Star Force (German Edition)
Folge 1
Der Leonidas-Zwischenfall
===========
Einberufungsbescheid:
"Sehr geehrter Herr Larssen,
hiermit teilen wir Ihnen mit, dass Ihr bisheriger Status als Reserve-Offizier in ein aktives Dienstverhältnis umgewandelt wird. Sie werden zum Pflichtdienst bei der Raumgarde einberufen. Ihr aktives Dienstverhältnis beginnt am 1. März des laufenden Kalenderjahres.
An diesem Tag haben Sie sich um 12.00 Uhr Standardzeit an der militärischen Kontrollstation des Raumflughafens El Paso (Texas) einzufinden. Sie werden als Offizier im Rang eines Leutnants auf dem Schlachtschiff "LEONIDAS" unter dem Kommando von Oberst Ridey eingesetzt.
(Nach Ablauf der gesetzlichen Widerspruchsfrist von 30 Standardtagen nach Zustellung tritt dieser Bescheid in Kraft.)
gez. Distriktkommandant Ron Chekow,
Rekrutierungsamt der Terranischen Föderation.
===========
Robert Larssen starrte missmutig auf die Mitteilung, die ihm auf dem Bildschirm seines Wohnungsterminals angezeigt wurde.
Jetzt war es also so weit. Die Raumgarde wartete auf ihn. Aber damit hatte er als Reserve-Offizier seit seiner Kadetten-Ausbildung eben rechnen müssen.
( "Auf die LEONIDAS schicken sie mich also" ,) überlegte er, ( "Ein schwerer Schlachtkreuzer der Taktischen Raumverbände. Solche Großraumschiffe werden meist in den äußersten Operationsgebieten eingesetzt. Es sieht ganz danach aus, als würde ich in den nächsten Monaten ziemlich weit weg von zu Hause sein." )
Pünktlich zur angegebenen Zeit meldete sich Robert Larssen in seiner nagelneuen Leutnants-Uniform im Abfertigungsgebäude des Raumflughafens in El Paso.
Die Formalitäten dauerten nur ein paar Minuten, dann brachte ihn ein Wagen zur wartenden Landefähre, die ihn hinauf zur LEONIDAS bringen sollte, welche im Weltraum in der Nähe der Mondumlaufbahn wartete, denn Raumschiffe dieser Größe waren nicht in der Lage, auf der Oberfläche eines Planeten zu landen.
Als sich die Transportfähre der Mondumlaufbahn näherte, konnte Larssen den riesigen Raumkreuzer in der samtenen Schwärze des Weltraumes schweben sehen. Der riesige Raumer verfügte über die beeindruckende Gesamtlänge von 1000 Metern. Aus dem Material eines solchen Giganten konnte man leicht eine ganze Stadt bauen. Larssen wusste, dass diese mächtigen Kampfschiffe mit den schwersten Waffen der Föderation bestückt waren und unter anderem auch über Transmissionsschleudern verfügten, den mächtigsten Waffen der terranischen Raumstreitkräfte.
Larssen war zwar nicht besonders begeistert von der Aussicht, die nächsten Monate irgendwo im Weltraum verbringen zu müssen, aber es freute ihn doch, dass er seinen Dienst auf einem Großraumschiff leisten konnte, das weitaus mehr Komfort zu bieten hatte als die kleinen, engräumigen Scout-Schiffe der Raumaufklärungsverbände, auf denen er früher seine Kadettenzeit verbracht hatte.
In der Einstiegsschleuse wartete ein Master-Sergeant, dem er sich als neues Besatzungsmitglied vorstellte.
Der Sergeant salutierte kurz und fast schon auffallend nachlässig.
"Leutnant Larssen, ich wurde angewiesen, Ihnen Ihren Aufgabenbereich vorzustellen. Sie sollen den Posten des Ortungs-Offiziers übernehmen. Sind Sie mit den Bordplänen eines Schlachtschiffes vertraut?"
"Ich werde mich schon zurechtfinden", meinte Larssen.
"Gut, dann zeige ich Ihnen zuerst mal Ihre Unterkunft. Danach müssen Sie sich in der Zentrale beim Kommandanten melden."
Seine Unterkunftskabine befand sich auf dem vorderen Mitteldeck und war nicht weit von der Kommandozentrale des Schiffes entfernt.
Sie war zwar nicht besonders groß, aber auch nicht zu klein für ihn. Larssen warf seine Tasche auf das Bett, rückte seine hellblaue Uniformjacke zurecht und machte sich dann auf den Weg zum Kommandanten.
Als er seine Kabine verließ, trat aus der gegenüberliegenden Tür eine bildhübsche, brünette Frau auf den Gang. Als sie seiner ansichtig wurde, wandte sie sich an ihn und fragte: "Wissen Sie zufällig, wo ich in diesem Stahlberg den Kommandanten finde? Ich bin erst vor drei Stunden an Bord gekommen und bin zum ersten Mal auf einem Schlachtschiff."
Er musterte ihre eng anliegende Leutnants-Uniform, die sie mit einer Lässigkeit trug, welche ihm fast den Atem verschlug. Sie hatte die vier obersten Knöpfe ihrer Jacke offengelassen, wodurch unschwer zu erkennen war, dass sie darunter nichts als ihre Haut trug.
( "Himmel und Hölle" ,) ging es ihm durch den Kopf, ( "Was macht eine solche Schönheit auf einem
Weitere Kostenlose Bücher