ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter
der Ecke neben ihm gegen die Wand. »Ich mache bedeutende Fortschritte«, fuhr Weyoun fort und sah von einem Gründer zum anderen. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie viele seiner Projekte im Raum verteilt lagen und nahezu jede Oberfläche inklusive des Bodens unter sich begruben. Vorta hatten keinen Sinn für Ästhetik, waren allerdings extrem neugierig. Viele, darunter auch Weyoun, waren sehr wissbegierig und wollten alles lernen, selbst wenn es anderen auch noch so trivial oder uninteressant erscheinen mochte. Wo immer Weyoun auch war, sammelte er Gegenstände und brachte sie zur späteren Untersuchung hierher. Zwischen der Komm-Konsole, an der er stand, und Odo lagen Schuhe, Untersetzer, Bindfäden, zerbrochene Flaschen, Bilderrahmen und ein Stuhlbein. Doch Weyoun kannte den Hang der Gründer zur Ordnung und schämte sich für das Durcheinander. Hätte er gewusst, dass Odo und Laas ihn aufsuchen würden, hätte er sein Sammelsurium weggeräumt.
»Wenn Sie Fortschritte machen«, blaffte Laas, »was dauert dann so lange?«
»Verzeihung, Gründer«, sagte Weyoun, faltete die Hände und neigte den Kopf. »Ich fürchte, die von Ihnen gewünschte Information ist auf mehrere Dateien verteilt, die an unterschiedlichen Orten gespeichert sind. Zudem sind sie auf verschiedenste Weise codiert.«
»Aber Sie haben die nötigen Freigaben, die Dateien zu öffnen und zu decodieren?«, fragte Odo.
»In der Tat, dank Ihrer Voraussicht«, antwortete Weyoun. Bevor er mit der Aufgabe, die die beiden Gründer ihm übertragen hatten, begonnen hatte, hatte Odo seinen ohnehin schon hohen Sicherheitsstatus weiter erhöht. »Ich habe die von Ihnen gewünschten Dateien zusammengetragen und zum Großteil decodiert. Ich warte nur noch darauf, dass die letzten entschlüsselt sind.«
»Gibt es niemanden, der das schneller schafft?«, wandte sich Laas an Odo.
Bevor dieser antworten konnte, gab die Komm-Konsole zwei kurze Signaltöne von sich, um zu signalisieren, dass die letzten Daten decodiert waren. Weyoun sah zurück zu den Anzeigen und überprüfte das Ergebnis. Er informierte die Gründer und arbeitete noch einige Minuten weiter, importierte die neu entschlüsselten Daten in die Dateisammlung, die er bereits zusammengestellt hatte. Dann berührte er eine letzte Taste, woraufhin ein leises Summen ertönte, und drehte sich wieder zu Odo und Laas um.
»Fertig«, verkündete er, das Lächeln in seinem Gesicht zeugte von der Freunde, die er empfand, nicht nur einem, sondern gleich zwei seiner Götter zu Diensten sein zu können.
»Dann verlassen Sie uns«, sagte Laas brüsk, stemmte sich von der Wand ab und streckte sich. Weyoun spürte sein Lächeln schwinden. Es schmerzte, gleich entlassen zu werden, anstatt ihnen weiter dienen zu dürfen. Obwohl er nur einen Augenblick zögerte, bevor er das Lächeln zurück auf seine Züge zwang, musste Odo seine Enttäuschung gespürt haben.
»Falls es Ihnen nichts ausmacht«, ergänzte der Gründer. »Laas und ich würden den Inhalt dieser Daten lieber allein besprechen.«
»Selbstverständlich«, erwiderte Weyoun. »Ich habe vollstes Verständnis und bin höchst erfreut, Ihnen meine Behausung als Arbeitsstätte überlassen zu dürfen.« Er durchquerte den Raum, umrundete das große grüne, pyramidenförmige Dings, das er nicht einzuordnen wusste und das der fünfte Weyoun vor Jahren von Innerol V mitgebracht hatte, als dort ein Aufstand gegen das Dominion niedergeschlagen worden war. Als er sich der Tür näherte, glitt sie zur Seite. Weyoun passierte Odo und trat über die Schwelle. Im Korridor drehte er sich noch einmal zu den beiden Gründern um. »Es ist mir wie immer eine Freude, Ihnen zu dienen.«
»Danke, Weyoun«, sagte Odo. »Gute Arbeit.«
Weyoun konnte nicht verhindern, dass sein Lächeln breiter wurde. »Danke, Odo.« Er trat zur Seite, worauf sich die Tür schloss. Dann machte er sich auf den Weg zur Brücke. Er hoffte, er hatte Odo und Laas gegeben, wonach sie suchten. Immerhin war es ein Privileg, so engen Kontakt zu den Gründern zu haben. Die meisten Vorta, das wusste er, hatten weit weniger Glück als er.
Die Klippen erhoben sich über der kargen, von Meteoriten vernarbten Ebene. Die Sonne lugte vorsichtig über den Horizont und warf gezackte Schatten in die vielen über die Mondoberfläche verstreuten Krater. Es wehte eine stetige Brise, noch kühl von der Nacht, die gelegentlich auffrischte. Einzelne Wolken zogen über den Himmel.
Vannis blickte von den steilen Klippen
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