Star Trek - Titan 06 - Synthese
ignorierte den Kommentar des Cardassianers. »Ich habe kein
Kella
-Spiel dabei, daher würde ich die Zeit gerne anders überbrücken.«
Der Winkel der Rampe wurde flacher, und Tuvok hockte sich hin, während die Gruppe den oberen Rand erreichte. Die anderen wurden still und imitierten seine Haltung.
Lieutenant sh’Aqabaa gesellte sich zu dem Vulkanier. »Rechnen wir mit Feinden, Sir?«
Tuvok sah sie nicht an, sondern studierte stattdessen die gestörten Messungen auf seinem Trikorder. »Ich bin nicht sicher, womit wir rechnen müssen, Lieutenant«, erwiderte er. Nach einem Augenblick winkte er ihnen zu. »Folgen Sie mir.«
Zusammen erklommen die vier Offiziere die Schlucht und fanden sich am Rand einer Wildnis aus dunklen Stahlfeldern wieder, die von schmutzigen Strömen aus orangefarbenem Rost gesäumt wurde. Am Horizont standen skelettartige Krantürme in dichten Reihen, und zwischen ihnen hingen dicke Kabel, an denen gelegentlich noch elektrische Funken aufblitzten. Daneben schienen Überreste anderer Türme zu sein, die alle ab der gleichen Höhe zerstört waren. Einige neigten sich, andere waren schon eingestürzt. Es gab noch weitere Schluchten, die sich in die geschwärzte Landschaft schnitten, einige davon strahlten ein vulkanisches Leuchten aus, das Tuvok an den Mount Tar’Hana auf seiner Heimatwelt erinnerte. Andere waren dunkle und stille Höhlen, in die kein Licht fiel.
Der Himmel über ihren Köpfen hatte schwarz und sternenlos gewirkt, doch nun, da sie im Freien standen, wurde die Illusion totaler Dunkelheit durch schwaches Sternenlicht aufgehoben. Ein großer Schatten verdunkelte fast alles; sie befanden sich auf der Leeseite eines größeren planetaren Körpers, der zwischen ihnen und der nächstgelegenen Sonne seine Bahnen zog. Tuvok kniff die Augen zusammen und deutete aufwärts. »Dort«, sagte er.
»Ich sehe es.« Pava nickte schroff. In der Korona des reflektierten Lichts um den Rand der Nachtseite war ein glitzernder Regen aus Bruchstücken zu erkennen. Sie sah ihn fragend an. »Trümmer?«
»In der Tat. Anscheinend wurde meine Hypothese gerade bestätigt.«
Sethe machte ein langes Gesicht, als er zum gleichen Schluss kam. Er sah sich blinzelnd um. »Das ist … Das ist einer von ihnen, oder? Der, den wir von der Raffinerie aus im Orbit sahen, oder? Wir stehen tatsächlich auf einer … einer …«
»Einer Maschine«, ergänzte Dakal für ihn. »Einem Computer.«
»Wie ich erwartet habe, sind wir nicht weit von unserem ursprünglichen Ziel gelandet.« Tuvok warf einen Blick auf die dunkle Eiswelt, die sich über ihnen drehte. »Der Energieaufwand, der benötigt wird, um unseren Transporterstrahl umzulenken, wird mit zunehmender Entfernung immer größer. Wir sind auf der Oberfläche des Konstruktes, das Cyan-Grau als ErstGen Null-Drei bezeichnet hat.«
»Hat sie nicht auch etwas darüber gesagt, dass es verbannt wurde?«
»Das ergibt Sinn«, sagte Dakal. »Bevor das Null-Wesen angriff, registrierten die Sensoren der
Holiday
, wie dieser … Maschinenmond etwas ausstrahlte. Wahrscheinlich hat er den ganzen Angriff aus sicherer Entfernung von seinem Orbit aus beobachtet.«
»Und als wir uns aus dem Shuttle gebeamt haben, hat er uns abgefangen?«
»Ich arbeite immer noch an einer vollständigen Theorie, Lieutenant«, sagte Tuvok. »Aber Null-Dreis Absichten uns gegenüber sind offenbar nicht unmittelbar feindselig.«
Dakals Helm hüpfte zustimmend auf und ab. »Es ist viel einfacher, einen Transporterstrahl zu stören, als ihn umzulenken. Er hätte uns in Atome zerstreuen können, wenn er gewollt hätte.«
»Dadurch wird die Sache auch nicht besser«, erwiderte Sethe. »Entführung ist keine gute Tat.«
»Der Lieutenant hat recht«, sagte Pava und warf einen Blick auf die Einstellungsleiste ihres Phasers.
Dakal berührte seinen Helm. »Die Störung der Kommunikation ist hier oben genauso schlimm wie unten in der Schlucht. Es ist das gleiche Muster, dem wir auf Weiß-Blaus Schiff begegnet sind, als die automatische Verteidigung aktiviert wurde.«
»Er will nicht, dass wir das Schiff rufen«, sagte Sethe. »Wir sind von jeglicher Rettung abgeschnitten!«
»Captain Riker wird nach uns suchen«, beharrte Dakal. »Wenn sie das Wrack der
Holiday
finden, wird das Fehlen organischen Materials auf unser Überleben hindeuten. Wir müssen nur am Leben bleiben,bis wir gefunden werden.«
»Mein Plan sieht etwas mehr Eigeninitiative vor, Ensign«, sagte Tuvok. Der Vulkanier programmierte
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