Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
vollgestopft.
Lieutenant Thayer lag auf einer schmalen Trage, an der sich die MACOs abwechselten. Zwei waren stets an der Trage, während der dritte sich ausruhte.
Dort, wo Pembleton Westen ausgemacht zu haben glaubte, breitete sich ein Sturm wie ein blau-schwarzer Bluterguss aus. »Wir sollten uns besser beeilen, wenn wir rechtzeitig eine Senke erreichen wollen«, meinte er zu Graylock.
»Rechtzeitig für was?«, fragte der Ingenieur.
»Um Unterkünfte zu bauen und Feuer zu entzünden«, erwiderte Pembleton. »Bevor der Sturm kommt.« Er betrachtete den spärlich mit Bäumen bewachsenen Abhang. »Wir wollen bestimmt nicht hier oben erwischt werden.«
»Gutes Argument«, sagte Graylock. »Führen Sie uns nach unten, Sergeant.«
Die Gruppe schleppte sich erschöpft auf den Fjord weit unter ihr zu. In der leicht höheren Schwerkraft versetzte jeder Schritt Pembleton einen kleinen Stich.
Er sah nach hinten, um sich zu vergewissern, dass es seinen Leuten gut ging. Crichlow und Mazzetti hatten die Trage ruhig in den Händen und Steinhauer und Graylock unterhielten sich angeregt über irgendetwas.
Unterwegs war die einzige Ressource, deren Angebot die Nachfrage überstieg, frisches Wasser. Laut Graylocks Handscanner war der Schnee, der die Landschaft einhüllte, bemerkenswert rein und zweifellos sicher zu trinken. »Wenigstens werden wir nicht dehydrieren«, sagte er in dem Versuch, etwas Optimismus aufzubringen.
»Das bedeutet nur, dass wir länger brauchen werden, um zu verhungern«, erwiderte Pembleton, der nicht in der Stimmung war, die Moral zu heben.
Nach zwei Stunden waren sie den Abhang weit genug hinuntergeklettert, dass andere Bergspitzen das schwache Sonnenlicht abblockten. Als sie in die stahlblauen Schatten schritten, spürte Pembleton, wie die Temperatur um mehrere Grad abfiel. Sein Atem erfüllte die Luft vor ihm mit flüchtigen Dampfwolken.
Es war spät am Tag, und als sie den Rand des Wassers erreichten, dämmerte es. »Steinhauer, helfen Sie Graylock, diese großen Steine dort auf dieser Erhöhung aufzustellen«, sagte Pembleton. »Das wird uns etwas Windschutz bieten und uns trocken halten, wenn der Abfluss vom Berg kommt. Mazzetti, Sie und ich werden auf der anderen Seite eine Latrine ausheben. Crichlow, nehmen Sie Ihr Gewehr und einen Handscanner. Suchen Sie nach kleinen Tieren – Vögeln, Fischen, Säugetieren, ganz egal. Alles, was man essen kann.«
»In Ordnung, Sarge«, bestätigte Crichlow. Er streifte seinen Rucksack ab, steckte einen Handscanner in eine Beintasche seiner Hose, schnappte sich sein Gewehr und stahl sich in das spärliche Unterholz davon.
Als Graylock und die MACOs den Bau der Gruppenunterkunft – einer dünnen Konstruktion aus hastig zusammengeschweißten Metalltrümmern, auf die sie noch mehr von dem Wunderstoff der Caeliar legten – beendet hatten, war der Himmel pechschwarz. Ein heftiger Wind heulte wie ein Dämonenchor zwischen den Klippen, die an den Fjord angrenzten, und die Luft roch schwer nach Regen.
Knackende Zweige und knirschende Schritte auf dem Schnee ließen Pembleton seinen Kopf herumdrehen und er zielte als Vorsichtsmaßnahme mit seiner Waffe in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Er senkte sie, als er Crichlow erkannte, der aus dem Gebüsch auftauchte und ramponiert, zerkratzt und entmutigt wirkte.
»War da draußen nichts?«, fragte Pembleton.
»Oh doch, die sind da draußen«, antwortete Crichlow. Der junge Private erwiderte Pembletons enttäuschten Blick und schüttelte den Kopf. »Aber die kleinen Viecher sind so fix, dass ich sie nicht erwischt habe.«
Pembleton ging neben Crichlow zum Lager. »Vergessen Sie es einfach«, meinte er. »Morgen versuchen Sie es mit Fallen. Mal sehen, wie das funktioniert.«
»In Ordnung, Sarge«, stimmte Crichlow zu. »Das mach ich.«
Sie schlugen die Decken zurück, die als Tür der Unterkunft dienten. Der Boden war mit großen Stücken des Caeliar-Stoffes ausgelegt, abgesehen von einem Kreis in der Mitte, in dem sie große Steine angehäuft hatten, die vorher glutrot erhitzt worden waren und das Zelt nun mit rauchloser Wärme erfüllten.
»Schnallt eure Gürtel enger, Leute«, sagte Pembleton. »Sieht so aus, als gäbe es heute Rindensuppe zum Abendessen.« Enttäuschtes Stöhnen war der Lohn für seine Ehrlichkeit. »Seht es doch mal von der positiven Seite«, fuhr er fort. »Nachdem wir unsere leckere Suppe gegessen haben, könnt ihr euch alle hinlegen, weil ich nämlich die erste Wache bis
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