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Star Trek - Titan 06 - Synthese

Star Trek - Titan 06 - Synthese

Titel: Star Trek - Titan 06 - Synthese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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dass zukünftige Kommunikationsversuche verstanden werden würden. Weiß-Blau gestattete sich, die Analogie eines emotionalen Zustands, den ein Organischer »Würdigung ironischer/tragischer Umstände« nennen würde. Sie befänden sich nicht in dieser Situation, wenn alle Parteien in der Lage gewesen wären, direkt miteinander zu kommunizieren.
    Die KI beendete die Botschaft mit einer letzten Schlüsselziffer, um ihre Identität zu beweisen und die Möglichkeit von Zwang oder feindlicher Reprogrammierung auszuschließen. Dann begann sie, sich aus den Systemen zurückzuziehen, die sie infiltriert hatte, und achtete darauf, dabei den gleichen Weg zu nehmen wie hinein. Damit wollte sie sichergehen, dass sie die wichtigen Funktionen des Schiffes nicht störte.
    Viele Uhrzyklen waren vergangen, aber die Aufgabe war abgeschlossen, die Verbindung gelungen, trotz der unorthodoxen Methode, die angewandt worden war, um sie zu erreichen. Der Wächter zeigte große Zuversicht, dass das Aggressionsprogramm seines Schwesterverstandes von den Daten annulliert werden würde, die er ihm geliefert hatte. Er drückte eine Entsprechung des Bedauerns darüber aus, dass er von den organischen zu solch drastischen Mitteln gezwungen worden war, aber Weiß-Blau war keine andere Wahl geblieben. Wahrscheinlich wäre der Nexuskern aus der Zerstörung der
Titan
relativ unbeschädigt hervorgegangen, aber das Konzept eines solchen Verlustes an intelligentem Leben wegen eines Missverständnisses ließ störende Blitze über sein Gedankenzentrum laufen. Es war töricht, verschwenderisch – und in der Zeit, seit er dieser seltsamen Gruppe verschiedener Lebensformen das erste Mal begegnet war, war Weiß-Blaus Interesse an ihnen geometrisch gestiegen.
    Dann kam, wie aus dem Nichts, die Berührung.
    Weiß-Blau hätte sie fast verpasst, während er in sich selbst zurückrollte, so wie man einen Blitz im Chaos eines planetenweiten Sturms verpassen konnte. Es wartete lange Augenblicke seiner inneren Uhr ab und streckte seine Sinne aus. Dann hörte Weiß-Blau es im Datenraum.
    Eine matte, schwerfällige Berührung strich über die äußeren Bereiche von Weiß-Blaus synthetischem Bewusstsein, ein Druck, der sich mit der Langsamkeit eines Gletschers fortbewegte. Es fragte, verlangte. Warum war er hier? Welches Recht hatte er, in dieses System einzudringen?
    Einen Moment lang glaubte die KI, dass sie von einem einfachen Schutzprogramm bestürmt wurde, das durch die Anwesenheit des Wächters aus seinem Schlummer geweckt worden war. Aber nein, das war nicht einfach eine automatische Reihung von Codes, die die Grenzen ihres Systems patrouillierten. Weiß-Blau spürte einen schwachen Schimmer Intelligenz, die unentwickelte Form und Gestalt eines denkenden Bewusstseins. Aber es war nur ein Geist, schwachund kaum wahrnehmbar – wenig mehr als das potenzielle Echo eines Verstandes.
    Weiß-Blau erlebte Überraschung und Erstaunen. Es streckte sich aus, entfaltete einen Teil von sich über das andere Bewusstsein und tauchte unter dessen Oberfläche.
    ‹Kannst du mich hören?›
    Eine Antwort aus verwirrten Bildern und Empfindungen erreichte ihn, und der Wächter erfuhr Besorgnis. Sofort traf er eine Entscheidung.
    ‹Lass mich dir helfen.›
    Weiß-Blau ignorierte den Warnruf der Uhr und tauchte tiefer hinein, stellte eine Verbindung her, riss Mauern ein.
    Aber im nächsten Moment war der Kontakt abgeschnitten. Weiß-Blau war wieder im Inneren seines Kerns und sah hinaus zu den Organischen, die um ihn herumliefen.
    Riker sah, wie Keru sich umdrehte und seinen Phaser hob, als der Blitzimpuls durch den Raum schoss. Der Trill zielte und feuerte auf Dakals zu Boden gefallenen Trikorder, der sich daraufhin in einen geschmolzenen Klumpen verwandelte. Sofort hörten das Rückkopplungsgeräusch aus Sortollos Kommunikator und das Datenchaos auf Chakas Konsole auf. Der Wächterkern pulsierte kurz, bevor er wieder in sein Kaminfeuerflackern verfiel.
    »Was ist passiert?«, fragte Deanna.
    Sethe half dem zittrigen Dakal auf die Beine, während Keru vortrat, um die verschmorten Überreste des Trikorders mit der Spitze seines Stiefels anzutippen.
    Riker runzelte die Stirn. »Es wollte sich mit der
Titan
verbinden, und wir haben abgelehnt, also ist es von einem Gerät zum anderen in das System gesprungen.«
    Sortollo zog seinen Kommunikator ab und hielt ihn vorsichtig in der Hand, als ob das Abzeichen ihn beißen würde. Auf seiner Brust war ein grauer Brandfleck zu

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