich blickte ihr in die Augen und sah nichts. Sie bückte sich und hob die Dokumentenbox auf, die immer noch offen war, die Videobänder waren an die Innenseiten geklemmt.
    »Nehmen Sie das mit«, sagte sie. »Ein Stück weniger für die Reinigungsleute.«
    Wir blickten uns an. In meiner Seite meldete sich jetzt der Schmerz und wurde rasch stärker.
    »Tasmanien«, sagte ich. »Wissen Sie davon?«
    Schwarze Augen. Verrieten nichts.
    »Sie sind schon so weit gekommen, Jack«, sagte sie. »Tun Sie, was Sie tun müssen.«

ie Ärztin, die meine Wunde säuberte, sah aus wie Ava Gardner in Knotenpunkt Bhowani . Die Verletzung beeindruckte sie nicht besonders.
    »Das nennen Sie eine Schusswunde?«, fragte sie. »Ich hab schon bei Handarbeitsunfällen Schlimmeres gesehen.« Sie zeigte auf meine alte Narbe. »Das war mal eine Schuss-wunde. Sind Sie ein gefährlicher Mensch?«
    »So was nennt man dem Opfer die Schuld geben«, sagte ich. »Die Leute, die auf mich geschossen haben, die sind gefährlich.«
    »Ich gebe Ihnen ein Schmerzmittel. Kommen Sie morgen zum Verbandswechsel wieder. Kann immer noch sein, dass ein Fremdkörper drinsteckt, ein schmutziges Stückchen Stoff vielleicht.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Das sind Henry-Bucks-Stückchen. Ich habe mit erstklassigen Dollars dafür bezahlt. Und das Hemd ist hundert Prozent australische Baumwolle, da ist nichts Fremdes dran.«
    Wir gingen nicht ins Hyatt. Wir gingen in die Penthouse-Wohnung, ohne ein Wort zu sagen, und kamen allmählich wieder zu uns. In der Wohnung schob ich eins von Stuarts Videos in den Player und drückte auf den Knopf.
    Auf dem großen Bildschirm erschien ein Mann, anfangs unscharf, dann scharf, ein Mann mit kurzgeschorenem Haar, nur noch Stoppeln, mit einem gut aussehenden wütenden Gesicht. Er saß in einem Sessel, langfingrige Hände auf der Lehne.
    Die Lippen bewegten sich kaum, während er mit einer sanften, kultivierten Stimme sprach:
    Natürlich, Stuart, ist das keine kleine Drogensache, ein paar clevere Jungs, ein paar Kilo in irgendwelchen Madon nenstatuen, in Kokosmilchdosen, in den Eingeweiden ir gendeines Mulis. Hier geht es um ein internationales Ge schäft, das von Amerikanern geführt wird. Ex- CIA , Ex-Army, alle mit guten Verbindungen. Deshalb haben sie sich selbst die Connection genannt, nehme ich an. Und wir wurden wegen unserer Gier, unserer unverzeihlichen Gier zu deren Arm in Australien.
    Eine Stimme aus dem Off, mit leichtem

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