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Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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etwas Ähnliches Captain Kirk gegenüber geäußert, als sich die Senior-Offiziere des Schiffes im Manóns versammelt hatten, einer Varieté-Bar in Stars Landing.
    „Entspannen Sie sich und genießen Sie es, Mr. Spock“, hatte Kirk geantwortet. „Er hat es verdient … wir alle haben das.“
    Spock war sich nicht sicher, wie man den Wert einer Party ermittelte – oder wie man festlegte, daß man eine als Belohnung „verdient“ hatte. Sein früherer kommandierender Offizier, Captain Christopher Pike, hatte ihm einst erklärt, dass sie „einer der positiven Nebeneffekte war, wenn man sich mit Gesellschaft umgab.“. Heute Abend jedenfalls ging ihm Mr. Scotts Interesse, Alkohol zu konsumieren, völlig ab, genauso wie das Verlangen von Dr. Piper, schlüpfrige Geschichten zu erzählen, oder der Hang des Captains, fremden Frauen heftige Avancen zu machen. Der Halb-Vulkanier kam zu dem Schluss, dass „positiv“ vielleicht nicht das Wort war, das er selbst für diese Art der Gesellschaft gewählt hätte. Der Astrophysiker Sulu und der Kommunikationsoffizier Uhura zumindest schienen einen ausgeprägteren Sinn für Anstand zu besitzen. Sie nippten an ihren Fruchtsäften und hielten sich ein wenig von den Senior-Offizieren und ihrem zunehmend wüsten Gelage fern.
    Spock griff sein leeres Glas und erhob sich von seinem Stuhl. Niemand in der Gruppe schien davon Notiz zu nehmen. Nachdem er sich einige Meter entfernt hatte, konnte er mit Gewissheit sagen, dass die Gruppe von der
Enterprise
mit Abstand die lauteste in diesem Etablissement war. Überall ertönte ein ziemlicher Lärm, aber die laut lachenden Stimmen von Piper und Scott durchdrangen das übrige Getöse. An den übrigen Tischen blickten andere Mitglieder der Sternenflotte und Einwohner der Station bereits verstohlen in Richtung seiner Schiffskameraden.
    Die Leute standen bereits in drei Reihen an der Bar. Während Spock darauf wartete, bedient zu werden, nutzte er die Gelegenheit, um den geräumigen, schwach beleuchteten Club genauer zu betrachten. Auf der einen Seite ermöglichten die hohen Wände eine gute Akustik, aber auf der anderen verbarg die gedämpfte Beleuchtung die Höhe der Räume und erschuf so einen intimeren Eindruck. Niedrige Stühle, gepolsterte Hocker und Tische, kombiniert mit übergroßen Sitzkissen, erlaubten es ihren Benutzern, sich sowohl zu kleinen wie großen Gruppen bequem zusammenzusetzen. Der Großteil des Klientels schien aus vermögenden Zivilisten oder höherrangigen Sternenflotten-Offizieren zu bestehen. Von Mr. Scott nach dem Weg gefragt, hatten ein paar Offiziere von der
Bombay
angedeutet, dass das Manóns, obwohl in privater Hand, auf Vanguard als der inoffizielle Offiziersklub fungierte. Es gab wohl einen echten auf Ebene 16, aber, so hatte sich einer der Männer ausgedrückt, „da geht nie jemand hin“.
    Spock stellte sein Glas behutsam auf den glattpolierten steinernen Tresen, genau hinter die von ihm angenomme Mittellinie. Der Barkeeper kam herüber und nahm das Glas. Während er es mit einer Gewandtheit wegräumte, die auf lange Übung hindeutete, sah er Spock an und fragte: „Noch ein Eiswasser, mein Freund?“
    „Ja, bitte.“
    Eine angenehme, weich schnurrende Stimme veranlasste Spock, seinen Kopf zu drehen. „Eiswasser?“ Eine elegant gekleidete Frau stand neben ihm, mit dem Rücken an die Bar gelehnt. „Ich mag Leute, bei denen das Geld richtig locker sitzt“, fügte sie hinzu. Er konnte sich nicht daran erinnern, ihre Spezies jemals zuvor gesehen zu haben. Sie war blass und, gemessen an den Standards der meisten humanoiden Spezies, gefiel auf ästhetische Art und Weise. Die Iris ihrer großen, mandelförmigen Augen erinnerten an die einer Katze und schimmerten smaragdgrün. Ihre Nase war so klein, das man sie kaum bemerkte. Sie hatte ihr in zahlreichen Facetten schimmerndes Haar zu einer hohen Welle aufgetürmt. Ihr schulterfreies Kleid hätte man auf den ersten Blick für schwarz halten können, aber ein genaueres Hinschauen enthüllte, dass es sich hierbei um ein tiefes Lila handelte, der Farbe vollreifer Pflaumen. Sie strahlte Wärme aus – buchstäblich.
    „Mit war nicht bewusst, dass Wasser hier etwas kostet“, sagte er und widersetzte sich der Anziehung, die diese Frau auf seine menschliche Hälfte ausübte.
    „Man lernt nie aus“, erwiderte sie. „Ich wußte nicht, daß Vulkanier keinen Sarkasmus erkennen.“
    „Wir erkennen ihn, Madame, wir sind nur nicht davon beeindruckt.“
    „Touché“,

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