Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
dass Sie tatsächlich nur an einem der Spiele teilnehmen
.«
Dieser ganze Plan war T’Prynns Hirn entsprungen. Reyes wusste, dass der Versuch, sich Zugriff auf eines der regulären Computerterminals an Bord dieses Schiffes zu verschaffen, viel zu riskant war, und das Terminal in seinem Quartier für etwas anderes als den Zimmerservice zu benutzen käme einem Selbstmord gleich. Ganz ließ ihn ständig überwachen und gestattete Reyes nur sehr wenig Privatsphäre. Was T’Prynn vorgeschlagen hatte – über einen ansonsten harmlosen Zugangspunkt auf das Computersystem des Schiffes zuzugreifen, während ihn jeder an der Bar der
Omari-Ekon
sehen konnte – war durchaus dreist genug, um zu funktionieren, fand Reyes, solange er dabei keine unerwünschte Aufmerksamkeit erregte.
Ob T’Prynn die Wahrscheinlichkeit dafür wohl auch berechnet hat?
»Das wäre wohl kein schlechter Zeitpunkt, um anzumerken, dass ich weder Orionisch lesen noch sprechen kann«, meinte er nach einem Augenblick.
»
Es gibt mehr als eine orionische Sprache, Mister Reyes
«, erwiderte T’Prynn, »
aber das dürfte kein Problem darstellen. Das Spielinterface, das wir benutzen, enthält eine automatisierte Übersetzungsmatrix, um den Gästen Simulationen in ihrer Muttersprache zu ermöglichen. Ich habe die Absicht, diese Funktion zu nutzen, während wir auf andere Teile des Systems zugreifen
.«
Dass sie »Mister« sagte, wenn sie ihn ansprach, ärgerte Reyes, auch wenn er wusste, dass die Vulkanierin das nicht bewusst tat, um ihn zu beleidigen. Ihr professionelles Verhalten und ihr Sinn für Anstand ließen ihr keine andere Wahl, als ihn auf so formelle Art anzusprechen. Dennoch erinnerte ihn das Wort jedes Mal an das, was er verloren hatte – das, was er aufgegeben hatte, und das, was ihm genommen worden war. Hinsichtlich der Entscheidungen, die er getroffen, der Dinge, die er getan hatte, und des Weges, der ihn hierher geführt hatte, empfand er auf niemanden Wut, und er machte niemanden außer sich selbst dafür verantwortlich. Das schloss auch die Person ein, die ihn gerade anleitete und die möglicherweise sogar sein Schutzengel war.
»T’Prynn«, sagte er und sah sich dabei ausgiebig die Spieleauswahl der Konsole an, »ich bin froh, dass es Ihnen gut geht. Ich habe einiges über das gehört, was Sie durchgemacht haben, und ich weiß, dass Sie das auch während Ihrer Arbeit für mich beeinflusst haben muss. Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr helfen konnte.« Tim Pennington hatte ihm einige Details über seine Reise mit Doktor Jabilo M’Benga und der komatösen Vulkanierin zu ihrem Heimatplaneten erzählt, auf dem sie wegen ihrer neurologischen Probleme behandelt worden war. Später hatte M’Benga den Befehl erhalten, sich als Arzt an Bord der
U.S.S. Enterprise
einzufinden, während Pennington T’Prynn auf der durchaus abenteuerlichen Rückreise nach Vanguard begleitet hatte. Im Verlauf dieser Reise hatte der einstige Geheimdienstoffizier im Alleingang von Reyes’ Status als »Gast« der Klingonen an Bord der
I.K.S. Zin’za
erfahren und diese Information an Sternenbasis 47 weitergeleitet, womit vermutlich die Ereignisse in Gang gesetzt worden waren, die ihn hierher geführt hatten, um erneut mit ihr zusammenzuarbeiten.
»
Sie müssen sich nicht entschuldigen, Mister Reyes
«, sagte T’Prynn. »
Sie waren aufgrund Ihrer Inhaftierung und der darauf folgenden Gefangenschaft bis zum Beginn des Militärgerichtsverfahrens nicht in der Lage, mir beizustehen, und es gab auch nichts, das Sie hätten tun können. Letzten Endes waren die Dinge, die Doktor M’Benga in Gang gesetzt hat, die einzige Möglichkeit, meinen Zustand zu behandeln
.«
Er räusperte sich, während er verstohlen den Blick durch die Bar schweifen ließ, um sicherzugehen, dass er nicht beobachtet wurde. »Ich meinte eigentlich eher, bevor das alles geschehen ist. Mir ist bewusst, dass Sie Ihren Zustand geheim halten wollten, und ich kann mir nicht vorstellen, wie es gewesen sein muss, diese Last all die Jahre zu tragen.«
»
Ich verstehe die emotionale Stimmung, die Sie zu vermitteln versuchen, und weiß es zu schätzen
«, erwiderte T’Prynn, »
aber ich kann Ihnen versichern, dass es nichts gibt, wofür Sie sich entschuldigen müssten. Das mentale Trauma, das ich erlitten habe, ist kein Problem mehr, und ich wurde ebenso dafür zur Rechenschaft gezogen, dass ich meinen Zustand verheimlicht habe, wie für die illegalen Handlungen während meiner Zeit als Ihr
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