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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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davon abgehalten, Edith Keelers Leben zu retten. McCoy hatte ihm das sogar vorgeworfen –
Weißt du, was du da getan hast?
–, und Spock hatte ihm versichert, dass dem so war –
Er weiß es, Doktor. Er weiß es sehr gut
. McCoy konnte die Entscheidung des Captains nicht nachvollziehen, aber er hatte sicher einen guten Grund dafür gehabt. Dennoch schien es nun so, als würde Jim seine eigenen Handlungen hinterfragen – vermutlich Handlungen, die er hatte ausführen müssen. McCoy hatte diese abwesende Haltung schon zuvor bei seinem Freund gesehen. Die Verantwortung des Kommandos über die
Enterprise
lastete schwer auf den Schultern des Captains.
    Spock begegnete Jims teilnahmslosem Gebaren mit seinem eigenen. »Ich sehe mich gezwungen«, begann er, »auf die beträchtliche Bedeutung für den wissenschaftlichen Fortschritt hinzuweisen, die weitere Untersuchungen des Hüters mit sich bringen würden.«
    Der Hüter
, dachte McCoy. Die Bezeichnung hallte in seiner Erinnerung nach, als hätte er sie vorher schon einmal gehört, vielleicht in einem Traum. Trotzdem wusste er sofort, dass Spock sich auf das ringförmige Objekt – oder Wesen – bezog, das sich auf der Oberfläche des Planeten befand.
    »Zumindest«, fuhr Spock fort, »könnten genaue Beobachtungen zur Beschaffung historischer Informationen beitragen, die lange in der Zeit verloren geglaubt waren.« Er sprach eindeutig nicht nur in seiner Funktion als stellvertretender Kommandant des Schiffes, sondern auch als dessen leitender Wissenschaftsoffizier. »Außerdem könnte sich eine gründliche Untersuchung solcher Daten als außerordentlich wertvoll für diverse Bereiche erweisen, einschließlich Anthropologie, Archäologie, Genetik, Kosmologie …«
    »Aus diesem Grund«, unterbrach der Captain, »werde ich auch beantragen, dass das Sternenflottenkommando so bald wie möglich ein geeignetes Wissenschaftsschiff an diesen Ort schickt.« Auf den ersten Blick erschien das McCoy wie eine vernünftige Idee. Doch das Hauptziel der fünfjährigen Mission der
Enterprise
– das sich auch mit Jims persönlichen Vorlieben deckte – bestand in der Erforschung des Unbekannten. Daher schien es seltsam und sogar bemerkenswert, dass der Captain diese Gelegenheit nicht sofort nutzen wollte und sie seiner Besatzung vorenthielt.
    »Sir«, beharrte Spock. Er neigte den Kopf ein wenig und senkte die Stimme, als wollte er den Eindruck vermeiden, die Entscheidung seines vorgesetzten Offiziers anzuzweifeln. »Ich muss auch auf die potenziell zerstörerischen Konsequenzen hinweisen, die entstehen könnten, wenn wir zulassen, dass dieser Planet unter die Kontrolle einer Macht gerät, die der Föderation feindlich gesinnt ist.« McCoy bemerkte Anzeichen dafür, dass der Vulkanier Unbehagen verspürte, was er bisher nur äußerst selten beobachtet hatte. Spocks Gesichtsmuskeln spannten sich ein wenig an, er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und sprach sogar noch förmlicher als gewöhnlich.
    »Ich bitte um Verzeihung, Captain«, schaltete sich Scotty ein und schlenderte zu den beiden Senior-Offizieren hinüber. »Ich muss Mister Spock in dieser Sache zustimmen. Wir sind nicht weit vom romulanischen Raum entfernt und befinden uns sogar noch näher an der klingonischen Grenze. Friedensvertrag von Organia hin oder her, wenn die …«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, fiel Kirk dem Chefingenieur ins Wort. Der Captain hielt einen Moment inne und versuchte offenbar, seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Er sah von Scotty zu Spock und wandte sich dann wieder der Transporterkonsole zu. Erneut schlug er mit der Faust auf die Interkom-Kontrolle. »Kirk an DeSalle.«
    »DeSalle hier«
, antwortete der Lieutenant sofort.
»Die Navigation berechnet gerade den Kurs nach Sternenbasis 10, Captain.«
    »Vergessen Sie meinen vorherigen Befehl«, sagte Kirk. »Bleiben Sie bis auf Weiteres in einem Standardorbit und führen Sie Langstreckenscans des umliegenden Gebiets durch. Achten Sie besonders darauf, ob sich irgendwelche Schiffe diesem System nähern.«
    »Aye, Sir«
, bestätigte DeSalle.
    Der Captain trennte die Verbindung und schloss den Kanal. Über die Konsole hinweg wandte er sich an Lieutenant Berkeley. »Sichern Sie den Transporter«, wies er ihn an. »Niemand darf auf den Planeten hinunterbeamen. Unter keinen Umständen.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Berkeley. Seine Finger glitten gekonnt über die Konsole und führten den Befehl des Captains aus.
    Kirk warf Spock einen kurzen

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