Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
das alles Neue mit sich brachte, war tatsächlich schon lange aus ihrer Beziehung verschwunden. Er nahm es ihr ein wenig übel, dass sie ihn so gut kannte, und er hasste es, dass sie einfach so den genauen Ablauf seines Lebens auf der Station erraten hatte, ohne auch nur eine Frage gestellt zu haben. Dann kam ihm Oriana in den Sinn und er genoss den bittersüßen Geschmack von selbstgefälliger Revanche.
    Ohne es zu wollen, hatte er sich seinen schlechtgelaunten Gedanken hingegeben. Loras besorgter Tonfall holte ihn wieder zurück. „Stimmt was nicht? Bist du traurig?“
    „Ja, tatsächlich ein wenig“, erwiderte er. Obwohl er wusste, was sie als nächstes wissen wollte, sprach er nicht weiter, sondern zog es vor, sie fragen zu lassen.
    „Worum geht es, Liebling?“
    „Die
Bombay“
, sagte er. „Ich habe gerade eine Gedenkschrift verfasst, voll mit Geschichten von Leuten, die Familie oder Freunde verloren haben. Ich habe daran gearbeitet, seit die Nachricht rein gekommen ist … Ich schätze, das ist mir unter die Haut gegangen.“
    „Objektivität war niemals deine starke Seite, oder?“ Sie kam ihm ganz nahe und fuhr mit den Fingerspitzen durch sein Haar. „Du lässt dich immer zu sehr auf deine Geschichten ein und kommst dann nicht mehr davon weg.“
    „Ja“, sagte er, seine Stimme kaum mehr als ein leiser Atemstoß. „Du kennst mich eben.“ Er hielt seine Augen geschlossen, als seien sie magnetisch versiegelt. Etwas in ihm wollte jetzt absolut nicht in Loras Augen schauen. Er schluckte hart. „Ich hab mich zu sehr drauf eingelassen. Darum tut es so weh.“
    T’Prynn und Quinn waren allein im unbeleuchteten Lagerraum der
Rocinante
. Sie händigte ihm eine handflächengroße Datenkarte aus. „Bringen Sie das in das Apartment 2842 im Wohnturm“, sagte sie. „Legen Sie es in ein Versteck, das man gut beschreiben kann, und dann schicken Sie eine anonyme Botschaft mit Anweisungen wie man es finden kann an Tim Pennington.“
    Quinn hielt die Datenkarte zwischen seinem Daumen und seinem Zeigefinger. Er betrachtete sie argwöhnisch. „Warum?“
    Eine Jahrzehnte alte Erinnerung an das stumpfe Ende einer Lirpa, das an ihren Kiefer prallt, ließ ihren Tonfall aggressiv werden. „Was haben Sie gesagt?“
    „Das ist nicht das, wofür Sie mich angeworben haben“, sagte er. „Sie sagten, Sie brauchen mich, um auf Planeten zu gehen, auf die Sie nicht gehen können. Sie sagten nichts davon, dass ich Ihr Botenjunge bin.“
    „Ich sagte, ich würde Kontakt mit Ihnen aufnehmen, wenn ich Sie brauchen kann.“
    „Was soll das? Ist das ein Witz? Verstecken Sie eine Datenkarte? Schreiben Sie einen anonymen Hinweis? Sie könnten das alles bequem selbst erledigen.“
    „Ja, das könnte ich.“ Sie unterdrückte Stens Katra, die ihr die Erinnerung an ihren eigenen Ellbogen, und wie er sein Nasenbein zertrümmert, aufdrängen wollte, während sie darauf wartete, dass Quinn die eigentliche Botschaft ihrer Aussage verstand.
    „Sie zwingen mich, das zu tun, nur um zu beweisen, dass Sie es können.“
    „Korrekt.“
    „Sie zeigen mir, wer hier der Boss ist.“
    Sie hob eine Augenbraue. „In der Tat.“
    Er gab ihr die Datenkarte zurück. „Was, wenn ich Nein sage?“
    „Dann werde ich das nächste Mal die angeheuerten Killer ihre Arbeit machen lassen.“
    Er nahm die Karte und steckte sie in seine Manteltasche. „Ah ja. Wohin, haben Sie gesagt, soll ich das Ding bringen?“
    Pennington konnte nicht schlafen.
    Lora befand sich neben ihm im Tiefschlaf und belegte mehr als zwei Drittel ihres Bettes. Nach ihrer langen Trennung hatte sie ein „Nein“ nicht akzeptiert, als sie über ihn hergefallen war. Pennington hatte sich fürchterlich hohl gefühlt, wie eine Person, deren Zwischenmahlzeiten den Appetit auf den Hauptgang ruiniert hatten. Dennoch hatte er so getan als ob, und sie auf all die von ihr bevorzugten Arten erfreut. Seine Leidenschaft ließ ihn zwar im Stich, aber die Erinnerungen seiner Muskeln hatten sich als richtig herausgestellt.
    Das war vor zwei Stunden.
    Die Decke wurde vom Licht gesprenkelt, das von den Ästen der Bäume außerhalb des Schlafzimmerfensters herein gelassen wurde. Er hatte die altmodisch aussehenden Natrium-Lampen, die die Fontana-Auen umringten, immer schön gefunden, und heute Nacht vermischte sich ihr düsteres, orangenes Glühen mit den Schatten der Bäume und ähnelte einem goldenen Tarnmuster.
    Er rollte auf seine linke Seite, weg von Lora.
    Langsam und behutsam durchwühlte

Weitere Kostenlose Bücher