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Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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EVA-Montur nahm den Vorhang, der die Sicht verdeckt hatte, wieder ab. Nachdem der Transfer nun erledigt war, sah Pennington keinen Sinn mehr darin, seine Totenwache zu verlängern. Er presste seine rechte Hand gegen das transparente Aluminium und spürte, wie sich seine Kehle vor Trauer zusammen zog.
Willkommen zu Hause, Oriana
.
    Es gab einen ersten Hinweis darauf, dass die Nachricht von Quinns Aktion auf Kessik IV die Station vor ihm erreicht hatte; er wurde mit einem herzlichen Nicken von den Wachen am Eingang zu Ganz’ Schiff begrüßt. Wenn Quinn normalerweise das Schiff des Orioners betreten wollte, sahen ihn die beiden Türsteher argwöhnisch an, oder machten an ihren extrovertierteren Tagen Witze über ihn. Bis heute hatte eine höfliche Begrüßung auf jeden Fall nicht auf der Karte gestanden.
    Er schlenderte zwischen den Spieltischen auf dem Unterdeck hindurch und bemerkte, wie die Leute auf ihn zeigten. Trotz der Musik hörte er, wie sein Name die Runde machte. Für einige Sekunden fühlte er sich beinahe prominent. So ein kleines bisschen berühmt zu sein, reizte ihn – bis er einige Sekunden mehr darüber nachdachte.
Alle diese Leute wissen, wer ich bin, und Sie wissen, was auf Kessik IV passiert ist … all diese Fremden
. Seine Erheiterung verwandelte sich in Verstörung.
    Mitten zwischen den Rouletterädern und den Kartentischen fing ihn Zett ab. Diesmal war der schlanke Nalori-Killer in einen legeren Anzug aus hellem Khaki gekleidet. „Willkommen zurück“, sagte er laut, um die Musik zu übertönen. „Mr. Ganz erwartet Sie.“
    „Ich hätte niemals gedacht, dass Sie ein Freund von erdigen Tönen sind“, erwiderte Quinn.
    „Mr. Quinn, ich bin nicht in der Stimmung, Sie diese Treppen hinauf zu tragen. Also zwingen Sie mich bitte nicht dazu, Ihnen die Beine zu brechen.“
    „Wir können ihn nicht warten lassen, oder?“ Quinn zeigte mit dem ausgestreckten Arm auf die Treppe. „Gehen Sie vor.“
    Während er die Stufen hoch stieg, fiel ihm auf, dass die Wolke des Schreckens fehlte, die während seiner früheren Besuche stets über seinem Kopf gehangen hatte. Dann begriff er, dass er nach T’Prynns Einmischung in die Vorgänge auf Kessik IV vielleicht etwas zu selbstbewusst geworden war. Er hatte keinen Grund, anzunehmen, dass er noch immer unter ihrem Schutz stand.
Andererseits: Wenn ich ihr so viel wert bin, wäre sie dumm, mich hier ohne eine Vorsichtsmaßnahme hinein marschieren zu lassen
. Es war ein beruhigender Gedanke. Er ignorierte seine innere Stimme, die ihn warnte, nicht zu sehr darauf zu zählen, und folgte Zett großspurig die Treppe hinauf, bis er zwischen den zwei Desintegratoren-Obelisken stand. Sofort fiel ihm auf, dass das übliche Gedränge von Gaffern ausblieb. Ganz’ Gefolge schien heute Distanz zu wahren.
    Gemütlich auf seinen hellen Kissen liegend, genoss Ganz einen langen, tiefen Zug aus seiner Hookah. Die Luft auf dem ruhigen Oberdeck war durchsetzt mit gräulich-violettem Pfeifendunst. Ganz öffnete seine Augen und grinste Quinn an. „Ich habe gehört, Sie hatten ein paar Probleme.“
    „Ich habe ihr Dilithium nicht“, sagte Quinn.
    Ganz’ Stimme war leise, tief und klang gefährlich. „Warum nicht?“
    „Ich brachte Ihre Ladung zu Broon. Er wollte sie nicht.“
    „Ist das so?“
    „Ja“, erwiderte Quinn, „aber keine Sorge.“ Er vollführte einen alten Zaubertrick, den ihm sein Onkel beigebracht hatte, und zog einen Kreditchip der Föderation aus seiner leeren Handfläche. Er schnippte mit den Fingern, der Chip fiel auf den Boden und rollte bis vor Ganz nacktem grünen Fuß. „Ich habe was Besseres für Sie ausgehandelt.“
    Ganz setzte sich auf, lehnte sich nach vorne und nahm den Chip vom Boden hoch. Er hielt ihn zwischen seinen dicken Fingern und starrte ihn einen Moment lang an. Dann sah er Quinn an … und stand auf. Jeder Schritt auf Quinn zu drückte Stärke und Macht aus. Wenn er lag, wirkte er lediglich massig, aber auf seinen Füßen und in Bewegung traten die ausgeprägten Muskeln deutlicher hervor. Zwar war er ein Schwergewicht, aber nicht auf eine abgeschlaffte Art; seine zusätzliche Masse machte ihn nur noch imposanter.
    Das Kinn des orionischen Kaufmannsprinzen war auf einer Höhe mit Quinns Augen. Er sprach sehr leise, aber seine tiefe Stimme ließ die Luft um Quinn bei jedem Wort vibrieren. „Sie wissen, dass ich Sie dort hin geschickt habe, um zu sterben, ja?“
    Wenn die Straßenkämpfe aus seiner Jugend Quinn eines beigebracht

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