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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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sagte er und setzte sich auf den Rand meines Sofas. Ich ging hinüber und ließ mich auf den Stuhl ihm gegenüber fallen. Er lehnte sich vor. »Du wirst natürlich nicht zurückkehren.«
    Transmission? Was für eine Transmission? »Ist das eine Frage oder eine Feststellung?«
    »Cherijo.« Er war offensichtlich nicht in der Stimmung, um sich zu streiten. Stattdessen erhob er sich und ging auf und ab.
    »Ich gehe nirgendwohin.« Ich konnte gerade noch ein Gähnen unterdrücken. »Ahm … was denn für eine Transmission?«
    »Die Liga greift oft auf unmoralische Taktiken zurück, aber das geht weit darüber hinaus.« Reever war so wütend, dass er mich nicht gehört hatte. »Er muss verrückt geworden sein. Die Mannschaft hat natürlich empört auf das Kopfgeld reagiert. Sie sind entschlossen, dich zu beschützen, auch wenn sie dafür das Schiff opfern müssen.«
    »Das ist nett«, sagte ich. Das Schiff opfern? Wer war verrückt? Und was hatte es mit diesem Kopfgeld auf sich? Vielleicht sollte ich wieder ins Bett gehen und dort bleiben, bis wir auf Joren ankamen. »Ich werde der Mannschaft dafür danken.«
    Er blieb stehen und starrte mich an. »Dein Humor ist unpassend, Cherijo. Seine Drohungen sind eine ernste Sache.«
    Wessen Drohungen? »Reever, hör mir einen Augenblick zu, ja? Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Ich habe keine Transmission von Kapitän Pnor gesehen.«
    »Hast du nicht.« Er erschien verwirrt.
    »Pass auf, ich bin müde. Ich werde mich später darum kümmern. Sonst noch was?«
    Er wechselte das Thema genauso schnell, wie ich. »Wir werden in einigen Wochen ein bewohntes System erreichen«, sagte Reever. »Der Kapitän hat einen Schlenker zu einem der weiterentwickelten Planeten angeordnet. Ich habe darum gebeten, an dieser Mission nicht teilnehmen zu müssen, aber er meinte, meine Dienste wären unbedingt notwendig.«
    Er hatte mich schon wieder abgehängt. »Warum sollten wir den Schlenker auslassen?« Ich stützte das Kinn auf meine Hand und versuchte die Augen offen zu halten. »Willst du denn nicht mitkommen?«
    »Nicht, wenn es dir unangenehm ist.«
    »Ich dachte, wir hätten das bereits geklärt«, sagte ich. Sein unablässiges Starren machte mich langsam wütend. »Was willst du von mir, Reever? Eine Nachricht für den Kapitän? Mach, was du willst.« Ich stand auf und ging zu der verspiegelten Einheit, in der ich meine Hygieneartikel aufbewahrte. Ein einziger Blick bestätigte mir, dass ich schrecklich aussah. »War es das dann jetzt?«
    »Mir fallen bestimmt noch diverse andere interessante Themen ein.«
    »Sei nicht so sarkastisch. Ich bin gerade erst aufgestanden, und darum trage ich keine Verantwortung für meine Handlungen.« Ich nahm meine Bürste in die Hand, betrachtete mein Spiegelbild noch einmal und machte mich dann an die Arbeit. »Verdammt.« Da saß ein dicker Knoten in meinem Nacken. Reever nahm mir die Bürste ab. »Hey, was hast du …«
    »Lass mich.« Er entwirrte den Knoten vorsichtig, dann bürstete er mein Haar. Die sanften Bürstenstriche vertrieben meine Wut. Ich betrachtete auch sein Spiegelbild. Er schien völlig in seine Aufgabe versunken.
    »Reever?« Sein Blick traf meinen im Spiegel. »Warum tust du das?« Ich meinte nicht das Bürsten.
    Er verstand. »Weißt du das nicht?«
    »Nein, und vergiss, dass ich gefragt habe«, sagte ich, drehte mich um und nahm ihm die Bürste ab. Überlegte, wie effektiv sie sich wohl als Waffe einsetzen ließe. »Was den Schlenker angeht: Du musst mich nicht jedes Mal um Erlaubnis fragen, wenn wir für gemeinsame Arbeit eingeteilt werden. Wie ich schon sagte, ich komme damit klar.«
    »Ich will mehr als deine Duldung.« Er berührte mein Haar, streichelte mit seiner Hand darüber.
    Ja, ich konnte mir vorstellen, was er wollte. »Treib's nicht zu weit.« Für einen Augenblick versteiften sich seine Finger. Ich musste ihn hier rausschaffen, dachte ich, bevor er noch irgendwas sagen oder tun konnte. Sonst würde ich ihn schlagen. »Danke für den Besuch, du kennst den Weg raus.«
    Er ließ seine Hand sinken. »Das hier ist noch nicht vorbei, Cherijo.« Ohne weiteres Wort ging er.
    Nein, vermutete ich, das war es wohl nicht. Um darüber nicht nachzugrübeln, stand ich auf und ging zu meiner Konsole. Eine Nachricht von der Kommunikation wartete auf mich.
    Ein ernster Jorenianer erschien auf dem Schirm. »Heilerin Cherijo Torin, Ndo, Kommunikationsoffizier. Wir haben eine Nachricht von der Vereinten Liga für dich erhalten.«
    »Wann

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