Star Trek - [der Roman zum Film]
direkt von der Explosion betroffen war, erlitt es bedrohliche Sekundärschäden.
»Lebenserhaltung versagt auf Deck sieben bis dreizehn!«, rief der Steuermann.
»Geben Sie mir das Sternenflottenkommando über Subraum!« Robau kämpfte, um sich in dem wachsenden Chaos und der Verwirrung verständlich zu machen. »Notenergie auf Kommunikation.«
»Schilde auf elf Prozent.« Irgendwie war es dem Ersten Offizier gelungen an seiner Station zu bleiben und das, was von seiner Konsole übrig war, zu überwachen. »Acht Prozent! Sechs !«
»So etwas habe ich noch nie gesehen.« Der Taktikoffizier starrte auf seine Werte und schüttelte den Kopf. »Diese Geschwindigkeit und verdichtete explosive Leistung – wir können keinen weiteren Treffer verkraften!«
Robau zwang sich, ruhig zu bleiben. Er hatte solche Situationen schon viele Male überstanden – in Simulationen. Soviel er wusste, hatte niemand so etwas jemals am eigenen Leibe erlebt. Ein riesiges unbekanntes Schiff, unbekannte Waffen, Totenstille, nichts als warten … auf was?
Die Antwort kam schneller, als er erwartet hatte.
»Captain«, erklärte der Erste Offizier sichtlich überrascht, »wir werden gerufen.«
Erst schießen, dann reden. Ein wenig verheißungsvoller Weg, um Verhandlungen zu eröffnen. Trotzdem, dachte er bei sich, egal was als nächstes passieren würde, reden war besser als sterben.
»Öffnen Sie einen Kanal.« Während er sich in seinem Sessel zurücklehnte, versuchte Robau, sich zusammenzunehmen. Egal was jetzt passierte, er wollte den Feind nicht sehen lassen, dass er erschüttert war. »Und halten Sie unsere Übertragung nur auf mich gerichtet. Kein Grund ihnen zu zeigen, welchen Schaden sie angerichtet haben.«
Es gab eine kurze Störung, bevor der Hauptschirm ein Bild zeigte. Das Gesicht, das auf dem Monitor erschien, war humanoid. Es hatte stark tätowierte Haut, spitze Ohren und wenn übereinstimmende mimische Bedingungen galten, einen unangenehmen Ausdruck. In ausgezeichneter und klarer Föderations-Lingua Franca sprach er sein Publikum in einem ernsten, wenig zaghaften Ton an.
» Raumschiff-Captain. Ich bin Ayel. Mein Captain verlangt die Anwesenheit Ihres Captains, um einen Waffenstillstand auszuhandeln. Er will mit Ihnen nur persönlich sprechen. Unter vier Augen. Kommen Sie allein. Sie kommen mit einem Shuttle an Bord unseres Schiffes. Es ist unnötig, Andock-Koordinaten zu übermitteln. Wenn Sie in Reichweite sind, wird Ihr Schiff erfasst und zum richtigen Ort gebracht.«
Nun, dachte Robau, z umindest haben sie jetzt einige Informationen. Auch wenn sich keine davon gut anhörte.
» Und wenn ich ablehne?«, antwortete er.
Der Besucher wählte deutliche Worte. » Ihr Hauptantrieb wurde schwer beschädigt. Sie können nicht länger auf Warpgeschwindigkeit gehen. Ihre Waffen sind außer Funktion. Eine Ablehnung wäre unklug.« Der Schirm wurde leer.
Für einen Moment herrschte Totenstille auf der Brücke der Kelvin.
» Kein sehr gesprächsfreudiger Haufen«, murmelte der Kommunikationsoffizier schließlich.
Pitts blickte unvermittelt zum Kommandosessel. »Sir, wer sind die?«
Eine andere Stimme antwortete von einer anderen Konsole aus, während der Erste Offizier weiter seine blinkenden Anzeigen studierte. »Ich glaube, er ist Romulaner.«
Robau blinzelte. Er ging im Geist Informationen, Details, Statistiken durch, die seit langer Zeit nicht mehr überprüft worden waren. Weil es für niemanden einen Grund dazu gegeben hatte.
»Wir haben mit den Romulanern seit über dreiundfünfzig Jahren keinen Kontakt mehr gehabt. Wie können Sie eine Identifikation ...«
Entschuldigend schnitt ihm der Erste Offizier das Wort ab. »Sie sind genetisch gesehen enge Verwandte der Vulkanier.« Er nickte in Richtung des vorderen Monitors. »Die Körperzeichnungen auf Ayels Gesicht und Hals, die Hautfarbe, seine Kleidung, alles weist darauf hin, dass er Romulaner ist, kein Vulkanier. Und noch etwas, Sir.«
»Was denn?«
»Obwohl er sehr brüsk war und nur Befehle übermittelte, war dieser Ayel sehr, sehr emotional.«
Alle Augen blieben auf den Captain gerichtet und warteten darauf, dass er zu einem Schluss kam. Wenn man nur noch eine einzige Option hat, wird es einfach, Entscheidungen zu treffen.
»Solange sie reden wollen, gibt es einen Ausweg. So muss es sein. Nur logisch. Wenn es von Anfang an ihre Absicht gewesen wäre, uns zu zerstören, würden wir nicht hier sitzen und über ihre Beweggründe diskutieren.« Er erhob sich aus
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