Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
keuchte Valerian im Laufen. „Diese Lichter … haben eben noch … nicht geblinkt.“
Angesichts der Tatsache, dass die ganze Zeit schon eine ganze Menge Lichter geblinkt und Sirenen geheult hatten, wunderte sich Jim, wie es Valerian schaffte, bei diesem Tempo neu hinzugekommene auszumachen. Aber er glaubte dem Thronerben. Anstatt etwas zu erwidern, presste er die Lippen aufeinander und zwang seine Beine, an Geschwindigkeit zuzulegen. Er würde die Station nicht ohne Sarah verlassen.
Er kam unvermittelt stolpernd und ungelenk zum Stehen, als Valerian ihn am Arm packte und nach hinten riss. Jim befreite sich aus dem Griff und drehte sich mit finsterer Miene um. „Was zum …?“
„Hören Sie das?“
Jim schaute den Prinzen fragend an. „Was? Etwas anderes als die zweiundfünfzig Sirenen, die da heulen?“
„Psst!“ Die Aufforderung war albern, aber Jim verstummte und lauschte angestrengt auf … was es auch war, das Valerian hörte.
Und dann hörte er es auch.
Ein durchdringender, schriller Ton, den man eher spürte als wirklich hörte, und Jim hatte eine Ahnung, was ihn verursachte. Das Blut gefror ihm beinahe in den Adern, und seine Haare sträubten sich.
Valerian blinzelte und schien vor Entsetzen fast betäubt zu sein. „Ich wusste, dass Narud an ihnen arbeitete“, murmelte er. „Aber er sagte, die Forschungen seien noch vorbereitender Art … Ich wusste nicht, dass er …“ Valerian schüttelte sich, als wäre er schlagartig wach geworden, und ergriff abermals Jims Arm.
„Hybriden“, fauchte Jim.
„Laufen Sie!“, schrie Valerian.
„Moment mal! Sarah ist noch da hinten, und ich …“
„Sarah muss sich selbst helfen, wenn sie nicht sterben will, Jim“, rief Valerian. „Und wir werden sterben, wenn wir jetzt nicht fliehen – und zwar auf der Stelle!“
Das schreckliche Geräusch, das sich regelrecht durch Jims Gehirn hindurchschraubte, näherte sich. Plötzlich schien ihn Angst zu durchdringen, als hätte ihm der Klang ein kaltes Loch ins Herz gebohrt. Und jetzt kamen noch ein Wummern und Schleifen hinzu, als die Dinger immer näher kamen.
Er erinnerte sich an die Hybriden, und er wusste, dass Valerian recht hatte.
Jim rannte los.
* * *
„Sind Sie dort unten endlich fertig?“, fragte Matt.
„Das haben Sie mich doch erst vor zehn Sekunden gefragt“, erwiderte Swann knurrend. „Und die Antwort ist immer noch Nein.“
Matt verkniff sich eine Erwiderung. Swann tat ja sein Bestes, und das war verdammt gut. Er wusste, dass er den Chefingenieur mit seinem Befehl vor eine große Herausforderung stellte. Aber er sah auch, wie auf dem Schirm Explosionen gleichsam aufblühten, während die schutzlosen Wraiths und Vikings, die von der Bucephalus starteten, reihenweise abgeschossen wurden. Und jeder einzelne dieser Verluste tat ihm mehr weh als seine immer noch schmerzende Verletzung.
„Okay, Junge, es kann losgehen“, meldete Swann. „Letzte Gelegenheit, Ihre Meinung zu ändern.“
„Legen Sie los!“, befahl Matt.
Der gewaltige Kreuzer hatte sich bewegt und in eine Position gebracht, aus der er nun, wie es erforderlich war, verteidigen und angreifen konnte. Jetzt wurde die Hyperion langsamer, kam vollends zum Halten und lag scheinbar wie tot im All. Und Matt wusste: Sobald Mengsk klar wurde, was das bedeutete, würde er sie als Hauptziel einstufen und attackieren – und nicht mehr die Raumstation.
Darauf zählte der Captain der Hyperion .
Zwei Sekunden später knisterte es im Funk. Einen schrecklichen Augenblick lang fürchtete Horner, Rory könnte sich vertan haben, dass er zu viel und zu schnell in zu kurzer Zeit leisten musste und sie jetzt wirklich so tot im All lagen, wie es den Anschein hatte.
Dann stieß Marcus aufgeregt hervor: „Sir! Es klappt!“
„Schalten Sie um auf die Ansicht der Bucephalus !“, wies Matt ihn an.
Marcus gehorchte. Matt zitterten vor Erleichterung fast die Knie, als er sah, wie sich ein blauer Lichtschein um die Bucephalus und die übrigen Raumjäger legte. Swann hatte – auf Matts scheinbar verrückte Idee hin – sämtliche Energie der Schiffsmaschinen in die Schilde umgeleitet. Diese zusätzliche Energie hatte es der Hyperion ermöglicht, die Leistung ihrer Schilde so zu erhöhen, dass sie auch Valerians Schiff und die kleinen Raumjäger, die es zur Verteidigung aussandte, schützen konnten. Dafür hatten sie allerdings einen Preis zu zahlen. Die Hyperion saß nicht nur dort fest, wo sie sich momentan befand, bis die Energie aus den
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