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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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bereits zu schwanken begonnen, als sie aufgestanden war. Sie konnte die Tatsache, dass sie um ein Haar vor einen heranrasenden Laster gelaufen wäre, einfach nicht aus ihren Gedanken vertreiben und vermutete, dass sich ihr Körper aufgrund des Zwischenfalls in einer Art Schockzustand befand.
    Im Inneren des Gebäudes wurde die Dunkelheit der städtischen Nacht von der warmen Beleuchtung abgelöst, die die von der Decke baumelnden nackten Glühbirnen spendeten. Edith kniff die Augen zusammen und hob eine Hand, um sich gegen die plötzliche Helligkeit abzuschirmen, doch die hektische Bewegung brachte sie sofort wieder aus dem Gleichgewicht. Reflexartig streckte sie den Arm zur Wand aus, um sich abzustützen. Ihre gespreizten Finger fanden den beigefarbenen Putz zwischen dem öffentlichen Telefon und dem kleinen Schreibtisch, der direkt daneben stand.
    »Ganz ruhig«, sagte McCoy, während er seinen unterstützenden Griff an ihrem anderen Arm noch verstärkte. »Sorgen wir erst mal dafür, dass Sie sich hinsetzen können.« Edith hörte und verstand die Worte, aber sie klangen, als wären sie sehr weit entfernt ausgesprochen worden.
    McCoy führte sie langsam zum nächsten der vier langen Tische, die den großen Hauptraum der Mission ausfüllten. Auf den Tischen standen umgedrehte Stühle, die Edith nach der letzten Mahlzeit des Tages selbst dort platziert hatte, damit sie den Boden wischen konnte. Jetzt streckte sie die Arme aus, und für einen Moment beobachtete sie, wie ihre Hände unkontrolliert zitterten, bis sie sie schließlich mit den Handflächen nach unten auf die Tischplatte drückte. Das flachsfarbene Holz war aufgrund der jahrelangen Nutzung voller Kerben und Kratzer und fühlte sich rau an.
    Edith konzentrierte sich so gut sie konnte auf diese Empfindung und lehnte sich schwer auf ihre Hände, um den Beinen zumindest einen Teil der Last abzunehmen. Neben ihr kratzte Holz auf Holz, als McCoy einen der Stühle vom Tisch zog. Er stellte ihn hinter ihr auf den Boden, nahm sie dann sanft bei den Schultern und half ihr auf den Stuhl. Edith ließ die Hände dennoch flach vor sich auf dem Tisch liegen, da sie befürchtete, das Zittern nicht unterdrücken zu können, wenn sie sie hob. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Ärmel der Bluse zerrissen waren. Dunkle Schmutzflecken bedeckten den zerfetzen weißen Stoff, und zwischen dem Schmutz entdeckte sie rote Kratzer und Blutergüsse, die ihre Haut übersäten, zweifellos das Ergebnis des Aufpralls auf die Straße. Die meisten ihrer Wunden schienen nur oberflächlich zu sein, aber aus einer tiefen Schnittwunde, die von der Oberseite des rechten Handgelenks bis zur Unterseite des Daumens reichte, tropfte Blut. Seltsamerweise spürte sie keinen Schmerz – aber vielleicht war das gar nicht so seltsam, da sie praktisch überhaupt nichts spürte. Ihr Körper und Geist waren von den Ereignissen dieser Nacht wie gelähmt.
    »Dann wollen wir Sie doch mal genauer ansehen«, sagte McCoy. Seine Stimme schien immer noch aus weiter Ferne zu kommen. Er legte ihren hellblauen Topfhut auf den Tisch, knöpfte ihren Mantel auf, zog ihn ihr vorsichtig aus und legte ihn neben den Hut auf den Tisch. Nachdem er einen weiteren Stuhl vom Tisch gezogen hatte, setzte er sich vor sie und nahm behutsam ihre Hände in seine, zuerst die eine und dann die andere. Selbst im benebelten Zustand konnte Edith erkennen, dass er die Verletzungen mit großer Sorgfalt untersuchte. Sie beobachtete ihn dabei, doch als ihr Blick erneut auf ihre verunstaltete Porzellanhaut fiel, spürte sie plötzlich Druck hinter den Augen aufwallen. Sie biss die Zähne zusammen und bemühte sich, ihre Tränen zurückzuhalten.
    »Alles halb so wild«, meinte McCoy, und Edith klammerte sich an diese Aussage, als hinge ihr Leben davon ab. »Ich werde mal nachsehen, was ich hier finden kann, um Sie zu behandeln«, sagte er und stand auf. »Dauert nur eine Minute.«
    »In Ordnung«, murmelte Edith geistesabwesend. Selbst ihre eigenen Worte klangen in ihren Ohren seltsam, als wären sie zwar mit ihrer Stimme aber von einer anderen Person ausgesprochen worden. Obwohl sie sich der Umgebung bewusst war, fühlte sie sich dieser nicht zugehörig, und ihr Geist schien kaum noch mit dem Körper verbunden zu sein.
    Edith kämpfte darum, wieder in die Realität zurückzufinden. Sie starrte auf ihre Verletzungen, während McCoy in der kleinen Küche am anderen Ende des Raumes verschwand. Edith versuchte, seinen Schritten zu lauschen, als er

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