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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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drückte ein Ohr gegen die Wandverkleidung. Während er das tat, schaute er nach unten. Weit unter sich sah er den Turbolift, die Luke im Dach der Kabine stand noch immer offen. Als der Lift angehalten hatte – zweifellos weil die Energiezufuhr von den Klingonen unterbrochen worden war – hatte er die anderen an verschiedene Ziele beordert: sekundäre Brücke, Waffenkammer, Hangardeck, Maschinenraum. Sie und der Rest der Besatzung würden versuchen, die
Enterprise
zurückzuerobern, aber ihnen allen blieb dafür vermutlich weniger Zeit, als sie dachten. Wenn Korax jemanden auf den Planeten schickte und so den Hüter entdeckte, konnte alles sehr schnell vorbei sein.
    Da Kirk nichts hörte, griff er nach oben und fand das Kontrollfeld neben der Tür. Er drückte einen Knopf, doch nichts passierte. Offenbar hatten die Klingonen die gesamte Energieversorgung des Schiffs gekappt.
    Kirk kletterte ein paar weitere Sprossen hinab und suchte nach dem manuellen Öffnungsmechanismus der Tür. Er tastete in der düsteren Röhre herum, die von der gedämpften Notbeleuchtung nur schwach erhellt wurde, bis er den Griff fand. Bevor er ihn umlegte, sah er noch einmal nach unten und bildete sich ein, durch die offene Luke des Turbolifts ein Stück von Sulus goldenem Uniformhemd erkennen zu können.
    Hikaru
, dachte er. Doch dann schob er das Bild des angeschossenen Steuermanns beiseite. Dafür hatte er jetzt keine Zeit. Er brauchte jede Sekunde, um sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren.
    Kirk betätigte den Öffnungsmechanismus, und eine der beiden Türhälften glitt auf. Wieder lauschte er für einen Moment. Als er nichts hörte, trat er von der Leiter auf das Deck. Im gedämpften Licht eilte er den Korridor entlang, bog in den nächsten ab und ging von dort zum Transporterraum. Er entfernte die Zugangskonsole an der Wand neben der Tür und fand wieder einen manuellen Öffnungsmechanismus vor. Nachdem sich die Tür geöffnet hatte, schlüpfte er in den Raum und schob die Tür hinter sich zu.
    Wie erwartet war auch der Transporterraum ohne Energie. Er ging zum Ausrüstungsschrank in der hinteren Wand, öffnete ihn und zog einen Allzweckgürtel heraus, an dem ein Kommunikator, ein Trikorder, eine tragbare Lampe und vier Phaser hingen. Er legte alles bis auf die Lampe auf die Transporterkonsole, schaltete sie an, ging in die Knie und legte sich dann auf den Rücken. An der Unterseite der Transporterkonsole entfernte er im spärlichen Licht der Lampe die Zugangsplatte und begann damit, die primären und sekundären Anschlüsse umzuleiten.
    Fünf Minuten später hatte Kirk genug Energie für einen Beamvorgang in die Konsole geleitet. Er stand auf und machte sich an den Kontrollen zu schaffen, wobei er die Zielerfassungssensoren nutzte, um den richtigen Ort zu wählen. Sobald er die Automatikfunktion eingestellt hatte, legte er sich den Gürtel um und befestigte den Kommunikator sowie die Phaser daran. Dann nahm er den Trikorder und trat auf die Plattform. Als der Transporterstrahl ihn erfasste und die
Enterprise
vor seinen Augen verschwand, fragte er sich, ob er sein Schiff jemals wiedersehen würde.
    Kirk materialisierte auf einer weiten, verwüsteten Ebene. Düsteres Zwielicht herrschte vor, und ein unablässiger Wind wehte stöhnend über die unwirtliche Landschaft. Zerbrochene Säulen und andere Überbleibsel übersäten die Stätte, jedoch nicht so wie zuvor. Seit ihrer Entdeckung dieses Ortes hatte er sich verändert.
    Nur der Hüter war gleich geblieben: seine seltsame, unregelmäßige Form, seine raue Oberfläche und die Macht, die er ausstrahlte.
    Als Kirk zum ersten Mal hier gewesen war, hatten Hügel und senkrechte Felswände das geheimnisvolle temporale Artefakt umgeben. In der Landschaft dahinter hatten die Ruinen großer Bauwerke stumm von einer Zivilisation gezeugt, die bereits vor einer Million Jahren untergegangen war. Zumindest hatten sie das gedacht.
    In den drei Jahren seit die
Enterprise
temporale Emissionen bis zu diesem Planeten verfolgt hatte, war die Sternenflotte bemüht gewesen, auf der Oberfläche eine Forschungsstation in der Nähe des Hüters zu errichten. Doch jeder Versuch – selbst solche, bei denen die Station auf der anderen Seite des Planeten liegen sollte – war durch heftige Erdbeben zunichtegemacht worden, die die Landschaft immer stärker verändert hatten. Die Ruinen lagen unter Erdschichten begraben, tiefe Risse zogen sich durch das Land, und viele Säulen waren eingestürzt,

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