Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
Körperteil sein, der auf der Silberplatte landet.“
Ganz schmunzelte. „Wenn Sie die Sternenflotte jemals verlassen sollten, wären Sie ein toller Geschäftsmann.“ Er wurde wieder ernst. „Wir werden keinem Ihrer Feinde helfen, und es wird keine Piraterie stattfinden. Ich stehe zu meinem Wort: Wenn die Sternenflotte meiner Bitte nachkommt, wird es keine Probleme geben und keine Beschwerden.“
Der Commodore streckte seine Hand über den Tisch aus. Ganz ergriff und schüttelte sie fest. Reyes sagte: „Abgemacht.“
„Abgemacht“, wiederholte Ganz. Er ließ Reyes’ Hand los und erhob sich. „Wenn Sie mich entschuldigen …“ Der Commodore nickte. Ganz ging Richtung Küche, um das Gebäude unbemerkt durch den Hinterausgang verlassen zu können. Er bemühte sich, seine tiefe Genugtuung nicht durch Grinsen zu verraten, aber es fiel ihm schwer, seinen Gesichtsausdruck ernst zu halten.
Das war das beste Geschäft, das er seit langem gemacht hatte.
Reyes ließ sich in seinen bequem gepolsterten Sessel fallen und war erleichtert, endlich wieder in der Abgeschiedenheit seines eigenen Büros zu sein. Sein Treffen mit Ganz hatte ihn nervös und gereizt zurückgelassen. Es war ihm zuwider gewesen, den Orionen als einen Gleichgestellten behandeln zu müssen. In Hinblick auf Macht und Einfluss war Ganz sicherlich ein beeindruckender politischer Spieler, doch Reyes konnte nicht anders, als sich schäbig zu fühlen, weil er einen Deal mit einem skrupellosen Kriminellen abgeschlossen hatte.
Das auf dem Schreibtisch stehende Interkom summte. Reyes betätigte den Schalter und fragte missmutig: „Was ist denn?“
Sein Yeoman der Gammaschicht, Midshipman Finneran, antwortete über den Lautsprecher:
„Lieutenant Commander T’Prynn möchte Sie sprechen, Sir.“
„In Ordnung“, sagte er erschöpft. Er gab die Tür seines Büros frei.
T’Prynn kam von der Einsatzzentrale herein und blieb vor Reyes’ Schreibtisch stehen. Sachlich sagte sie: „Ich nehme an, Ihr Treffen mit Mr. Ganz hat das gewünschte Resultat erbracht.“
Der Commodore ließ ein missmutiges Seufzen hören. „Wenn mit ‚gewünschtem Resultat‘ gemeint ist, dass ich Magenschmerzen habe, dann ja.“ Er rieb seine Augen. „Gab es weiteren Kontakt mit dem Schiff?“
„Bis jetzt noch nicht“, erwiderte T’Prynn. „Dennoch habe ich einen Antimaterie-Behälter von einem Händler auf Nejev III beschafft. Es ist zwar ein ziviles Bauteil, aber es kann mit Leichtigkeit an die Systeme der
Sagittarius
angepasst werden.“
Er seufzte erneut. „Nun, das ist ja mal wenigstens etwas. Wer bringt es zum Schiff?“
„Ich habe einem vertrauenswürdigen Mittelsmann, der sich auf dem Planeten befindet, genaue Instruktionen übermittelt“, sagte sie. „Ich erwarte noch seine Bestätigung, dass er die Botschaft erhalten hat.“
T’Prynns ausweichende Antwort wurmte ihn. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihm eine vage Antwort auf eine einfache Frage gegeben hatte, aber das Schicksal eines seiner Schiffe war von jeder Kleinigkeit abhängig. Diesmal würde er sich nicht mit Halbwahrheiten und geschickten Auslassungen zufrieden geben. „Commander“, sagte er. „Wer genau ist denn dieser
Mittelsmann
? Wem vertrauen wir da die Rettung unseres Schiffs an?“
T’Prynn zögerte einen Moment, doch dann antwortete sie: „Cervantes Quinn, Sir.“
„Bitte sagen Sie mir, dass das ein Witz ist.“
Sie hob eine Augenbraue. „Mr. Quinn befindet sich auf Nejev III bei der Ausführung legaler privater Angelegenheiten. Sein Schiff hat einen Frachtraum, der groß genug ist, um einen Antriebsbehälter zu transportieren und ist schnell genug, um die
Zin’za
auf dem Weg nach Jinoteur zu schlagen – vorausgesetzt, das Mr. Ganz seinen Teil der Abmachung einhält.“ Nachdem sie ihren Standpunkt klargemacht hatte, fügte sie verschmitzt hinzu: „Außerdem ist er unser einziger Verbündeter, der nah genug ist, um die
Sagittarius
rechtzeitig zu erreichen.“
Und ich dachte, die Verhandlungen mit dem Verbrecherkönig wären der Tiefpunkt dieser Sache gewesen
. Reyes massierte seine Schläfen. „Reist Quinn nicht mit diesem Reporter, Pennington?“
„Ja“, sagte sie und senkte den Blick. „Seine Miteinbeziehung ist unvermeidbar. Unter diesen Umständen, denke ich, sollten wir es als ein notwendiges Risiko ansehen.“
Reyes konnte nicht anders; er lachte laut auf. Es war das freudlose Lachen eines Verdammten. „Nach allem, was wir getan haben, um diese Mission
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