Star Force (German Edition)
inzwischen an Ihren Schiffscomputer übermittelt und stehen Ihnen damit zur Verfügung. Die besonderen Schwierigkeiten Ihres Forschungsauftrages ergeben sich aus dem Umstand, dass das DARIAN-System in der Nähe eines Raumgebietes liegt, in dem rodalische Flottenverbände operieren. Aus diesem Grunde wurden wir von der ORB gebeten, Ihre Expedition zu unterstützen und nötigenfalls vor einem Zugriff durch die Rodaler zu beschützen."
"Wäre es denn nicht einfacher, die Rodaler über unsere Expedition zu informieren?" fragte die Commodorin, "Wenn sie wissen, dass es sich um eine reine Forschungsmission handelt, werden sie uns vielleicht in Ruhe arbeiten lassen."
"Sie scheinen nicht sehr viel über die Rodaler zu wissen, Commodorin", entgegnete die Oberkommandierende, "Ihr Imperium ist eine faschistoide Diktatur, die uns äußerst feindlich gesonnen ist. Sie werden uns das DARIAN-System mit Sicherheit nicht so einfach überlassen. Also ist es besser, wenn sie überhaupt nichts davon wissen. Die SOKRATES wurde für diese Expedition ausgewählt, weil sie so konstruiert wurde, dass sie in der Lage ist, auf der Oberfläche eines Planeten zu landen, anstatt im Orbit zu kreisen, wo sie leichter zu entdecken wäre. Wenn Sie auf DARIAN-2 gelandet sind, müssen Sie die SOKRATES auf jeden Fall so gut tarnen, dass man sie vom Weltraum aus nicht so schnell entdecken kann."
"Und wie sollen wir verhindern, dass diese großen Pyramidenbauten gesehen werden?" wandte Simone Schloerben ein, "Schließlich können wir solche Monumente nicht einfach mit Büschen zudecken."
"Darum kümmern wir uns bereits", erklärte die Lordadmiralin, "Es ist schon ein Spezialteam unterwegs, das dort eine Vorrichtung installieren soll, mit deren Hilfe die Pyramiden praktisch unsichtbar gemacht werden können. Es handelt sich um eine Batterie einfacher chemischer Raucherzeuger, die den gesamten Bereich in einen künstlichen Nebel einhüllen, wenn ein fremdes Schiff den Planeten ansteuert. Wenn Sie mit Ihrer Mannschaft dort eintreffen, werden diese Nebelwerfer einsatzbereit sein."
"Und wann soll ich mit der SOKRATES starten?" wollte die Commodorin wissen.
"In genau zwei Tagen", lautete die Antwort, "Das Trägerschlachtschiff MEDUSA wird Sie begleiten und während der gesamten Mission in der Nähe bleiben. Dazu kommen noch vier Scoutschiffe von den RAV, die sich bereits in der Umgebung des DARIAN-Systemes befinden, um die Aktivitäten der Rodaler zu beobachten. Damit steht eine komplette Kampfflotte bereit, um für Ihre Sicherheit zu sorgen und zu verhindern, dass Sie mit den Rodalern Ärger bekommen. Haben Sie noch weitere Fragen?"
Simone Schloerben verneinte dies.
"Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei dieser Mission", meinte die Oberkommandierende, "Ich persönlich bin sehr gespannt auf Ihre Ergebnisse, denn wenn es irgendwo da draußen im All menschenähnliche Intelligenzen gibt, dürfte das unsere bisherigen Evolutions-Theorien wohl sehr in Frage stellen."
22.August 2325:
"Das Schiff ist startbereit, Commodorin", klang die Stimme des Piloten aus der Bordsprechanlage, "Besatzung und Gerät sind vollständig an Bord. Der Abflug beginnt wie vorgesehen in 30 Minuten."
Simone Schloerben bestätigte die Meldung und quälte sich ächzend aus ihrer engen Schlafkoje, in der sie versucht hatte, vor dem Start noch ein wenig Schlaf zu finden. Allerdings kam es ihr jetzt so vor, als hätte sie sich gerade erst hingelegt, ohne auch nur eine einzige Minute geschlafen zu haben.
Nach drei Monaten Erd-Urlaub würde sich sie erst wieder an die Enge ihrer Koje gewöhnen müssen, in der sie einige Exemplare aus ihrer umfangreichen Teddybärensammlung platziert hatte, was den verfügbaren Platz natürlich noch mehr einschränkte. Aber Stoff-Teddies und Blumen waren eine Leidenschaft der Kommandantin, auf die sie auch an Bord ihres Schiffes nicht verzichten wollte.
Vermutlich war die SOKRATES das einzige Raumschiff in der gesamten terranischen Explorerflotte, das in seiner hydrophonischen Anlage auch eine kleine Blumenzucht betrieb, die den Zweck hatte, die Kommandozentrale und die Schiffskantine täglich mit frischen Blumen zu verschönern. Die dreißigköpfige Besatzung hatte sich an die Marotten ihrer Kommandantin inzwischen gewöhnt und lachte längst nicht mehr darüber, obwohl man sie hinter vorgehaltener Hand noch immer als "Blumenlady" oder auch "Teddy-Mama" titulierte.
Als Commodorin Schloerben in die Schiffszentrale kam, zündete Moschtar Hoyouni,
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