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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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mehr als genug Sorgen, ohne sich noch weiteren Ärger zu suchen.
    Doch der Ärger neigte dazu, ihn von allein zu finden.
    »Mensch.«
    Die Stimme, tief und bedächtig, erklang hinter Reyes, und als er sich zu dem Sprecher umdrehte, sah er einem Orioner ins Gesicht. Anders als die Sicherheitsleute, die groß und muskulös waren und Kleidung trugen, die ihren Körperbau gut zur Geltung brachten, war dieser Orioner in einen einfachen, aber gut geschnittenen Anzug gekleidet, dessen Stil Reyes bisher vor allem bei Deltanern aufgefallen war. Reyes hatte den Mann schon mal gesehen, meistens ins Gespräch mit den Angestellten auf dem Glücksspieldeck vertieft. Sein Name lautete Lekkar, und er war Buchhalter, Leiter des Glücksspieldecks oder irgendwas anderes Verwaltungstechnisches in Ganz’ Organisation. Er konnte kein Vollstrecker oder »Lieutenant« sein – sein Kleidungsstil ließ eher auf einen Aufseher niederen Rangs schließen –, jedoch war es durchaus möglich, dass er eine verborgene Waffe trug. Vermutlich hielt er sich selbst für deutlich wichtiger, als er war, was ihn nur umso gefährlicher machte.
    Du wirst auf deine alten Tage zynisch, was?
    »Ja?«, erwiderte Reyes mit möglichst beiläufigem Tonfall und gab sich die größte Mühe, freundlich zu wirken. »Ich habe der Kellnerin bereits gesagt, dass ich nicht zum Essen bleiben werde.« Wie erwartet, sagte Lekkar nichts, er spannte jedoch den Kiefer an, was deutlich zum Ausdruck brachte, dass es ihm nicht gefiel, wie ein normaler Angestellter der Bar behandelt zu werden. Das war eine der zahlreichen unterschwelligen verbalen Sticheleien, die sich Reyes im Verlauf seines verlängerten Aufenthalts an Bord der
Omari-Ekon
angewöhnt hatte. Sie verbesserten seinen Status in den Augen von Ganz und seinen Leuten zwar nicht, aber immerhin sorgten sie ab und zu für Reyes’ Belustigung.
    Der Orioner stand mit hinter dem Rücken verschränkten Händen da, aber Reyes bezweifelte, dass er wirklich eine Waffe hielt. Nicht hier, nicht im öffentlichen Bereich. Das wäre schlecht fürs Geschäft. Falls etwas Unangenehmes stattfinden sollte, dann würde es andernorts geschehen, fernab von neugierigen Augen.
    »Sie haben sich mit diesem Journalisten von der Föderation unterhalten«, sagte der Orioner und starrte Reyes an.
    Als Lekkar dem nichts hinzufügte, machte Reyes eine fragende Geste. »Und?«
    »Ich will wissen, worüber Sie gesprochen haben«, erwiderte Lekkar.
    Reyes zuckte mit den Schultern. »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht. Wir sind Freunde, haben uns lange nicht gesehen und uns ein wenig ausgetauscht.«
    Der Orioner war offenkundig wenig angetan von dieser Antwort, denn seine Miene verhärtete sich noch weiter. »Er ist Journalist«, meinte er mit so leiser Stimme, dass sie über die Unterhaltungen und das Gelächter der in der Nähe stehenden Gäste kaum zu verstehen war.
    »Ja, das haben Sie bereits erwähnt«, entgegnete Reyes. »Darf ich jetzt gehen?«
    Lekkar gab nicht länger vor, die Richtung, die dieses Gespräch einzuschlagen drohte, zu tolerieren, und trat einen Schritt näher. »Nein. Vielmehr sollten Sie mich jetzt begleiten.«
    »Wo gehen wir denn hin?«, erkundigte sich Reyes, den diese Entwicklung zwar nicht überraschte, der sie allerdings auch nicht begrüßte. Hier draußen, inmitten der Kunden, war er verhältnismäßig sicher. Sobald er den öffentlichen Bereich verließ und auf dem Weg zu einem dunklen Raum in den Tiefen der labyrinthartigen
Omari-Ekon
war, konnte Lekkar durchaus beschließen, etwas weitaus Simpleres zu tun, als sich mit ihm zu unterhalten.
    Als der Orioner erneut den Mund aufmachte, war die Drohung in seiner Stimme nicht zu überhören. »Hören Sie mir gut zu, Mensch. Sie kommen auf jeden Fall mit, auf die eine oder andere Weise. Wenn Sie freiwillig mitgehen, sind wir möglicherweise bereit, die von Ihnen begangenen Vergehen zu ignorieren. Sollten Sie mich jedoch zwingen, die Sicherheitsleute zu rufen, dann wird das ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen.«
    »Da gibt es nur ein Problem«, merkte Reyes an, dessen Tonfall nun ebenfalls schärfer wurde. »Wir beide wissen, dass Sie gerade mal bestimmen dürfen, wie viel Schnaps es hinter der Bar und wie viel Toilettenpapier es auf den Toiletten gibt, und an beidem habe ich momentan kein Interesse. Wenn Sie also nicht für jemand anderen mit deutlich mehr Macht sprechen, werde ich jetzt von hier verschwinden.«
    Wie erwartet – eigentlich sogar wie
erhofft

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