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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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Tür hinter ihm versiegelt hatte. »Ein Erster der Jem’Hadar.« Die erwartete Reaktion blieb aus, also fuhr er fort. »Ich bitte demütig, Sie besuchen und mit Ihnen sprechen zu dürfen, Gründerin.«
    Immer noch nichts.
    Taran’atar wartete. Er hatte von Anfang an gewusst, dass die Gründerin ihn möglicherweise nicht sehen wollen würde. Schließlich war er nur ein Diener ihrer Rasse und hatte ihr wenig zu bieten. Admiral Ross’ Erlaubnis hin oder her – erst jetzt würde sich zeigen, ob die Gründerin ihn wirklich empfing.
    »Falls Sie meinen Besuch nicht wünschen, Gründerin«, sagte er schließlich, »werde ich wieder gehen. Die Entscheidung liegt selbstverständlich bei Ihnen.« Er wartete zehn Sekunden, dann noch einmal zehn. Als eine volle Minute verstrichen war, lag auf der Hand, dass die Gründerin ihn nicht sehen wollte.
    Taran’atar wandte sich um. Genau in diesem Augenblick wurde er sich einer Bewegung im Raum bewusst. Direkt vor ihm schien die Decke zu Boden zu sinken, als würde sie schmelzen. Die Masse begann zu glänzen und dehnte sich, bis sie den Boden berührte, dann verdichtete sie sich zu einer humanoiden Gestalt. Farben und Texturen erschienen wie aus dem Nichts, verwandelten die golden scheinende Form in eine Frau mittlerer Größe. Ihre Gesichtszüge waren so glatt wie Odos, wenn er bajoranische Gestalt annahm.
    Im Laufe seines zweiundzwanzigjährigen Lebens hatte Taran’atar viele Gründer ihre Form wechseln sehen, dennoch erfüllte es ihn nach wie vor mit Ehrfurcht. Reglos stand er da und wartete, dass die Gründerin das Wort an ihn richtete. Er war angespannt, aber auch froh, sich diese Chance erarbeitet zu haben.
    Die Gründerin trat einen Schritt vor und sah Taran’atar in die Augen. Ihre Lippen bildeten eine dünne, gerade Linie, die im teigigen Fleisch ihres Gesichts beinahe verschwand.
    »Warum bist du hier?«, fragte sie.
    Die zwei Gründer warteten hinter ihm. Ihre Anwesenheit in seinem Quartier war greifbar, gewichtig, wie ein aufziehender dichter Nebel – unaufhaltsam und erdrückend. Das Dröhnen der Schiffstriebwerke unterstützte die eigenartige Atmosphäre noch. Weyoun versuchte, sich auf die Anzeigen zu konzentrieren und seine Konsole zu bedienen, konnte es sich aber nicht verkneifen, hin und wieder zurückzublicken, um sicherzugehen, dass keiner seiner Gäste die Geduld verlor. Odo ging angespannt auf und ab, doch Weyoun sorgte sich mehr um die Einstellung des anderen, reglosen Gründers: Laas. Wie viele andere Wechselbälger, verbarg Laas nicht, was er von den Vorta und anderen niederen Lebensformen hielt. Schlimmer noch, seine Abscheu schien so intensiv, dass sie an Hass grenzte. Weyoun bezweifelte, dass er irgendetwas tun konnte – und sei es für die Große Verbindung auch noch so wertvoll –, um sich Laas’ Anerkennung zu verdienen.
    Odo hingegen war eine ganz andere Herausforderung. Weyouns Erinnerungen beschränkten sich nicht nur auf seine eigene kurze Existenz, sondern umfassten die Leben all seiner Vorgänger und zeichneten ein komplexes und mitunter widersprüchliches Bild dieses Gründers. Odo hatte, so schien es, mehrere Weyoun-Klone verachtet, allerdings aufgrund ihres individuellen Charakters – und nie, weil auch er die Vorta von vornherein als den Wechselbälgern untergeordnet betrachtete. Wenngleich sie das natürlich waren. Dem sechsten – fehlerhaften – Weyoun war er nach anfänglichem Misstrauen sogar mit Sympathie und Freundlichkeit begegnet. Was allerdings noch schwerer zu fassen war, war die Tatsache, dass die gegenwärtige Beziehung zwischen dem Gründer und dem Vorta vor allem durch Odos ständige Gegenwart geprägt wurde. Zwar war und blieb Odo streng, suchte aber regelmäßig den Kontakt zu Weyoun und dem Siebten der Jem’Hadar, beamte an Bord und unterhielt sich ausgiebig mit ihnen, über mannigfache Themen. Dieser persönliche Kontakt begeisterte Weyoun, verunsicherte ihn aber auch. Er war es gewöhnt, stets danach zu streben, den Gründern von bestmöglichem Nutzen zu sein, koste es, was es wolle. Er wusste nicht, wie er sich in dieser neuen Rolle verhalten sollte.
    »Weyoun«, drang Odos scharfer Ton von der anderen Seite des Raums herüber. Er klang eher angespannt als wütend. »Machen Sie Fortschritte?«
    »In der Tat«, antwortete Weyoun und drehte sich zu dem Gründer um. Odo hatte seine Wanderungen eingestellt und stand nun an der geschlossenen Tür zum Korridor, die Arme vor der Brust verschränkt. Laas lehnte sich in

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