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Starbuck. Der Verräter (German Edition)

Starbuck. Der Verräter (German Edition)

Titel: Starbuck. Der Verräter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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plötzlich vorbei, wie er begonnen hatte, und hinterließ im Dunkel des schlafenden, arglosen Waldes nur den Geruch nach Blut und das Echo des Todes.
     
    Captain Nathaniel Starbuck kam um drei Uhr morgens beim Lager seines Regiments an. Es war eine sternenklare, mondhelle Nacht, nur in den Niederungen zeigte sich ein Hauch Nebel. Er war zu Fuß von Leesburg gekommen und hundemüde, als er das Feld erreichte, auf dem in vier säuberlichen Reihen die Zelte und Unterstände der Legion aufgestellt worden waren. Ein Wachposten aus der Kompanie C nickte dem jungen, dunkelhaarigen Offizier kameradschaftlich zu. «Haben Sie das Kaninchen gehört, Captain?»
    «Willis? Sie sind Willis, stimmt’s?», fragte Starbuck.
    «Bob Willis.»
    «Sollten Sie nicht Ihr Gewehr heben, Bob Willis, nach dem Passwort fragen und mich erschießen, falls ich es nicht weiß?»
    «Ich weiß, wer Sie sind, Captain.» Willis grinste im Mondlicht.
    «So wie ich mich fühle, Willis, hätten Sie mir einen Gefallen getan, indem Sie mich erschießen. Und was hat Ihnen das Kaninchen gesagt?»
    «Hat geschrien, als würde es sterben, Captain. Schätze, ein Fuchs hat es erwischt.»
    Starbuck erschauerte bei dem genüsslichen Ton des Postens. «Gute Nacht, Willis, und Engelscharen singen dich zur Ruh.» Er ging weiter, vorbei an den Resten der abendlichen Lagerfeuer und zwischen den paar Sibley-Zelten hindurch, in denen einige Männer der Legion Faulconer schliefen. Die meisten Regimentszelte waren im Chaos des Schlachtfeldes von Manassas verlorengegangen, deshalb schliefen die meisten Männer jetzt unter freiem Himmel oder in Unterständen, die sie aus Zweigen und Grassoden errichtet hatten. Bei den Unterständen von Starbucks Kompanie K flackerte ein Feuer, und ein Mann sah auf, als Starbuck näher kam.
    «Nüchtern?», fragte der Mann.
    «Sergeant Truslow ist wach», deklamierte Starbuck. «Schlafen Sie eigentlich nie, Truslow? Ich bin vollkommen nüchtern. Nüchtern wie ein Pastor.»
    «Ich habe zu meiner Zeit ein paar ziemlich besoffene Pastoren erlebt», sagte Sergeant Truslow mürrisch. «Unten in Roskill gibt es einen Baptistenschwindler, der kein Vaterunser aufsagen kann, ohne sich vorher mit Fusel zugeschüttet zu haben. Einmal ist er beinahe ersoffen, als er im Fluss hinter der Kirche eine Schar tränenseliger Weiber taufen wollte. Die haben gebetet, und er war dermaßen volltrunken, dass er nicht mehr aufrecht stehen konnte. Also, was hast du gemacht? Katzenmusik?»
    Katzenmusik war der geringschätzige Ausdruck des Sergeanten für Frauengeschichten. Starbuck gab vor, sich die Antwort gründlich überlegen zu müssen, während er sich neben Truslow am Feuer niederließ, dann nickte er. «Ich habe Katzenmusik gemacht, Sergeant.»
    «Und mit wem?»
    «Das behält ein Gentleman für sich.»
    Truslow grunzte. Er war ein kleiner, stämmiger Mann mit wettergegerbten Zügen, und in der Kompanie K herrschte unter seiner Führung eine aus schierer Angst geborene Disziplin – allerdings fürchteten sich die Männer nicht vor Truslows Gewalttätigkeit, sondern eher vor seiner Verachtung. Er gehörte zu den Männern, dessen Anerkennung andere suchten, vielleicht, weil er in seiner eigenen brutalen Welt ein solcher Meister war. In seinem früheren Leben war er ein Farmer, ein Pferdedieb, ein Soldat, ein Mörder, ein Vater und ein Ehemann gewesen. Nun war er ein Witwer und, zum zweiten Mal, ein Soldat, der in dieses Gewerbe einen reinen, unverfälschten Yankee-Hass einbrachte. Und dies machte seine Freundschaft mit Captain Nathaniel Starbuck nur umso mysteriöser, denn Starbuck war ein Yankee.
    Starbuck stammte aus Boston und war der zweite Sohn Reverend Elial Starbucks, der für seine vernichtende Kritik am Süden berühmt war, ein furchterregender Gegner der Sklaverei und leidenschaftlicher Prediger, dessen gedruckte Kanzelreden schuldbewusste Sünder der gesamten Christenheit erzittern ließen. Nathaniel Starbuck war auf dem Weg zu seiner eigenen Ordination schon weit fortgeschritten gewesen, als ihn eine Frau von seinem Studium in Yales Priesterseminar weggelockt hatte. Die Frau hatte ihn in Richmond sitzenlassen, wo Starbuck, der es nicht wagte, nach Hause zurückzukehren und sich dem fürchterlichen Zorn seines Vaters auszusetzen, stattdessen in die Armee der Konföderierten Staaten von Amerika eingetreten war.
    «War es diese blonde Ziege?», fragte Truslow jetzt. «Die du beim Gebetstreffen nach dem Gottesdienst kennengelernt hast?»
    «Sie ist

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