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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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der Dinge darzulegen.
    »Ich spreche lieber von ›abweichendem Sexualverhalten‹«, erwiderte Saiman.
    »Wenn ich hier rauskomme … «
    Ich hob eine Hand und ließ Derek innehalten bei der Auflistung all der äußerst schmerzhaften und illegalen Dinge, die er Saiman gern angetan hätte. »Ich begleite dich zu den Games.« Auch wenn ich stattdessen lieber ein viel genutztes Außenklo geputzt hätte. »Und du bestätigst dafür, dass Derek niemals in deine Wohnung eingebrochen ist, und du gibst alle Beweismittel dafür heraus, dass er jemals hier war. Und das wird kein Date. Du wirst mir nicht den Hof machen, du wirst nicht versuchen, mich zu verführen, und es gibt keinen Sex. Das ist mein letztes Angebot, und es ist nicht verhandelbar. Wenn du es annimmst, bedenke bitte, dass ich immer noch eine Abgesandte des Ordens bin, die an einer hochgradig illegalen Veranstaltung teilnehmen würde. Bring mich nicht in eine Situation, in der ich mich genötigt sehen würde, zu irgendwelchen Taten zu schreiten.«
    Saiman stand auf, ging in das Zimmer, das ihm als Labor diente, und kam mit einem Stapel ausgedruckter Digitalfotos wieder, die Derek in dem Käfig zeigten. Er gab mir die Bilder, schaltete eine Digitalkamera an und löschte die darin enthaltene Speicherkarte.
    Derek entglitten ein wenig die bis dahin grimmig blickenden Gesichtszüge, und sein schlechtes Gewissen kam zum Vorschein. Ausgezeichnet. Das wollte ich nutzen, um ihn zum Reden zu bringen.
    Saiman hob eine Fernbedienung, drückte auf einen Knopf, und die Käfigtür öffnete sich. Derek sprang heraus, und ich stellte mich schnell zwischen Saiman und ihn, ehe er die Liste seiner Vergehen auch noch um einen Mord erweitern konnte.
    »Ich hole dich um zehn bei dir zu Hause ab«, sagte Saiman.
    Als sich die Glastür der Eingangshalle hinter uns schloss, atmete ich erst mal tief durch. Es war immer noch lange vor Sonnenaufgang. Der Parkplatz war in Dunkelheit gehüllt, und nach der klimatisierten Atmosphäre in dem Hochhaus war der kühle Nachtwind ausgesprochen angenehm.
    Derek schüttelte den Kopf, wie um sich von einer Benebelung zu befreien. »Danke.«
    »Nicht dafür.«
    »Ich hätte nicht durchs Fenster einsteigen sollen.« Derek musterte das Gebäude. »Ich dachte, im fünfzehnten Stock wären die Fenster nicht geschützt. Aber die ganze Wohnung da ist buchstäblich vermint.«
    »Er hatte vor ein paar Jahren schon mal Ärger mit Einbrüchen. Deshalb hab ich damals eine Zeit lang als Leibwächterin für ihn gearbeitet.« Das Bild eines Mannes mit einem Bleistift im linken Auge tauchte taghell in meiner Erinnerung auf – inklusive meiner blutigen Fingerabdrücke auf dem gelben Bleistiftschaft. Vielen Dank, liebes Gedächtnis, dass du mir mal wieder bei einem Gespräch dazwischenfunkst. »Saiman nimmt seine Sicherheit sehr ernst.«
    »Kann man wohl sagen.«
    Wir waren bei meinem Wagen angelangt. »Ein Gestaltwandler ist ums Leben gekommen, in der Ponce de Leon, Ecke Dead Cat. Jim war dort, und ein Team des Rudels. Weißt du irgendwas darüber?«
    Ein Schatten legte sich über Dereks Gesicht. »Nein. Wer ist es?«
    »Das weiß ich nicht. Jim hat mich nicht an die Leiche rangelassen.« Ich sah ihm in die Augen. »Derek, hast du irgendwas damit zu tun?«
    »Nein.«
    »Wenn du etwas damit zu tun hast, solltest du es mir jetzt sagen.«
    »Habe ich aber nicht.«
    Ich glaubte ihm. Derek hatte vielerlei Begabungen, aber ein guter Lügner war er nicht.
    Wir standen neben meinem Wagen. Komm schon, Wunderknabe. Du weißt doch, dass du mir erzählen willst, was los ist.
    »Du solltest nicht mit diesem Irren dorthin gehen.« Derek fuhr sich mit der Hand durchs kurz geschnittene Haar. »Er ist gefährlich.«
    »Ich hab’s ihm versprochen. Und außerdem ist Saiman jemand, der sich ausschließlich von seinen Begierden leiten lässt. Es gibt für ihn kein höheres Ziel, als seine Bedürfnisse zu befriedigen, und das macht ihn ausgesprochen berechenbar. Mir wird schon nichts passieren.«
    Irgendwo in der Ferne verfiel ein Hund in hysterisches Gebell. Derek warf einen Blick in diese Richtung. Kurz leuchtete etwas Gelbes in seinen Augen auf. Er konzentrierte sich, beugte sich vor und lauschte in die Nacht hinaus – wie ein Wolf mit aufgestelltem Nackenfell.
    Derek rechnete damit, jeden Augenblick attackiert zu werden. Irgendetwas stimmte hier überhaupt nicht.
    »Derek?«
    Nun hatte er wieder eine undurchdringliche Miene aufgesetzt. Doch die Bestie in seinem Innern ließ sich

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