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Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves , Maya Kaathryn Bohnhoff
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auslöschen, damit es niemals missbraucht werden kann, weder von Vader noch von mir selbst.«
    Die Worte ließen Magashs Seele gefrieren, und wieder gewahrte sie die Schatten, die sich an diesen Mann schmiegten.
    »Wie Ihr wünscht«, sagte Mutter Augwynne.
    In einer Geste der Ehrerbietung verbeugte sich der Jedi vor ihr. »Dann hätte ich, mit Eurer Erlaubnis, gerne einen Platz, um zu meditieren, bevor ich Dathomir verlasse.«
    Die Clanmutter erwiderte die Verbeugung des Jedi.
    Magash verneigte sich vor ihnen beiden.
    »Fürchtest du wirklich, dass du das Wissen missbrauchen könntest, das du erlangt hast?«, fragte Magash, als sie Jax zu der Meditationskammer geleitete, die man ihm zugewiesen hatte.
    »Ich fürchte, ich könnte dazu versucht sein, ja.«
    »Um den Tod deiner Gefährtin ungeschehen zu machen?«
    Das war zwar scharfsinnig von ihr, kam jedoch nicht unerwartet. Jax fand, dass Magash Darshi eine hervorragende Padawanschülerin abgeben würde.
    Als er nickte, protestierte sie: »Aber was wäre daran denn so falsch? Wenn ich deine Situation recht verstehe, gäbe es keinen Grund, deine Gefährtin zu betrauern, wenn du das, was seinerzeit geschah, ungeschehen machen könntest – dann würde sie jetzt noch leben, du müsstest deinen Freund nicht retten oder auch nur fürchten, dir solch gefährliches Wissen anzueignen, weil du in dieser Zeitschiene niemals dazu gezwungen gewesen wärst, all das …« Sie brach ab und schaute Jax in die Augen. Er konnte erkennen, dass sie selbst auf das Paradoxon gestoßen war. »Dann hättest du dir dieses Wissen zwar niemals aneignen müssen … Aber du besäßest noch immer dieses Holocron, oder? Sodass du es dir aneignen könntest , wenn du wolltest.«
    »Aus welchem Grund sollte ich das tun? Und sobald ich mir das Wissen zunutze gemacht hätte – selbst vorausgesetzt, dass ich es auf diese Weise nutzen könnte  –, wie einfach wäre es dann für mich, es erneut zu tun – und wieder und wieder? Wie viele Übel könnte ich korrigieren? Wie viele würde ich korrigieren? Wie viele würde ich allein deshalb korrigieren müssen , weil ich nicht imstande wäre, sämtliche Konsequenzen für die Zeitlinien vorherzusehen, die sich aus meiner Einmischung ergeben?«
    Magash führte ihn in ein kleines Balkonzimmer hoch oben an der Seite des Hauptturms. Wie der Zufall – oder Augwynne Djos Feingefühl – es wollten, blickte es über die Ebene der Unendlichkeit hinaus. Sie drehte sich um, um ihn anzusehen. »Dann weißt du also nicht, wie das mit der Zeitmanipulation funktioniert?«
    »Noch nicht. Und vielleicht werde ich es niemals zur Gänze verstehen, was eine große Gnade für mich sein könnte.« Oder eine große Tragödie. »Im Augenblick, Magash, tobt ein Sturm des Wissens in meinem Kopf. Ballast und Treibgut. Unzusammenhängende Bruchstücke, die in jede Richtung fliegen. Ich muss versuchen, die Bruchstücke irgendwie zusammenzufügen.«
    Sie nickte. »Dann lasse ich dich jetzt allein. Ich wünsche dir bei deinem Unterfangen viel Erfolg, Jedi.«
    Die andauernde Förmlichkeit in ihrem Tonfall ließ ihn amüsiert lächeln. »Jax, Magash. Mein Name ist Jax.«
    »Jax«, wiederholte sie und verbeugte sich vor ihm, bevor sie den Raum verließ, als wäre er ihr ebenbürtig.
    Als er kurz darauf meditierte, sah Jax sich an der Nabe eines großen Rads sitzen. Die Korpusse des Wissens saßen separat voneinander am Ende der Speichen. Er musste sie irgendwie miteinander verbinden.
    Die Verbindung zwischen den Machtprojektionen und der Zeit war leicht zu erkennen, doch anfangs erwies sich die Natur der Zeitmanipulation, wie Darth Ramages Forschungsarbeit sie andeutete, für ihn als vollkommen unzugänglich. Jax sah sich auf seine »Inseln« im Meer der Zeit hinabblicken, während er überlegte, wie sich die treibenden Punkte wohl bewegen ließen. Er ließ seinen Verstand in diesen Ozean eintauchen, stellte sich den Sog von Gezeiten und Strömungen vor, sah, wie sie sich in beinahe künstlerische Fraktalmuster auflösten.
    Dann fügten sich die Muster mit einer Plötzlichkeit, die ihm den Atem verschlug, und von einem seelenerschütternden Schauder des Begreifens zusammen: Um eine Insel zur Zeit zu bewegen, musste man die Strömungen verändern, die sie beeinflussten, und um auch nur eine einzige Strömung zu verändern, musste man minuziöse Veränderungen an den umliegenden Strömungen vornehmen – besonders an denen, die ihr vorausgingen und aus denen sie entsprang.
    Jax

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