Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
aus. Donner grollte, Blitze leuchteten auf und Kutal hob sein
d’k tahg
zu Ehren des Kahless und seiner eigenen Vorfahren, die ihn, da war er sich nun sicher, im immerwährenden Ruhm des
Sto-Vo-Kor
empfangen würden.
Dann schrillte das Komm-Signal und riss ihn aus dem besten Traum, den er jemals gehabt hatte. Verschlafen und bitter enttäuscht setzte er sich mit einem leisen Knurren auf den Rand seiner Pritsche. Das Signal summte erneut von einer Komm-Konsole aus. Kutal brachte es mit einem Faustschlag zum Schweigen und blaffte: „Was?“
BelHoQ, sein Erster Offizier, erwiderte:
„Wichtiges Gespräch von Qo’noS, Captain. Es ist Ratsmitglied Gorkon.“
Natürlich
, dachte Kutal. Er seufzte verächtlich. „Stellen Sie es in mein Quartier durch.“
„Ist auf Ihrem sicheren Kanal bereit, Captain.“
Kutal stellte die Komm-Konsole ab und ging zu dem Computermonitor auf seinem Schreibtisch hinüber. Während er seinen Sicherheitscode eingab, fragte er sich, was Gorkon um diese Zeit wollte. Mehr Kissen für den Erdling? Ein orionisches Sklavenmädchen, um den Menschen mit leisen Wiegenliedern in den Schlaf zu singen? Gorkon hatte darauf bestanden, dass Reyes und der Tholianer wie Gäste behandelt wurden anstatt als Gefangene, aber Kutal hatte genug davon, vor den beiden Fremden zu kuschen.
Der Bildschirm aktivierte sich und zeigte das klingonische Emblem, das Augenblicke später von Gorkons Gesicht ersetzt wurde.
„Captain, ich habe neue Befehle für Sie.“
„Ich stehe Ihnen zu Diensten, Ratsmitglied.“
Gorkon lehnte sich vor und betätigte eine Taste auf seinem Schreibtisch.
„Ich sende Ihnen geheime Missionsinstruktionen“
, sagte er. Am unteren Rand von Kutals Schirm erschien das Symbol für einen laufenden Datenupload.
„Unsere Militärkräfte haben auf einem Planeten in der Nähe des Vodrey-Nebels eine intakte Shedai-Verbindung sichergestellt. Bis jetzt haben wir noch keinen Zugang zu ihren Systemen.“
Die Übertragung des Datenpakets war abgeschlossen. Kutal öffnete es auf einem anderen Monitor, während er die Unterhaltung mit Gorkon fortführte. Nachdem er die Zusammenfassung der Instruktionen auf der ersten Seite überflogen hatte, sagte er: „Ich habe Ihre Missionsdatei erhalten. Wie hilft mir das Dokument, das Sie mir geschickt haben, in Bezug auf diese neue Verbindung weiter?“
„Das sind unsere gesamten übriggebliebenen Informationen über ein Artefakt, das wir an einer anderen Verbindung im Mirdonyae-System getestet haben. Es verlieh uns beispiellose Kontrolle über die Shedai-Technologie auf dieser Welt.“
Kutal sprang bis zum Ende der Zusammenfassung und runzelte die Stirn. „Hier steht, dass das Artefakt von der Sternenflotte gestohlen und der Planet kurz darauf zerstört wurde.“
„Das stimmt“
, sagte Gorkon.
„Doch nachdem wir erneut eine intakte Verbindung unter unserer Kontrolle haben, ist es unbedingt erforderlich, dass wir unsere Erforschung dieser neuen Technologie wiederaufnehmen.“
Kutal erwiderte Gorkons stählernen Blick und fragte: „Haben Sie ein weiteres solches Artefakt gefunden?“
„Nein“
, erwiderte Gorkon.
„Soweit wir wissen, wurde nur dieses eine entdeckt und das befindet sich momentan an Bord der Sternenbasis bekannt als Vanguard. Wenn wir unsere Arbeit fortsetzen wollen, müssen wir das Artefakt so schnell wie möglich zurückbekommen – und das ohne die Bedingungen des Vertrags von Organia zu verletzen.“
„Ratsmitglied, Vanguard hat eine sehr gute Verteidigung und in den vergangenen Wochen hat die Sternenflotte ihre Präsenz im Gonmog-Sektor extrem verstärkt. Wie sollen wir das Artefakt ohne einen offenen Überfall aus der Station holen?“
Gorkon antwortete mit einem kleinen, bösartigen Lächeln.
„Bitten Sie unseren geschätzten Gast Mister Reyes, Ihnen zu helfen. Er muss endlich verstehen, dass unsere Gastfreundschaft ihren Preis hat. Machen Sie ihm verständlich, dass seiner geliebten Rana Desai etwas Schreckliches zustoßen wird, wenn er nicht kooperiert oder uns in eine Falle lockt.“
Das war schon besser. Kutal erwiderte Gorkons teuflischen Gesichtsausdruck. „Verstanden, Ratsmitglied. Ich werde mich persönlich darum kümmern.“
Kapitel 25
14. Juli 2267
Haniff Jackson lehnte sich gegen den Tresen in Tom Walkers Bar und hielt Eis gegen seine blutende Nase. Die schmelzenden Eiswürfel hatten die Serviette, in die sie gewickelt waren, bereits durchweicht und kaltes Wasser tröpfelte über seine aufgeplatzten Lippen
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