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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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behielten. Der orionische Kaufmannsprinz hatte nicht vor, ihm mehr als nur diesen leisen Anschein von Freiheit und Autonomie auf seinem Schiff zu gewähren. Reyes ging davon aus, dass selbst diese Illusion in dem Augenblick verschwinden würde, in dem Ganz beschloss, dass ihm die Anwesenheit eines entehrten Sternenflottenoffiziers, der auf der Flucht vor dem Föderationsgesetz war, nichts mehr brachte.
    Er hatte überlegt, sich zu stellen, diesen Gedanken jedoch gleich wieder verworfen. Obwohl Ganz ihn nur auf seinem Schiff duldete, würde ihn die Idee, dass Reyes alles an Admiral Nogura ausplauderte, was er über die internen Machenschaften auf der
Omari-Ekon
wusste, noch weitaus weniger begeistern. Dem einstigen Commodore war klar, wie es laufen würde: Er würde vermutlich einen dummen Unfall haben oder einfach ganz ohne jegliche Erklärung verschwinden. Die Chance, dass es Reyes gelang, das Schiff zu verlassen, bevor ihn Ganz’ Männer erwischten, war ausgesprochen gering.
    Sich herausbeamen zu lassen wäre ebenfalls keine Lösung. Selbst wenn Ganz auf seinem Schiff weder Abschirmung vor Sensoren noch Transporterblockierungen besaß, widersprach es den Föderationsvorschriften, auf diese Weise in fremdes Territorium vorzudringen, ohne zuvor die Genehmigung der jeweiligen Regierung eingeholt zu haben. Jeder Versuch, Reyes zurückzuholen – selbst wenn er darum bat –, hätte einen interstellaren Zwischenfall zur Folge, den weder die Föderation noch die Sternenflotte und am wenigsten Admiral Nogura wollten. Ein flüchtiger Gefangener war den politischen Schlamassel, der einer solch frechen Aktion folgen würde, nicht wert.
    Der Trick ist also, meinen Wert zu steigern, damit es sich lohnt
.
    Das schien die Idee zu sein, wenn er das, was ihm Tim Pennington übermittelt hatte, glauben wollte. Reyes hatte einen Moment gebraucht, um den Code zu verstehen, den ihm der Journalist genannt hatte, verborgen in der Frage, ob Reyes irgendjemandem eine Nachricht übermitteln wollte. T’Prynn war es gelungen, Kontakt zu ihm aufzunehmen, kurz nachdem die
Omari-Ekon
nach Vanguard zurückgekehrt war. Sie hatte ihm Schlüsselwörter für den Fall genannt, dass sie mit ihm kommunizieren musste. Indem sie ihn fragte, ob er seiner Mutter eine Nachricht zukommen lassen wollte, erkundigte sich T’Prynn eigentlich, ob er bereit war, als verdeckter Ermittler im Namen der Sternenflotte zu agieren, solange er an Bord des orionischen Schiffes lebte. Reyes war sich sicher, dass sie ihm eine solche Bitte nur antragen würde, wenn sie der Meinung war, dass er Informationen besorgen konnte, an die sie auf keine andere Weise herankam. Er hatte nur einen Sekundenbruchteil gezögert, bevor er eine Antwort gegeben hatte, von der er wusste, dass T’Prynn sie als seine Bereitschaft zur Kooperation interpretieren würde. Noch hatte er keine Ahnung, worauf die Vulkanierin aus war. Das war vermutlich auch beabsichtigt, um Reyes so gut wie möglich zu schützen, falls seine Aktivitäten entdeckt und er von Ganz’ Leuten befragt oder sogar gefoltert wurde.
    Tja, darauf freue ich mich ganz besonders
. Als Reaktion auf seine eigene Feststellung knurrte Reyes leise und schloss diesen Gedankengang ab, indem er den letzten Schluck Aldebaran-Whiskey hinunterstürzte. Dabei fragte er sich, ob und wann das teuflische Gebräu ein Loch in seine Magenwand fressen würde. Er schaute sich ein letztes Mal um und stellte fest, dass kein bekanntes Gesicht – sei es Freund oder Feind – in der Menge, an den Spieltischen, der Bar oder irgendwo sonst auf dem Glücksspieldeck zu sehen war. Reyes schob seinen Creditchip in den Zahlungsschlitz in der Tischmitte und erlaubte es so dem Barcomputer, den Betrag, den er zu zahlen hatte, von seinem Konto abzubuchen. Als das abgeschlossen war, bahnte er sich seinen Weg über das Glücksspieldeck und ignorierte die Rufe der Kartengeber an diversen Tischen sowie die verführerischen Blicke und Gesten zahlreicher provokant gekleideter Frauen und die einiger Männer, die überall herumliefen. Nichts, was Ganz’ Legion anstößiger Angestellter anzubieten hatte, interessierte ihn, weder aus persönlichen noch aus praktischen Gründen. Das Letzte, was er wollte, war, sich an irgendeiner Aktivität zu beteiligen, sei es Spielen, Trinken bis zum Exzess oder vorübergehend Zuflucht in den Armen einer Begleiterin zu suchen. Das würde ihn nur angreifbar machen und konnte von Ganz in irgendeiner Weise ausgenutzt werden. Er hatte schon

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