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Star Trek - Titan 06 - Synthese

Star Trek - Titan 06 - Synthese

Titel: Star Trek - Titan 06 - Synthese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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möglicherweise auftretenden Fehler umgehen zu können. Doch nun schien sich seine Arroganz gegen ihn gewendet zu haben. Sein Magen verkrampfte sich, als die schreckliche Schuld, die er immer noch wegen der
U.S.S. Luna
empfand, zu ihm zurückkehrte, zusammen mit der Angst, dass es erneut geschehen würde.
    Die Konsolen zischten und lösten sich auf, und die holografische Anzeige wurde zusammenhanglos. Abstrakte Formen, gestörte Bilder und grelle Farbflecken nahmen ihren Platz ein, und der weiße Raum flackerte. Ein blendendes Licht traf sie, und Chaka bedeckte ihre vier Augen mit ihren Manipulatoren.
    »Raus!«, schrie Ra-Havreii und deutete auf den Ausgang. Wenn der Defekt das Holosystem selbst erreichen würde, konnte ein Systemabsturz fatal sein. Dakal zögerte, und Ra-Havreii packte den Ensign an der Uniform und zerrte ihn vorwärts. »Kommen Sie schon, Junge.«
    »Sehen Sie!« Dakal deutete an ihm vorbei auf das flackernde Chaos, das die Anzeige ersetzt hatte.
    Ra-Havreii sah ohne nachzudenken hin und starrte die gleiche neblige Form an wie der Cardassianer. Sie trat durch das Chaos aus Farben und Klängen, ein Humanoide, wenn man die Definition ein wenig ausdehnte.
    Innerhalb der flackernden Umrisse drängten sich schnelle Bilder. Mit einer gewissen Sicherheit begriff Ra-Havreii, dass die Gestalt jeden Charakter im Speicher des Holodecks darstellte, einen nach dem anderen, in einem wilden Fluss.
    »Doktor, wir müssen hier raus!«, rief Sethe aus dem offenen Eingang. »Sobald das Holodeck leer ist, können wir die Emitter abschalten!«
    Die Gestalt hörte die Worte des Cygnianers und verstand sie. Sie hob eine Hand und sagte mit Hunderten Stimmen ein einziges Wort: »Nein.«
    Mit einer Geste von ihr schloss sich die schwere Tür und versiegelte sich. In der nächsten Sekunde verschwand der Ausgang ganz. Sie waren gefangen.
    Hinter der Gestalt begann sich die rasende virtuelle Anzeige zu stabilisieren und zu einem flackernden Anschein seiner ursprünglichen Form zurückzukehren. Der Chefingenieur sah sofort, dass sich die Struktur des Schiffsprogramms geändert hatte. Eine neue Reihe von logischen, seltsamen und unerwartet heuristischen Musterungen. Es war ein Flickwerk aus Funktionen, die anders waren als alles, was er jemals zuvor gesehen hatte.
    »Was ist das?«, fragte Chaka. »Ein Wächter?«
    »Nein«, wiederholte das Hologramm. Es änderte seine Gestalt langsamer, entschied sich aber immer noch nicht für einen einzigen Aspekt.
    Ra-Havreii richtete sich auf und trat einen Schritt vor. »Beantworte ihre Frage!«, verlangte er und bemühte sich, die Angst aus seiner Stimme zu halten. Er hatte vor langer Zeit gelernt, dass es im Falle einer Bedrohung am besten war, selbst in die Offensive zu gehen, bevor die Gegner das tun konnten, um sie zu verwirren. In seinemHinterkopf formte sich ein schleichender Verdacht, aber er ignorierte ihn und starrte der sich stetig verändernden Gestalt in die Augen. »Was bist du?«
    Es neigte seinen Kopf und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. »Sie«, sagte es in einem atonalen Chor. »Doktor Ra-Havreii, Chefingenieur. Ich kenne Sie.«
    »Es ist nicht Weiß-Blau«, sagte Sethe, der das Muster und die Bewegung der Systemanzeige verfolgte. »Das ist nicht mal ein Programm. Es ist alle Programme auf einmal.«
    »Ich … existiere«, sagte die Gestalt. »Ich verstehe diese Tatsache.« Sie streckte eine Hand in Richtung des Efrosianers aus, und er wich instinktiv einen Schritt zurück. »Sie sind Xin Ra-Havreii. Einer der Schöpfer.«
    »Der was?«, fragte Dakal überrascht.
    »Oh nein.« Ra-Havreiis Mund wurde staubtrocken, als ihn die volle Bedeutung der Bemerkung endlich mit aller Macht traf. Die Zeichen waren überall gewesen, direkt vor ihm, aber er hatte an der falschen Stelle gesucht. Die Suche in den Systemen des Schiffes hatte die Computer und Speicherkerne von jedem Hinweis auf Eindringlings-software reinigen sollen, etwas, das Weiß-Blau dort während seines Aufenthaltes deponiert haben könnte. Solch ein Eindringling existierte nicht, da war er sich jetzt absolut sicher – kein trojanisches Pferd, kein selbstreplizierendes Saatvirus, kein Gegenprogramm irgendeiner Art.
    Stattdessen war etwas sehr viel Komplizierteres und Hinterlistigeres geschehen. Weiß-Blaus Aufenthalt im virtuellen Raum des Schiffes hatte nichts zurückgelassen als ein Echo, ein flüchtiges Muster des Intellekts und der Absicht. Und tief im Herzen des Schiffes war dieses Muster aufgespürt und

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