Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote
ernsthaften Momenten vor, dass sie die Farbgestaltung und melodramatischen Wendungen mitunter alt aussehen lassen. Eines der größten Komplimente, die man mir für meine Arbeit an S TAR T REK : V ANGUARD machte, war der Vergleich mit Ronald D. Moores Neuinterpretation von K AMPFSTERN G ALAKTIKA . Ich bin ein großer Fan dieser Show. Leser, denen es genauso geht, werden in den Planeten- und Figurennamen in
Der Vorbote
und
Ernte den Sturm
vielleicht kleine Verweise auf B ATTLESTAR G ALACTICA erkennen.“
Auf S TAR T REK : V ANGUARD , sein bisher vielleicht ambitioniertestes Projekt in Gene Roddenberrys Universum angesprochen, kommt David ins Schwärmen. Er mag seine Schöpfung, stellt aber schnell klar, dass sie eine Gemeinschaftsarbeit ist, an der auch seine Co-Autoren Dayton Ward und Kevin Dilmore, der Künstler Masao Okazaki und vor allem Marco Palmieri einen großen Anteil haben. Palmieri, der amerikanische Lektor der Romane, hatte die Idee zur Serie.
„Gehen wir zurück in den Sommer 2004“, erzählt der Autor. „Marco fragte mich, ob ich daran interessiert sei, das Konzept für eine brandneue Star-Trek-Romanserie mitzuentwickeln und auch gleich den ersten Band zu schreiben. Sie sollte im Rahmen der Fünfjahresmission aus der klassischen Serie spielen. Es gibt heute viele Buchversionen von Star Trek, daher werden neue Serien nur selten erschaffen. Ich betrachtete diese Einladung daher als große Ehre und sagte sofort zu. Wir trafen uns in Marcos Büro, und er zeigte mir seine vielen Notizen zum Konzept und den Figuren. Einige der Hauptcharaktere waren bereits da, darunter Diego Reyes, Ezekiel Fisher, Botschafter Jetanien und Tim Pennington. Marco wünschte sich von mir, dass ich die Persönlichkeiten seiner Charaktere entwickelte und einige weitere Figuren erfand, die andere Jobs übernahmen und das Ensemble abrundeten. Außerdem war es mein Job, die Bibel der Serie zu verfassen. Dieses Dokument von etwa 30 Seiten Umfang beschreibt Haupt- und Nebenrollen und legt den Rahmen der Serie fest – also die Stimmung, die erwartete Länge und die Haupthandlungsfäden. Es erläutert das Setting und beschreibt die beteiligten Raumschiffe, und es legt fest, wie sich die Serie in den Rest des Star-Trek-Franchises eingliedern soll.”
Ein Bruch mit alten Mustern
David hatte Spaß dabei, diese Figuren zu entwickeln. Er wollte ein Star Trek schaffen, das ein wenig anders daherkam: „Eines von Marcos Zielen bei Vanguard war, mit den althergebrachten Figurenmustern und dargestellten Berufen – Captain, Erster Offizier, Wissenschaftsoffizier, Chefingenieur usw. – zu brechen. Er wollte einen Cast, dessen Positionen in Star Trek noch nicht genauer geschildert worden waren, sei es auf dem Bildschirm oder in den Romanen. Anstelle eines Schiffscaptains haben wir also einen Commodore, der eine Raumstation und über einen Raumsektor befehligt. Statt eines Ersten Offiziers gibt es eine Agentin von Starfleet Intelligence mit harter Spionagearbeit. Dann fügten wir einen Offizier für Archäologie und Anthropologie hinzu, einen Diplomaten, einen Reporter, einen Gangsterboss und einen Glücksritter, der sich Hals über Kopf in die Geschehnisse verstrickt, und immer so weiter. Das Hauptziel bei der Entwicklung der Beziehungen auf Vanguard war es, interessanten emotionalen Konflikten eine Bühne zu bereiten. Wir stürzten unseren Kommandanten in ein emotionales Trauma nach dem anderen und beobachteten, wie dieser stoische Soldat und Leiter einer Geheimoperation reagierte, wenn sein ganzes Leben um ihn herum zerbrach. Dann steckten wir ihn in eine heimliche Affäre mit dem JAG-Offizier der Station – diese Frau stellt die Hälfte der Zeit seine Autorität in Frage, und muss ihn dann in einer offiziellen Untersuchung auseinander nehmen. Die vulkanische Agentin hat mehr als nur eine fragwürdige Moral; sie ist geistig krank, und das wird immer schlimmer. Außerdem ist sie mit genau der falschen Person romantisch involviert. Der Diplomat sucht nach Frieden in unmöglichen Umständen, der edelgesinnte Reporter verfängt sich in einem ethischen Fehler, der Glücksritter ist ein depressiver Alkoholiker und im Ausguss seines Lebens gefangen. Und der idealistische und junge A&A-Offizier ist ein Heißsporn, der sich verhält, als wolle er vor’s Militärgericht gestellt werden.“
David schmunzelt, als er merkt, dass seine Begeisterung für das Thema längst das Ruder unserer Unterhaltung übernommen hat. Aber warum auch nicht?
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