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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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haben?«
    Thad und Liz wechselten einen Blick, und Thad spürte, wie sich ein großes Gewicht auf seinem Herzen lockerte. Es fiel nicht ganz ab, noch nicht, aber ihm war, als wären alle Riemen, die dieses Gewicht hielten, gelöst worden. Jetzt fehlte nur noch ein kräftiger Stoß.
    »War es der Tag?« fragte er seine Frau. Er glaubte, daß er es war, aber er hatte das Gefühl, daß es einfach zu gut war, um wahr zu sein.

    »Ich bin ganz sicher«, erwiderte Liz. »Der einunddreißigste, sagten Sie, Sheriff?« Sie sah Pangborn mit hoffnungsvollem Lächeln an.
    Pangborn erwiderte ihren Blick voller Argwohn. »Ja, Madam. Aber ich fürchte, Ihre unbewiesene Aussage wird nichts...«
    Sie achtete nicht auf seine Worte, sondern zählte an den Fingern rückwärts. Plötzlich grinste sie. »Dienstag! Dienstag war der einunddreißigste!« rief sie. »Gott sei Dank!«
    Pangborn blickte verwirrter und wütender drein als je zuvor; die Staatspolizisten waren nur verwirrt. »Wollen Sie uns sagen, was Sie meinen, Mrs. Beaumont?«
    »Am Abend des einunddreißigsten hatten wir hier eine Party!« erwiderte sie und bedachte Pangborn mit einem Blick, der Triumph und heftige Abneigung verriet. »Wir hatten das ganze Haus voller Gäste. War es nicht so, Thad?«
    »Es war so.«
    »In einem Fall wie diesem ist ein gutes Alibi eher eine Veranlassung zum Argwohn«, sagte Pangborn, aber er blickte noch verwirrter drein.
    »Was sind Sie doch für ein törichter, arroganter Mann!« rief Liz. Ihre Wangen waren jetzt lebhaft gerötet. Die Angst war gewichen, Zorn trat an ihre Stelle. Sie wendete sich an die Staatspolizisten. »Wenn mein Mann kein Alibi für die Tat hat, die er begangen haben soll, nehmen Sie ihn mit aufs Revier! Wenn er eines hat, dann sagt dieser Mann, das bedeutete wahrscheinlich nur, daß er es trotzdem getan hat! Was ist los - fürchten Sie sich vor ein bißchen ehrlicher Arbeit? Weshalb sind Sie überhaupt hier?«
    »Laß das, Liz«, sagte Thad ruhig. »Sie haben gute Gründe für ihr Hiersein. Wenn Sheriff Pangborn sich seiner Sache nicht so sicher wäre und nur auf blauen Dunst hin handelte, wäre er allein gekommen.«
    Pangborn bedachte ihn mit einem verdrossenen Blick, dann seufzte er. »Erzählen Sie uns von der Party, Mr. Beaumont.«
    »Wir haben sie für Tom Carroll gegeben«, sagte er. »Tom hat neunzehn Jahre lang der Englischen Fakultät der Universität angehört und war in den letzten fünf Jahren ihr Chairman.
Am 27. Mai, an dem das akademische Jahr offiziell endete, ist er in Pension gegangen. Deshalb haben wir für ihn und seine Frau eine Abschiedsparty gegeben.«
    »Wie lange hat die Party gedauert?«
    Thad grinste. »Nun, sie war vor vier Uhr morgens zu Ende, aber nicht viel früher. Wenn sie einen Haufen Englischprofessoren mit einem fast unerschöpflichen Vorrat an Getränken zusammenbringen, können Sie ein ganzes Wochenende auf den Kopf hauen. Die ersten Gäste trafen gegen acht ein, und wer waren die letzten, Liebling?«
    »Rawlie DeLesseps und diese junge Geschichtsprofessorin, mit der er liiert ist«, sagte sie. »Die, die allen Leuten verkündet >Nennen Sie mich einfach Billy, das tut jeder<.«
    »Stimmt«, sagte Thad. »Widerliche Person.«
    Er lügt, und wir wissen es beide, besagte Pangborns Blick ganz deutlich. »Und wann sind diese Freunde gegangen?«
    Thad schauderte ein wenig. »Freunde? Rawlie, ja. Aber diese Person ganz bestimmt nicht.«
    »Gegen zwei«, sagte Liz.
    Thad nickte. »Es muß mindestens zwei Uhr gewesen sein, als wir sie zur Tür brachten. Es fehlte nicht viel, daß wir sie hinauswarfen. Wie ich bereits andeutete - ich werde dem Wilhelmina-Burks-Fanclub erst beitreten, wenn es in der Hölle schneit, aber ich hätte trotzdem darauf bestanden, daß die beiden bei uns übernachteten, wenn sie mehr als drei Meilen zu fahren gehabt hätten oder es früher gewesen wäre. Aber um diese Zeit sind an einem Dienstagabend - Entschuldigung, Mittwochmorgen - die Straßen völlig leer. Abgesehen vielleicht von ein paar Rehen, die über die Gärten herfallen.« Er machte abrupt den Mund zu. Vor Erleichterung wäre er fast ins Schwatzen geraten.
    Es folgte ein Moment der Stille. Die beiden Staatspolizisten betrachteten den Fußboden. Auf Pangborns Gesicht lag ein Ausdruck, den Thad nicht recht deuten konnte - er glaubte nicht, ihn je zuvor wahrgenommen zu haben. Nicht Enttäuschung, obwohl Enttäuschung ein Teil davon war.
    Was zum Teufel geht hier vor sich?
    »Nun, das ist recht überzeugend,

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