Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
gibt es Antigrav-Generatoren bereits in ziemlich handlicher Größe. Würde man dann noch eine Repulsoreinheit für schnelles Aufsteigen integrieren …«
»Hör auf damit!«, rief Den. »Du versuchst bloß, mich abzulenken.«
»Wie kommst du denn darauf?«
»Ich kenne dich, Blechmann«, sagte Den und wies mit einem Stummelfinger auf I -Fünfs Linse. »Du fragst dich das doch auch, oder nicht? Warum Jax dich hiergelassen hat?«
»Das kann ich nicht behaupten, nein.« Fünf ließ das Holoabbild einer frisierten I -5 YQ -Einheit erlöschen. »Vielmehr bin ich mögliche Gründe dafür durchgegangen, warum er das getan haben könnte. Der offenkundigste ist, dass er Angst hat, uns in Gefahr zu bringen.«
»Diese Entscheidung hat nicht er zu treffen, verdammt noch mal, sondern wir !«
»Ebenso könnte man argumentieren, dass jemand beim Schiff bleiben musste, um es startbereit zu halten.«
»Wie ich schon sagte, ich kann verstehen, dass er mich hiergelassen hat, aber nicht dich. Er braucht dich, Fünf. Vermutlich mehr, als ihm selbst bewusst …« Den brach ab, als ihm eine flüchtige Bewegung am Rand der Landeplattform ins Auge fiel. »Was ist das?«
I -Fünf wandte seinen Blick der Außenansicht zu. »Ich habe nichts gesehen – was angesichts meiner eingeschränkten Monokularsicht allerdings auch nicht weiter überraschend ist.«
Den erhob sich halb aus dem Kopilotensessel. »Aber da war etwas. Dort drüben bei dieser Betankungsstation.« Er deutete auf das grellgelbe Gehäuse einer Robotereinheit, die ein anderes Schiff mit Flüssigmetalltreibstoff versorgte.
I -Fünf betätigte die Kontrolltafel und rief die Kameras auf, die Ansichten von steuerbord, backbord und achtern zeigten. »Bist du dir sicher …«, begann I -Fünf.
Den blickte von einem Bildschirm zum anderen. »Ja, bin ich. Ich habe … Da! Genau da !« Eine in einen Mantel gehüllte Gestalt huschte von Schatten zu Schatten, eilte von der Betankungsstation hinüber zu einer Treppe an der Raumhafenseite des Landefelds. Den hatte das Gefühl, als sei jeder Tropfen Blut in seinem Körper zu Eis erstarrt.
»Ein Inquisitor«, sagte I -Fünf mit irritierender Ruhe. »Vielleicht sollten wir ihn wissen lassen, dass wir ihn gesehen haben.«
Den schüttelte den Kopf. »Nein … Behalten wir ihn einfach im Auge – oder in dreien. Lass uns das Schicksal nicht herausfordern, in Ordnung?«
»Was, wenn Jax zurückkommt, während er da draußen ist?«
Oh, bei der Mutter von Sullust, musste er das sagen?
Den leckte sich über die Lippen. »Wir sollten Jax kontaktieren.«
»Und wenn er gerade irgendwas Heimlichtuerisches macht? Er hat uns angewiesen, Funkstille zu wahren.«
»Ich hasse das alles«, sagte Den. »Sehr.«
Mehrere Minuten lang beobachteten sie, wie der Inquisitor das Schiff umkreiste – einmal, dann ein zweites Mal.
»Ich kapier das nicht«, sagte Den. »Was treibt der Kerl da?«
»Vielleicht rumschnüffeln? Um zu sehen, ob er einen Jedi ›riechen‹ kann?«
Das ergab Sinn – und es bedeutete, dass, falls Jax zurückkam, solange Vaders kleiner Machtspürhund dort draußen war … Den stand auf und schlüpfte in den kurzen Korridor hinaus, der das Cockpit mit dem Rumpf des Schiffs verband. Er öffnete den Waffenschrank und nahm einen Blaster vom Ständer.
»Was hast du vor?« I -Fünf stand in der Schottöffnung.
»Ich werde ihn verscheuchen.«
»Nein, tust du nicht. Das übernehme ich.« Der Droide trippelte an Den vorbei und machte sich auf den Weg zur Luftschleuse. Er war die Einstiegsrampe hinunter, bevor Den ihn einholen konnte. Während Den mit so heftig hämmerndem Herzen in der Luke stand, dass er vor und zurück schwankte, stelzte I -Fünf zum Fuß der Rampe hinunter und schaute sich um. »Diebe!«, quietschte er mit hoher, blecherner Stimme. »Ich habe Diebe entdeckt, Captain Vigil!«
Der Kopf des Droiden machte fast eine komplette 360-Grad-Drehung, ehe er in die entgegengesetzte Richtung zurückschwang. Als sein Okular von der letzten bekannten Position des Inquisitors abgewandt war, hob er einen schmalen Arm, wies mit einem Finger zu einer Stelle, die sich 180 Grad von der Richtung entfernt befand, in die er gerade sah, und feuerte eine Ladung blauer Energie aus der Fingerkuppe ab. Die Salve traf das Gehäuse des – jetzt eingefahrenen – Versorgungskabels, das die Systeme des Schiffs mit Energie versorgt hatte, solange es angedockt gewesen war.
Ein abruptes Gewirr von Geräuschen und Bewegungen folgte, und
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