Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
vorzuwerfen. Alles.
    Und jetzt war er hier, um sie zu holen.
    Sie warf den Kopf in den Nacken. Ihr Mund war zu einem stummen Schrei aufgerissen, ihr Körper verzerrt und verkrampft vor Zorn und Pein, und sie ballte die Hände so fest zu Fäusten, dass die Fingernägel kleine rote Halbmonde in die Handflächen stanzten.
    Nein, nein, Mengsk war nicht hier, um sie sich zu holen. Sie würde sich ihn holen.
    „Äh, Sarah?“ Sorge und mehr als nur ein bisschen Angst färbten die Stimme von Egon, der hinter ihr stand. Sie ignorierte ihn.
    „Mengsk!“, schrie sie, und der Schrei schien ihr förmlich aus der Kehle gerissen zu werden. Fast konnte sie ihn sich bildlich vorstellen, roh und blutig. Sarah wusste, dass Mengsk nur via Funk in der Station zu hören war und ihm jede Reaktion darauf einerlei war. Dieser arrogante Scheißkerl. Sprach nur, um seine eigene Stimme zu hören. „Du hast deine Aufgabe nicht zu Ende gebracht! Du hast mich am Leben gelassen!“
    Sie spürte, wie es in ihr brodelte, wie Lava, die an die Oberfläche drängte und ausbrechen wollte. Das Gefühl war heiß, brutal und herrlich, und sie schloss die Augen und ließ sich davon übermannen. Ließ es kommen. Ließ sich davon antreiben. Nutzte es, um ihren Feind zu vernichten.
    Plötzlich gewann alles eine neue Klarheit. Sie schlug die Augen auf und kam sich vor wie eine Blinde, die zum ersten Mal wirklich sah. Sie konnte die schwächste Regung der Luft wahrnehmen, konnte Egons Herzschlag hören – wild und ängstlich wie der eines Hasen –, als hielte sie das Ohr an seine Brust. Als sie über ihre Lippen leckte, konnte sie sogar die Station schmecken.
    Und plötzlich nahm sie, ein Stück voraus, auch die Schergen ihres Feindes wahr.
    Aus dem Stand rannte Sarah, die eben noch stocksteif dagestanden hatte, unvermittelt los. Sie konnte ihre Lungen spüren, wie sie Luft einsaugten, ihr Blut mit Sauerstoff versorgten, und sie fühlte, wie dieses erneuerte Blut durch ihren Körper strömte. Sie war eine perfekte Maschine, funktionierte wie noch nie zuvor.
    Als sie um die Ecke bog, traf sie auf acht Marines. Sie trugen volle Kampfausrüstung, bewegten sich schnell, und mühelos trugen ihre metallenen Arme Waffen, die fast mannsgroß waren.
    „Mengsk!“, schrie Sarah. „Schau dir das an, Mengsk!“
    Kaum hatte sie das erste Wort ausgesprochen, drehten die Marines sich um und hoben ihre Waffen an.
    Doch sie gaben keinen einzigen Schuss ab. Die Visiere ihrer Helme waren plötzlich rot bespritzt, und sie sackten an Ort und Stelle zu Boden.
    Sarah hörte nicht auf Egons Entsetzensschreie und stürmte weiter.
    * * *
    „Sir?“ Marcus warf Matt einen Blick zu. „Soll ich einen Sanitäter holen? Wie geht es Ihnen?“
    „Wie lange war ich bewusstlos?“, fragte Matt. Er griff sich mit einer Hand an den pochenden Schädel, und als er sie wegnahm, war sie nass und rot. Außerdem hatte er sich den verletzten Arm gestoßen, und das tat höllisch weh.
    „Nur ein paar Sekunden.“
    „Dann bin ich okay“, sagte Matt. „Wir müssen uns um wichtigere Dinge kümmern. Wie schwer ist das Schiff beschädigt?“
    Cade zuckte ein wenig zusammen. „Ziemlich schlimm. Rory tobt. Es sieht nicht gut aus, Sir.“
    Matt nickte und sprach in sein Funkgerät. „Swann, konnten Sie die Energie in die Maschinen zurückleiten?“
    „Ja. Ist ein verdammtes Stück einfacher als umgekehrt.“
    „Wie mobil sind wir?“
    „Wir werden in absehbarer Zeit zwar nicht frei und fröhlich durch die Galaxis schwirren, aber wir können uns vom Fleck bewegen.“
    Matt nickte. Zumindest konnten die Hyperion und die Bucephalus Mengsk ablenken und ihn von der Station fortlocken. Vielleicht verschafften sie Jim damit genug Zeit, auf ein Schiff zu gelangen und zu fliehen.
    Manchmal musste man sich eben ein bisschen in die eigene Tasche lügen.
    „Cade, feuern Sie noch eine direkte Salve auf die White Star ab, dann verschwinden wir auf demselben Weg, auf dem wir hergekommen sind. Vaughn, können Sie mich hören? Ist Ihr Navigator bereit?“
    „Rawlins hat den Kurs programmiert, und unser Ingenieur hat mich gerade darüber informiert, dass unsere Maschinen, wenn auch etwas beschädigt, wieder online sind“, erklang Vaughns Stimme. „Wir können mit Ihnen mithalten, Hyperion , wir wissen nur nicht, wie lange.“
    „Verstanden. Halten Sie sich bereit! Marcus, feuern Sie auf mein Kommando!“ Er drückte einen Knopf. „Hier spricht Captain Horner. An alle Schiffe – kehren Sie zur Hyperion und

Weitere Kostenlose Bücher