Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
gesprochen hatte, wesentlich schlimmer war als jede gewöhnliche Komplikation. Am beunruhigendsten jedoch war die faustgroße Vertiefung in der Mitte des Verbandes. Es sah aus, als wäre sein Vater vom Schuss einer Blasterkanone getroffen worden, und Ben hatte Schwierigkeiten zu verstehen, was sich jenseits der Schatten zugetragen haben mochte, um einem physischen Leib eine solche Verletzung zuzufügen. Er umklammerte die gekrümmten Finger der Hand seines Vaters, während er gleichzeitig seine Machtsinne nach ihm ausstreckte.
»Hey, Dad. Danke, dass du uns gesucht hast«, sagte Ben. Es war allgemein bekannt, dass viele Komapatienten einen sprechen hören konnten, deshalb versuchte Ben, seine Furcht aus der Stimme herauszuhalten. »Ich weiß nicht, was jenseits der Schatten passiert ist, aber vermutlich hat es uns das Leben gerettet. Vestara und …«
Schlagartig krampfte sich die Hand seines Vaters so fest zusammen, dass Ben glaubte, seine Finger würden brechen.
»Dad?«
Der Griff seines Vaters wurde schwächer, ohne jedoch vollends zu erschlaffen.
»Dad, bist du wach?«
Der Medidroide trat an den Fuß der Koje und stöpselte sich in die Datenbuchse ein.
»Es tut mir leid, Soldat. Die Hirnaktivität des Patienten ist nach wie vor minimal.«
»Er hat meine Hand gedrückt«, sagte Ben. »Um genau zu sein, drückt er sie noch immer.«
»Das ist lediglich ein motorischer Reflex«, erklärte der Droide. »Bei diesem Maß an Gehirninaktivität …«
»Mir ist es gleich, was deine Scanner sagen«, unterbrach Ben. »Dieser Mann ist ein Jedi-Großmeister. Er besitzt Fähigkeiten, die du dir nicht einmal vorstellen kannst.«
Der Medidroide richtete seine runden, glänzenden Fotorezeptoren auf Ben und stieß den Kopf vor. »Alternative Medizin ist eine Narretei der geistig Schwachen, Soldat.«
»Jedi-Ritter sind nicht geistig schwach«, sagte Jaina, die in die Kabine trat. »Und die Macht fällt schwerlich unter ›alternative Medizin‹. Ist das klar?« Sie zeigte mit dem Finger auf den Droiden, der zu seiner primären Schnittstellenbuchse im vorderen Bereich der Kabine zurückschwebte. Ein steter Strom statischen Rauschens drang aus seinem Vokabulator, doch Jaina ignorierte sowohl sein Geplapper als auch die unaufrichtige Entschuldigung, mit der der Droide aufwartete, sobald seine Füße wieder das Deck berührten. Stattdessen kam sie zu Ben herüber und blieb neben ihm stehen. »Luke hat deine Hand gedrückt?«
»Ja, hat er«, bestätigte Ben. »Momentan tut er das zwar nicht, aber er hat sie definitiv gedrückt. Er fing damit an, als ich zu ihm sprach.«
»Als du Vestara erwähnt hast?«
Sobald sie Vestaras Namen sagte, schloss sich die Hand seines Vaters erneut um Bens.
Ben drehte sich um, um Jaina zu mustern. »Was geht hier vor?«
»Ich könnte mir vorstellen, dass er dir etwas zu sagen versucht.«
»Und das wäre ?«, fragte Ben. »Wenn du mir sagen willst, dass man ihr nicht trauen kann, dann vergiss es.«
Jainas Augen blieben hart. »Ich glaube nicht, dass ich dir irgendetwas sagen muss, Ben. Ich denke, du weißt bereits Bescheid.«
Ben schüttelte den Kopf. »Was ich weiß , ist, dass Vestara ihr Leben riskiert hat, um mich vor Abeloth zu retten.« Seinen Worten zum Trotz konnte er nicht umhin, sich daran zu erinnern, wie bereitwillig sie vom Quell der Kraft getrunken hatte und wie sie das mit der Behauptung gerechtfertigt hatte, dass es der einzige Weg sei, um Abeloth zu besiegen. »Sie kann keine Sith mehr sein. Ihr eigenes Volk hat sie Abeloth überlassen … zusammen mit mir .«
Jaina breitete die Hände aus. »Ich kann dir dafür keine Erklärung liefern«, sagte sie. »Aber es gibt da etwas, das du über die Schlacht im Tempel wissen musst.«
Bens Herz wurde schwer, doch er schüttelte weiterhin den Kopf. »Nein … Den Hinterhalt in der Wasseraufbereitungsanlage kannst du unmöglich ihr anlasten«, sagte er. »Sie kannte den Plan ja nicht einmal, bevor unsere Kapsel in der Röhre war.«
»Das ist ein ausgezeichnetes Argument«, gab Jaina zu. »Und sie war auch nicht diejenige, die den Sith verraten hat, wo wir reinkommen würden. Das war Abeloth.«
»Abeloth?«
Jaina nickte. »Wynn Dorvan hat diesbezüglich Licht ins Dunkel gebracht«, erklärte sie. »Er war eine Weile Abeloths Gefangener, und er sagte, sie könne in die Zukunft sehen. Wir denken, dass sie vermutlich flussgewandelt ist.«
Ben überkam ein Anflug von Hoffnung. »Siehst du? Wenn Vestara nicht …« Er wurde von einem
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