Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
letzten zehn Jahre zurück und frage mich, wie so viel passieren konnte, wie sich so viel verändern konnte. Manchmal hatte ich das Gefühl, als ob wir durch einen dunklen Tunnel gerast wären, ohne Möglichkeit, abzubiegen, und ohne zu wissen, auf was wir als nächstes treffen würden. Die Borg, die Klingonen, das Dominion … Wir haben den Großteil der Zeit damit verbracht, uns auf den nächsten Kampf vorzubereiten, den nächsten Krieg.« Er machte sich nicht die Mühe, dieses schwierige letzte Jahr an Bord der Enterprise zu erwähnen; er brauchte es nicht. Sie wusste so gut wie er, was sie durchgemacht hatten.
Er drehte sich wieder zu ihr und bemerkte, dass sie ihn sorgfältig beobachtete. »Jetzt haben wir das alles überstanden und zum ersten Mal seit beinahe zehn Jahren fühlt es sich so an, als hätten wir eine Chance, etwas von dem wiederzuerlangen, was wir in diesen Jahren verloren haben. Wir können die Dinge tun, die wir vorhatten, als wir der Sternenflotte beigetreten sind – Dinge, von denen ich als Kind geglaubt habe, dass sie die Sternenflotte ausmachen. Die Föderation ist endlich an dem Punkt angekommen, ein Jahrzehnt nahezu konstanter Konflikte hinter sich zu lassen. Diese Mission, dieses Schiff, ist meine Chance – unsere Chance – um dabei zu helfen. Diese Bürde ist real, Imzadi . Ich werde nicht so tun, als ob es sie nicht geben würde.«
Deanna lächelte ihn sanft an und streichelte dann seine Wange. »Das sollst du doch auch nicht. Aber du kannst sie teilen. Deswegen hast du eine Ehefrau und eine Mannschaft. Damit du sie nicht alleine tragen musst.«
Er ergriff ihre Hand, küsste sie und nickte. »Du hast recht. Und das werde ich nicht. Ich verspreche es.«
»Brücke an Captain Riker.«
Riker, der immer noch die Hand seiner Frau hielt, tippte auf seinen Kommunikator. »Was ist los, Mr. Jaza?«
»Sir, die U.S.S. Seyetik hat an der Utopia Station Eins angedockt. Sie haben gemeldet, dass sich Dr. Ree darauf vorbereitet, herübergebeamt zu werden. Wir halten Transporterraum vier bereit.«
Ein kleines, rätselhaftes Lächeln zog Deannas Mundwinkel nach oben. »Bestätigt«, sagte Riker. »Teilen Sie dem Transporterraum mit, dass Commander Troi und ich auf dem Weg sind. Riker Ende.« Er wandte sich vom Geländer weg und griff nach der Bedienungskonsole der Plattform, um die Simulation des Orion-Arms zu deaktivieren.
Er drehte sich wieder zu ihr. »Was hat dieses Lächeln zu bedeuten?«
»Das sag ich dir später«, sagte Deanna und ging damit über die Frage hinweg.
Rikers Augen verengten sich vor gespieltem Misstrauen, aber er entschied sich, das Thema fallen zu lassen. Als der Captain und der Counselor zusammen zum Ausgang gingen, veränderten sich die Wände des Labors und kehrten zu ihrer üblichen Bereitschaftsdarstellung zurück, des sichtbaren Alls, das die Titan umgab.
Außerhalb des Gittermusters des Trockendocks, lag zur rechten Seite die orangene, sonnenbeschienene Planetenoberfläche des Mars, auf der man weit im Norden die flachen Ebenen erkennen konnte, auf denen sich die planetaren Anlagen des Utopia Planitia-Docks befanden. An der linken Seite der Titan zeichneten sich deutlich die Stationen und Instandhaltungsgerüste der Utopia-Orbitalanlage gegen den weißgelben Glanz von Sol ab.
»Ist der Rest der Senior-Mannschaft schon an Bord gekommen?«, fragte Riker Deanna, als sie das Labor verließen und auf den Gang schlenderten. Er nickte zwei Schiffsbiologen zu, die an ihnen vorübergingen, ein Arkenit, dessen Namen ihm im Moment nicht einfallen wollte, gefolgt von einen Chelonen, der so blassgrün war, wie Riker es noch nie bei einem Angehörigen dieser Spezies gesehen hatte. Die Wissenschaftler grüßten zurück.
»Fast«, antwortete Deanna. »Dr. Ree ist der letzte. Vom Ersten Offizier natürlich abgesehen. Aber vorausgesetzt, dass da nichts schiefgeht, solltest du deine Mannschaftsbesprechung planmäßig und vollständig abhalten können.«
Riker bemühte sich, seinen Gesichtsausdruck ruhig zu halten, während sie an einer unverkleideten Wand vorübergingen, an der mehrere Techniker des SCE – dem Ingenieurkorps der Sternenflotte – immer noch ein fehlerhaftes ODN-Relais in einem Replikator-Netzwerk austauschten, das den halben Gang durchzog. Die Arbeit sah um einiges komplizierter aus als vor einer halben Stunde, als Riker zuletzt durch diesen Abschnitt gegangen war.
»Ich bin weniger über eine Mindestanzahl bei der Mannschaftsbesprechung besorgt als darüber,
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