ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose
Informationen«, sagte Spock. Die Neuigkeit, dass die Föderation sich aus den Verhandlungen mit den Frunalianern zurückzog, war für ihn völlig unerwartet gekommen. Spock und seine beiden Mitarbeiter befanden sich nun schon seit einem Monat auf Orelte und arbeiteten täglich daran, eine Einigung bezüglich der Abbaurechte für das Rubindium zu finden. Und wie Botschafterin Tren bestätigt hatte, machten sie große Fortschritte. Das alles nun einfach so aufzugeben, erschien Spock äußerst verschwenderisch und unnötig.
»Informationen, natürlich«, sagte Tremontaine. »Nun, zuerst einmal wurden wir uns noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin Alexandra Tremontaine von der Erde.«
»Spock von Vulkan«, erwiderte er und deutete eine leichte Verbeugung an. Tremontaine hätte sich ihm nicht vorstellen müssen. Schon bevor sie heute den Konferenzraum betreten hatte, und selbst bevor Spock von der Abteilung für interplanetare Angelegenheiten darüber informiert worden war, dass sie sich seinem Team anschließen würde, war ihm die Botschafterin bekannt gewesen – oder zumindest ein Großteil der Arbeit, die sie geleistet hatte. Tremontaine diente der Föderation in ihrer derzeitigen Funktion bereits seit über fünfundzwanzig Jahren. Ihre Karriere wies einige bemerkenswerte Leistungen auf. Unter anderem hatte ihre Vermittlungsarbeit maßgeblich dazu beigetragen, dass der Krieg auf Epsilon Canaris III endlich beendet werden konnte. Darüber hinaus war es ihr gelungen, die Gorn-Hegemonie von einem langfristigen Waffenstillstand mit der Föderation zu überzeugen und nicht zuletzt hatte sie ein weitreichendes Programm ins Leben gerufen, um Nichtmitgliedswelten medizinische Unterstützung zukommen zu lassen.
»Setzen wir uns«, sagte Tremontaine und ging um den niedrigen quadratischen Tisch herum, um auf einem kunstvoll verzierten Sofa Platz zu nehmen. Spock ließ sich ihr gegenüber auf einem Zwilling des Sitzmöbels nieder. Obwohl er im Laufe der Jahre zahlreiche Holoaufnahmen von Botschafterin Tremontaine gesehen hatte, auf denen ihr Aussehen stets variierte – kurzes oder langes Haar, blond, brünett oder rothaarig und auf unterschiedlichste Weise frisiert –, war ihm ihr aktuelles Erscheinungsbild neu. Ihre langen blonden Locken waren hinter ihrem Kopf zu einem komplizierten Knoten zusammengebunden. Sie hatte strahlende blaue Augen und zarte Gesichtszüge. Von ihrem Körperbau her erinnerte sie Spock an eine Frau, der er einst in der Wolkenstadt Stratos begegnet war. »Wie hat Jalira die Neuigkeit aufgenommen?«, fragte Tremontaine. Sie gab sich äußerst selbstbewusst.
»Wenn Sie mit ‚Neuigkeit’ den Rückzug der Föderation aus den Verhandlungen meinen, so scheint Botschafterin Tren diese Entscheidung nicht nachvollziehen zu können«, erwiderte Spock. »Ich muss zugeben, dass ich ebenfalls Schwierigkeiten damit habe.«
»Das überrascht mich nicht«, meinte Tremontaine.
»Als man mir mitteilte, dass Sie Ihre Arbeit mit den Medusern beendet hätten und sich unserer Delegation hier auf Orelte anschließen würden, hieß es, der Grund für diese Entscheidung sei Ihre Vertrautheit mit den Frunalianern im Allgemeinen und mit Botschafterin Tren im Besonderen. Warum sollte man Sie also herschicken, nur um die Verhandlungen dann zu beenden?«
»Das hätte man vermutlich nicht getan«, meinte Tremontaine.
Diese Antwort verwirrte Spock. »Ich bin nicht sicher, wie ich diese Aussage interpretieren soll.«
»Ich wäre vermutlich nicht nach Orelte geschickt worden, nur um die Verhandlungen zu beenden«, fügte Tremontaine hinzu. »Tatsächlich hat sich der Standpunkt der VFP nicht geändert: Wir wollen immer noch das Rubindium in diesem System abbauen.«
»Wie Sie es auch gegenüber Botschafterin Tren andeuteten«, erinnerte sich Spock.
»Was ich damit sagen will, ist, dass ich nicht beauftragt wurde, die Verhandlungen zu beenden«, erklärte Tremontaine. »Ich wurde hergeschickt, um Sie dabei zu unterstützen, eine Einigung bezüglich der Bergbaurechte zu erreichen.«
Diese Offenbarung erstaunte Spock. »Dann war das, was Sie Botschafterin Tren erzählten, eine Lüge«, stellte er fest.
»Wenn Sie es schon in eine solche Kategorie einordnen wollen, würde ich vorschlagen, es als ‚Verdrehung der Wahrheit‘ oder noch besser als ‚List‘ zu bezeichnen«, meinte Tremontaine. »Genau genommen war es jedoch nur eine diplomatische Taktik.«
»Ich sehe Unehrlichkeit nicht als seriöses diplomatisches
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