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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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stürmten ihnen entgegen. Im Gegensatz zu den Lebewesen auf dem Eisplaneten schienen sie keine Angst zu kennen. Obwohl der Wächter sie abschlachtete, wurde die Wanderin das Gefühl nicht los, dass diese niedere Lebensform das Chaos und die Intensität der Schlacht genoss.
    Es ist ein stolzes Volk. Bedauerlich, dass es vernichtet werden muss, aber eine solche Einmischung darf nicht ungesühnt bleiben
.
    Die
Telinaruul
, die sie in den unterirdischen Gängen des Ankerpunkts der Verbindung getroffen hatte, waren bereits tot. Sie hatten ihr keine Herausforderung geboten, ließen sich nicht mit denen vergleichen, gegen die sie an der Oberfläche kämpfte. Diese Kämpfe bereiteten ihr Sorge, denn zum ersten Mal fühlte die Wanderin Müdigkeit. Die Koordinierung der Wächter und die Überwachung des globalen Verteidigungsnetzwerks, das sich um das Schiff im Orbit kümmerte, belasteten sie auf eine Weise, die sie seit langer Zeit nicht mehr erlebt hatte. Sollte sich diese vielfältigen, zersplitterten Kämpfe fortsetzen, würden ihre Gegner tatsächlich zu einer Gefahr werden.
    Durch die Verbindung spürte sie, wie einer der Wächter angegriffen wurde. Sie wies ihn an, sich zu wehren. Ihre Gegner waren so nahe gekommen, dass sie den Gestank ihrer ungewaschenen Körper und den Mundgeruch, den sie als Fleischfresser abgaben, roch. Einer schrie laut und wütend, ein anderer sprang vor. Er trug eine große Waffe mit einer geschwungenen Klinge.
    Die Wanderin genoss die ballettartigen Bewegungen, mit denen die beiden Angreifer ihre Waffen schwangen. Damit schienen sie ihren Gegner einschüchtern zu wollen. Gleichzeitig passte dies zu einer Kultur, die bestimmte Teile der Kampfkunst bereits ritualisiert hatte. Vor langer Zeit hatten sich auch die Shedai zu solchen Disziplinen hingezogen gefühlt, deshalb brachte sie den Angreifern ein wenig Bewunderung entgegen. Gleichzeitig bemerkte sie jedoch die Schwächen ihrer Gegner und richtete ihren Gegenangriff entsprechend aus.
    Doch ihre Müdigkeit war größer, als sie gedacht hatte. Sie bemerkte die große, mobile Energiewaffe erst, als sie bereits in Position gebracht worden war. Da war es bereits zu spät. Schmerz und Entsetzen übermannten sie, als der Wächter getroffen wurde. Die Verbindung zwischen ihr und ihm wurde instabil. Sein Körper begann sich aufzulösen. Die mächtige Waffe schoss ein zweites Mal.
    Die Wanderin wusste, dass sie den Wächter nicht mehr retten konnte und zog sich in die Verbindung zurück. Sie spürte, wie das Leben des Wächters verging und ihre eigene Stärke nachließ. Es fiel ihr schwer, sich auf die drei übrig gebliebenen Wächter und auf das globale Netzwerk zu konzentrieren.
    Sie hätte sich nie so stark verausgaben dürfen, doch diesen Fehler konnte sie nicht mehr beheben. Gerade meldete ihr das orbitale Sensorennetz, dass das Schiff der
Telinaruul
eine neue Position eingenommen hatte und wahrscheinlich bald zu einem Angriff ansetzen würde.
    Die Wanderin beobachtete die Szene aus ihrem tiefsten Inneren so, als würde sie neben dem Schiff im All schweben. Sie sah, wie Energiestrahlen aus dem Schiff schossen und der Planetenoberfläche entgegen fielen. Sie spalteten sich zuerst in zwei, dann in vier Strahlen auf, wurden durch die Atmosphäre noch weiter erhitzt und durchschnitten dann die Wolken und den noch dunklen Himmel.
    Momente später spürte sie die erste schwere Erschütterung. Alarmmeldungen strömten durch die Verbindung. Im gleichen Moment verlor sie den Kontakt zu einem wichtigen Knotenpunkt des Verteidigungssystems, dann nahm ihre Kontrolle über den Rest des Systems ebenfalls ab. Dieses Gefühl wiederholte sich kurz darauf noch zweimal, als die Torpedos des Schiffs ihre Ziele fanden und weitere Anlangen zerstörten.
    Als die vierte Salve einschlug, musste die Wanderin sich aus dem Verteidigungssystem zurückziehen, um ihre eigene Existenz zu bewahren. Sie konzentrierte sich auf andere Aspekte des Gedankenraums, spürte jedoch, wie Anlagen und Ausrüstung von dem Feuer aus dem All vernichtet wurden.
    Sie versuchte sich auf den armseligen Rest des Ankerpunkts zu konzentrieren. Nur wenige Systeme standen ihr noch zur Verfügung. Sogar die Verbindung zu den Wächtern litt darunter. Sie konnte nichts daran ändern, ebensowenig, wie sie neue Wächter herstellen und aussenden konnte, um die gefallenen zu ersetzen. Auf diese Bereiche des Gedankenraums konnte sie nicht mehr zugreifen, und sie hatte auch nicht mehr die Zeit, diese Kanäle noch

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