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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Several Thunder war ein harter Mann.
    Seinen ersten Mord beging er mit zwölf, seinen letzten würde er in wenigen Minuten begehen.
    Thunder musterte den Mindeater, der in die Katakomben gekommen war, um seine düsteren Fähigkeiten zu verstärken. Der Pseudovampir war ein sogenannter Wiedergänger. Er trieb sich in den dunklen Gassen von Loodoon herum und labte sich am Blut seiner Opfer. Bei diesem hier war etwas schief gegangen. Während er trank, wurde er von einem Mann gestört, der ihm mit einem Messer eine Halswunde beibrachte. Der Mindeater musste von seinem Opfer ablassen und flüchtete mit letzter Kraft.
    Nun stand er vor Several Thunder. Das geflügelte Wesen zitterte am ganzen Leib und hielt den Blick gesenkt.
    »Noch nie hat sich jemand gegen einen Mindeater aufgelehnt …«, stöhnte das Wesen. Aus seiner Halswunde tropfte Blut, doch sie begann bereits, sich zu schließen. »Er hatte blonde kurze Haare. Ein großer Mann, breitschultrig und kampferprobt.«
    Thunder lachte düster. »Seit wann sind die Bürger von Loodoon so kampferprobt, dass sie es mit dir aufnehmen? Könnte es sich um einen Soldaten gehandelt haben?«
    »Das ist durchaus möglich!«
    Thunder tastete mit der Fingerspitze über die Klinge seines Messers. »Also ist Mother Snipe dabei, gegen uns aufzurüsten? Gehörte er zu ihr? War es ein Gesandter?«
    Der Mindeater zuckte die Achseln. »Er war blitzschnell und tapfer. Alles an ihm strahlte Gesundheit und Kraft aus. Gutes reines Blut!«
    Thunder nickte. Er presste die Lippen aufeinander und sah aus den Augenwinkeln, dass sich einige Wiedergänger sammelten, um sie zu beobachten. Es handelte sich um Wesen, die einst gefürchtete Verbrecher gewesen waren. Es hatte sie in die Katakomben verschlagen, manche von ihnen tot, andere schwer verletzt. Sie wussten, dass Several Thunder sie retten würde, denn nur er verfügte über das Sekret .
    Hier hausten jene Wesen, die genetisch verändert worden waren. Männer und Frauen, die zu ihren Lebzeiten bestialisch gemordet, Verrat begangen oder Intrigen gesponnen hatten. Sie waren degeneriert, waren eine Gemeinschaft von dämonischen Dunkelwesen.
    Ihre verwachsenen Körper, ihre seltsamen Laute und ihr grauenhafter Anblick mochten einem normalen Menschen schlimmste Albträume bereiten – für Several Thunder war dies ein Anblick der Freude, der Lust und der Hoffnung.
    »Ihr alle wisst«, setzte Thunder an, »dass wir die Katakomben bald verlassen werden. Ihr wisst, dass wir zur Oberwelt hinaufstreben. Auch wir wollen dort leben, ohne von Mother Snipe und ihren Vasallen vertrieben zu werden. Wir werden Mother Snipe besiegen, werden ihre Kreaturen vernichten. Das, meine Freunde, bedeutet, dass wir stark sein müssen. Schwäche hat keinen Platz in unseren Herzen. Dieser Minder jedoch war schwach, stimmt ihr darin mit mir überein? Ja, er war schwach. Schwäche ist der einzige Fehler, den man nicht verbessern kann.«
    Die Zuhörer fiepten und brummten, knurrten und sabberten. Sie jammerten erregt und bewegten sich hin und her, vor und zurück. Eine Masse Leiber, über die Thunders Blick streifte. Einmal mehr wunderte sich der Herr der Katakomben, wie einfach es war, diese Wesen unter seine Kontrolle zu bringen. Er war der Einzige hier, der weder genetisch verändert, noch Wiedergänger war. Er war ein Mensch. Ein Mann, der sich von Loodoons Oberwelt abgewendet hatte, als man ihn wegen eines Mordes bestrafen wollte.
    Er war sich seiner natürlichen Ausstrahlung bewusst.
    Groß gewachsen, bärtig, schwarze Augen und ebensolche Haare, in Wildleder gekleidet, den ganzen Oberkörper tätowiert. An den Armen Ringe aus Gold, und am Hals eine Kette, die er als Waffe benutzen konnte. Er war in die Katakomben geflüchtet und hatte sich versteckt. Sehr lange, bis man ihn nicht mehr suchte. In dieser Zeit war er in sich gegangen und hatte über sein Leben nachgedacht. Er hatte gelitten und sich mit seiner düsteren Seele besprochen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass hier seine Heimat war.
    Er hatte nahe bei einem Friedhof viel Geld aus einem Raub vergraben, mit dem er sich den Zugang zu den Kreisen der Rancors erkaufte. Die Rancors waren eine kleine Wigorengruppe, die den Drachen anbetete. Von ihnen kaufte er für eine Unsumme das Sekret. Rancorheads Sekret, welches der Drache bei seinem grausamen Ritual verlor. Seine Jünger sammelten es in Phiolen und beteten es an.
    Thunder wusste, wie lächerlich das war.
    Man sagte dem Sekret abenteuerliche Wirkungen nach,

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