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Star Trek - Titan 06 - Synthese

Star Trek - Titan 06 - Synthese

Titel: Star Trek - Titan 06 - Synthese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Miene verhärtete sich.
    »Was soll ich dazu sagen?« Torvig beobachtete ihr Gesicht. »Sie haben seine Autorität vor der gesamten Brückenbesatzung untergraben.«
    »Ich habe nur das getan, was ich für richtig hielt!«, beharrte sie, und ihre Stimme hob sich dabei. »Ich wollte meine Mannschaft nicht in Gefahr bringen. Den Captain, seine Frau und seine Tochter. Melora und Xin, Sie …«
    »Und sich selbst. Sie wollten Ihre eigene Existenz schützen.«
    »Natürlich. War das etwa falsch?«
    »Vielleicht waren Sie mehr um sich selbst besorgt als um die Existenz der anderen.«
    »Nein …« Sie sah in eine andere Richtung. »Vielleicht doch, aber ich habe versucht, Leben zu retten.«
    Torvig schürzte die Lippen. Es fühlte sich seltsam an, diese Unterhaltung zu führen, plötzlich derjenige zu sein, der einen anderen lehrt, anstatt selbst der Schüler zu sein. Während seiner Zeit an Bord der
Titan
war der Choblik immer wieder in missliche Lagen geraten, die durch seine Unkenntnis der Sitten und Gebräuche der anderenentstanden waren. Er dachte an seine anfänglichen Schwierigkeiten mit Ranul Keru. Sie hatten keinen besonders guten Start gehabt, und doch waren sie zwei Jahre später Freunde und zuverlässige Kollegen.
    »Sie waren nicht im Unrecht«, erklärte Torvig ihr, »aber der Captain genauso wenig. Sie wollten, dass er sich darauf verlässt, dass Sie das Schiff schützen, aber Sie müssen ihm ebenfalls vertrauen. Er wird keinen von uns leichtfertig in Gefahr bringen.«
    »Wir hätten von diesem Null-Wesen ausgelöscht werden können«, beharrte sie.
    »Aber das wurden wir nicht«, erwiderte er. »Weil diese Mannschaft Captain Rikers Beispiel folgt und ihr Bestes gibt.«
    Einen endlos scheinenden Moment lang schwieg der Avatar. »Ich glaube, dass ich abgelehnt werde. Ich höre Dinge, die man über mich sagt. Ich lese es in ihren Gesichtern. Viele Besatzungsmitglieder verübeln mir meine Existenz. Sie sind mir gegenüber voreingenommen.«
    »Das ist es nicht«, widersprach Torvig. »Als ich auf dieses Schiff kam, gab es einige, die mich wegen meiner kybernetischen Technik nicht mochten.«
    Sie nickte. »Ja, ich weiß. Das steht in Ihrem persönlichen Logbuch.«
    Und natürlich kennt sie all diese Einträge; sie sind schließlich Teil ihrer Speicherbänke
. Er nickte und fuhr fort. »Ich erinnerte sie irgendwie an etwas, das sie fürchteten, und anfangs war es sehr schwer, ihr Vertrauen zu gewinnen. Einige meiner Handlungen …« Der Choblik lache leise in sich hinein. »Nun, sagen wir einfach, dass ich mir damit keinen Gefallen getan habe.«
    »Aber sie vertrauen Ihnen inzwischen?« Das grobe Verlangen in ihrer Stimme war unmittelbar unter der Oberfläche hörbar.
    »Ja. Weil ich mir das Vertrauen verdiente und es gleichzeitig in andere setzte. Sie können es nicht einfach verlangen. Es ist eine komplizierte Angelegenheit.«
    Das Hologramm nickte erneut. »Ich habe alles, was in der Datenbank zu diesem Thema verfügbar war, absorbiert, aber das sindnur trockene Fakten. Ohne die Realität haben diese Fakten keine Substanz.« Sie sah ihn an. »Es gibt so viel zu verstehen. Es wäre viel leichter, wenn Ihre Art mehr wie die Wächter wäre. Wenn es keinen Raum für Fehler oder Missinterpretationen gäbe.« Der Avatar ging davon und begann, zu verblassen.
    Torvig runzelte die Stirn. »Meine Art?«, wiederholte er.
    »Organische«, sagte der Avatar. Ihre Stimme war ein geisterhaftes Echo, das mit ihrem Anblick verschwand.
    Der Ensign starrte auf die Stelle, an dem das Hologramm gestanden hatte. Er war sich bezüglich der Bedeutung der gerade geführten Unterhaltung nicht sicher.
    »Sie fängt an, alles zu hinterfragen.«
    Torvig drehte sich um und erblickte Doktor Ra-Havreii, der aus dem Schatten der Antimaterieregulatoren trat. Der Choblik blinzelte. Er hatte nicht gewusst, dass der Chefingenieur anwesend war.
    »Wie viel haben Sie gehört?«
    »Jedes Wort, mein Freund, jedes Wort.« Der Efrosianer strich sich mit der Hand über seinen weißen Bart. »Sie hinterfragt, und damit kommt Widerwille. Dann Anmaßung und irgendwann Rebellion. So ist es bei jedem Kind. Sie ist menschlicher, als sie glaubt.«
    »Ist das nicht etwas Gutes?«, fragte Torvig hoffnungsvoll. Doch Ra-Havreiis düsterer Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass das Gegenteil zutraf.
    »Frage: Warum werde ich an diesen Ort gebracht?« Der spinnenähnliche Mechanoide bewegte sich mit gleichmäßigen, schaukelnden Schritten vor Dennisar her und

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