Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
Vom Netzwerk:
dem er feststellen musste, dass romulanische Köche keine Ahnung hatten, wie man Gemüse zubereitete – mietete er sich in einem der Einzelzimmer im relativ abgeschiedenen dritten Stock des Gasthofes ein. Sobald er sich eingerichtet und einen Trikorderscan nach Überwachungsgeräten durchgeführt hatte, nahm er diskret seinen Bericht auf. Dann benutzte er den Sender, der in seinem Chrono am Handgelenk eingebaut war, um den Bericht als verschlüsselte »Explosions«-Übertragung zu senden. Das dauerte nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde. Die Wahrscheinlichkeit, dass selbst der gefürchtete Tal Shiar ihn abfangen, geschweige denn entschlüsseln konnte, war verschwindend gering.
    Einige Minuten später hörte er durch sein Fenster laute Stimmen von der Straße. Für einen Moment fragte er sich, ob die romulanischen Behörden seine Übertragung abgehört hatten.
    Doch ein Blick aus dem Flügelfenster sagte ihm, dass es sich bei den Leuten, die dort unten auf der Straße herumbrüllten, weder um Tal Shiar noch um romulanisches Militär handelte. Ein Dutzend Personen, augenscheinlich alles Zivilisten, kamen aus der Richtung des Regierungsgebäudes gerannt. Er konnte wenig Zusammenhang in ihrem Geschrei erkennen, außer ein paar allgemeinen Hinweisen auf Mord und Totschlag.
    Neugierig verließ er seinen Raum, ging hinunter in die Eingangshalle und von dort auf die alte gepflasterte Straße. Immer mehr Zivilisten schlossen sich dem stetig wachsenden Pulk an und trugen so zum Lärm, Chaos und dem allgemeinen Aufruhr bei. Eine zunehmende Anzahl uniformierter Polizisten und behelmter Uhlans tauchten in der rasenden Menge auf, während die sich die Straße vorandrängte, weg von den offiziellen Staatsgebäuden. Im Hintergrund der niedrigen Bebauung des Regierungsviertels von Ki Baratan ragte die elegante Kuppel des Senatsgebäudes in den Himmel und dominierte damit den Horizont wie das fortwährend sonnenverbrannte Antlitz von Remus. Drei wild aussehende Mogais ließen sich von den thermalen Lüften hoch über der Kuppel treiben und stießen klagevolle Laute aus, während sie mit fast bewegungslosen Flügeln ihre Kreise zogen. Der Agent fragte sich kurz, ob die fleischfressenden Vögel lebende Beute oder Aas gewittert hatten.
    Eine junge Frau lief über den Gehweg und warf dabei fast einen älteren Mann um, als sie an ihm vorbeirannte. Ihr jadegrün angelaufenes Gesicht war vor Panik verzerrt. »Die haben den Senat ermordet!«, schrie sie und wiederholte den Satz unaufhörlich.
    Der Agent lief ihr ein paar Schritte nach, packte sie an der Schulter und drehte sie zu sich. »Wer? Wer hat den Senat ermordet?« Als er ihre Worte wiederholte, kam ihm die Vorstellung, dass der gesamte romulanische Senat plötzlich und gleichzeitig ausgelöscht worden sei, vollkommen absurd vor.
    Die einzige Antwort der Frau war ein entsetzter Schrei. Im gleichen Moment schlug ihn etwas von hinten, traf ihn fest genug, um ihn auf den steinernen Gehweg zu schleudern. Der Aufprall trieb alle Luft aus seinen Lungen und jegliches Gefühl aus seinem linken Arm und beiden Beinen. Trotzdem gelang es ihm, sich auf den Rücken zu rollen, in der Hoffnung, das, was auch immer ihn getroffen hatte, selber zu sehen.
    Zwei Uhlans mit roten Helmen und in voller Rüstung erhoben ihre Betäubungsknüppel. Derjenige, der bei der hysterischen Frau stand, brachte sie mit einem brutalen Hieb zum Schweigen. Der andere streckte den alten Mann nieder, den die Frau nur Momente zuvor aus Versehen beinahe umgerannt hatte.
    »Lasst sie in Ruhe«, rief der Agent, obwohl er sich in dem wachsenden Tumult kaum selbst hören konnte.
    Die Uhlans kamen auf ihn zu, ihre Knüppel bewegten sich wie Sensen, die in Rarathik reifes Kheh ernteten. Zahllose weitere Zivilisten in Panik, einfache Leute, die nicht einmal zu wissen schienen, in welche Richtung sie laufen sollten, wurden entweder auseinandergetrieben oder durch wiederholte Schläge niedergestreckt, ausgeführt von der wachsenden Front von Polizei und militärischer Uhlans.
    Er erinnerte sich flüchtig an das, was er über die blutigen Aufstände vor über fünf Jahren gelesen hatte, deren Auslöser die Ermordung von Shiarkiek, den betagten Herrscher des Imperiums, durch Erzpriester N'Gathan gewesen war. Da muss wirklich etwas passiert sein im Senatsgebäude , dachte er. Etwas Furchtbares. Alle hier müssen denken, dass das Gleiche mit ihnen passieren wird.
    Und dem Verhalten der Uhlans nach zu urteilen, waren die genauso

Weitere Kostenlose Bücher