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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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immer weiter schrumpfte. Und dann ganz verschwand.
    »Warum findest du nicht heraus, wo es hin ist?«, schlug Kasidy nach einem nachdenklichen Augenblick vor.
    Jake riss die Augen auf. »Ist das dein Ernst?«
    »Wenn Rebecca in die Dinosaurierphase kommt, kann ihr großer Bruder ihr seine Wie-ich-auf-ein-geflügeltes-Riesenviehstieß-Geschichte erzählen. Dann bist du ihr Held.«
    Jake betrachtete Kasidy mit einem undeutbaren Blick, beugte sich dann vor und küsste sie auf die Wange. »Danke, Kas.« Er wandte sich um und ging durchs Gras zurück zum Haus. Kasidy folgte ihm und kam nicht umhin, die matschigen Fußabdrücke auf Veranda und Zimmerboden zu bemerken. Vor lauter Aufregung hatte Jake vergessen, sich die Schuhe abzustreifen. Sie seufzte.
Typisch Mann
. Kaum über die Schwelle, griff sie in einen Schrank und nahm den Putzlappen, den sie für derartige Gelegenheiten in Reichweite hielt.
    Ben kam aus der Küche und stutzte, als er sie auf allen Vieren sah. »Ich hab ihm gesagt, er soll auf seine Schuhe achten. Warte, ich hole ihn her und …«
    »Nein, lass ruhig.« Sie wischte den letzten Dreck auf, setzte sich auf ihre Fersen und sah ihren Ehemann an.
    »Was ist eigentlich los? Er wirkt auf einmal in Eile. Muss er wo hin?«
    »Ja«, antwortete Kasidy. »Spazieren gehen.«
Und herausfinden
, ergänzte sie in Gedanken,
wie der Rest seines Lebens aussieht
.

Kapitel 3
Lenaris
    General Lenaris Holem hob eine Handvoll Asche auf und ließ sie vom Wind wegtragen. Er sah zu, wie sie zwischen seinen Fingern zerrann, bis nur noch seine schwarze Hand übrig war, und fragte sich, von wem die Asche wohl stammte. Mann? Frau? Kind? Ob sie geschlafen hatten, als das Ende nahte? Oder hatte das Gasleck diesen Teil seiner Arbeit längst getan, als das Feuer ausbrach?
    Durch den dünner werdenden Rauch betrachtete er die Schäden. Das gesamte kleine Bergdorf war niedergebrannt, es war kaum mehr übrig als verkohlte Ruinen und eine erstickende Staubwolke, die sich am Himmel über der Provinz Hedrikspool ausbreitete. Nicht zum ersten Mal fragte sich der General, wie Ereignisse wie dieses in das große Bild passten. Fand sich etwa ein Verweis auf dieses Unglück in Trakors Prophezeiungen? Bei Shabren, Talnot, Ohalu oder den anderen? Hatte irgendjemand es vorhergesehen? Und selbst wenn, hätte es deswegen verhindert werden können?
    Schon fast sein Leben lang quälten ihn derlei Fragen. Lenaris war in den Relliketh-Lagern aufgewachsen, unter cardassianischer Knute, und schon immer ein Zweifler gewesen. Dies, glaubte er, half ihm, nichts als selbstverständlich anzusehen. So viel Respekt er auch für die Kinder Bajors aufbrachte, die frommer waren als er, so wenig nutzte ihm ihre Überzeugung, dass sich selbst in den schlimmsten Phasen der Besatzung nur erfüllt habe, was dem Universum vorherbestimmt gewesen sei. Nun, da er sich in den Resten des Dorfes Sidau umsah, sehnte sich Lenaris nach einem solchen Glauben. Nach der Gewissheit, selbst Gräuel dieser Größenordnung hätten im großen Teppich des Lebens eine Bedeutung.
    »General?«
    Seine Knie knackten, als Lenaris aufstand. Er drehte sich erst um, nachdem er sich die Asche von den Händen gewischt hatte. Fünfundzwanzig Jahre Widerstand, gefolgt von inzwischen acht als leitender Offizier beim Militär hinterließen so ihre Spuren. Auch an seinem Äußeren: Das graugelockte Haar zog sich immer weiter zurück, die Falten im Gesicht gewannen an Tiefe … Doch was ihn wirklich wurmte, waren die Schmerzen in den Beinen und im Rücken. Sie wurden mit jedem verstreichenden Jahr nerviger.
    »Danke, dass Sie gekommen sind, Lieutenant«, sagte Lenaris. »Bitte verzeihen Sie den kurzfristigen Ortswechsel unseres Treffens.«
    »Unter diesen Umständen würde ich niemals eine Entschuldigung erwarten, Sir. Ehrlich gesagt war ich überrascht, dass Sie es nicht gleich verschoben.«
    Lenaris drehte sich um und stellte fest, dass er sich noch immer nicht an den Anblick von Ro Laren in Sternenflottenuniform gewöhnt hatte. Ungeachtet ihres früheren Jobs im Forschungs- und Verteidigungsarm der Föderation, war er so sehr daran gewöhnt, sie als Teil des Militärs zu sehen, dass sie ihn in der schwarz-grauen Uniform, garniert mit dem Gold der Sicherheitsabteilung, nach wie vor überraschte. »Wissen Sie, was hier geschehen ist?«, fragte er.
    »Ich habe den Bericht auf meinem Weg von der Station hierher gelesen«, antwortete Ro. »Tragische Geschichte. Soweit ich weiß, lebten hier knapp

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