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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Umstands, vielleicht deswegen, weil der Staatspolizist Thad über diesen Umstand informierte, wahrscheinlich wegen beidem.
    Der Staatspolizist bemerkte den Blick, scharrte mit den nassen Füßen, als wäre er verlegen, sprach aber trotzdem weiter. »Wie die Dinge liegen, macht es mir nichts aus, Sie das wissen zu lassen.« Er schaute fragend zu seinem Partner, der nickte. Pangborn blickte weiter angewidert drein. Und wütend. Er sieht aus , dachte Thad, als würde er mir am liebsten mit den Fingernägeln den Bauch aufreißen und mir die Därme um den Kopf wickeln.
    »Das klingt sehr professionell«, sagte Thad. Die Feststellung, daß er aber zumindest einen Teil seiner Fassung zurückgewonnen hatte, erleichterte ihn. Er wollte wütend sein, weil Wut die Angst gemildert hätte, aber er kam über den Zustand der Bestürzung nicht hinaus. »Aber es läßt die Tatsache, daß ich keine Ahnung habe, welche Dinge wie liegen, völlig außer acht.«
    »Wenn wir glaubten, daß das der Fall ist, wären wir nicht hier, Mr. Beaumont«, sagte Pangborn. Der Ausdruck des Abscheus auf seinem Gesicht schaffte, was Thad von sich aus nicht gelungen war. Jetzt war Thad plötzlich wütend.
    »Was Sie glauben, ist mir völlig egal!« sagte Thad. »Ich habe Ihnen gesagt, daß ich weiß, wer Sie sind, Sheriff Pangborn - meine Frau und ich haben ein Sommerhaus in Castle Rock, seit 1973 - also seit lange vor der Zeit, zu der Sie zum ersten Mal von diesem Ort gehört haben. Ich weiß nicht, was Sie hier wollen, an die hundertsechzig Meilen von Ihrem Bezirk entfernt, oder weshalb Sie mich mustern, als wäre ich ein Spritzer Vogeldreck auf einem neuen Wagen, aber eines kann ich ihnen sagen - solange ich das nicht weiß, begleite ich Sie nirgendwohin. Wenn Sie meinen, einen Haftbefehl zu brauchen, dann ziehen Sie los und besorgen Sie einen. Aber
dann werden Sie feststellen, daß Sie bis zum Hals in einem Kessel mit heißer Scheiße sitzen, und ich sitze darunter und schüre das Feuer. Weil ich nämlich nichts verbrochen habe. Das ist unerhört. Das ist - verdammt - unerhört !«
    Jetzt hatte seine Stimme die volle Lautstärke erreicht, und die beiden Staatspolizisten schauten ein wenig verschüchtert drein. Pangborn nicht. Er fuhr nur fort, Thad auf diese beunruhigende Art zu mustern.
    Im Nebenzimmer begann eines der Kinder zu weinen.
    »Großer Gott«, stöhnte Liz. »Was soll das alles? Sagen Sie es uns!«
    »Kümmere dich um die Kinder, Baby«, sagte Thad, ohne den Blick von Pangborn abzuwenden.
    »Aber...«
    »Bitte«, sagte er, und nun weinten beide Kinder. »Das kommt schon in Ordnung.«
    Sie bedachte ihn mit einem letzten unsicheren Blick, ihre Augen sagten Versprichst du mir das ?, dann ging sie ins Wohnzimmer.
    »Wir müssen Sie im Zusammenhang mit dem Mord an Homer Gamache verhören«, sagte der zweite Staatspolizist.
    Thad hörte auf, Pangborn anzustarren, und wendete seinen Blick dem Staatspolizisten zu. » An wem? «
    »Homer Gamache«, wiederholte Pangborn. »Wollen Sie etwa behaupten, der Name sagt Ihnen nichts, Mr. Beaumont?«
    »Natürlich nicht«, sagte Thad verblüfft. »Homer bringt unseren Müll auf den Schuttabladeplatz, wenn wir in Castle Rock sind. Macht kleine Reparaturen an unserem Haus. Er hat in Korea einen Arm verloren und dafür den Silver Star bekommen.«
    »Den Bronze Star«, sagte Pangborn eisig.
    »Homer ist tot? Wer hat ihn umgebracht?«
    Jetzt sahen sich die beiden Staatspolizisten überrascht an. Nach Kummer ist Verblüffung vielleicht das Gefühl, das sich am schwersten vortäuschen läßt.
    Der erste Staatspolizist erwiderte mit seltsam sanfter Stimme: »Wir haben allen Grund zu der Annahme, daß Sie es getan haben, Mr. Beaumont. Deshalb sind wir hier.«

4
    Thad sah ihn einen Augenblick lang völlig fassungslos an, dann lachte er. »Himmel. Herr im Himmel. Das ist ja Wahnsinn.«
    »Wollen Sie sich einen Mantel holen, Mr. Beaumont?« fragte der andere Staatspolizist. »Draußen regnet es ziemlich stark.«
    »Ich gehe nirgendwo mit hin«, wiederholte Thad geistesabwesend, ohne den Ausdruck von Wut und Erbitterung, der plötzlich auf Pangborns Gesicht erschienen war, zur Kenntnis zu nehmen. Er dachte nach.
    »Das werden Sie leider müssen«, sagte Pangborn. »Auf diese oder auf die andere Art.«
    »Dann muß es eben die andere sein«, sagte er, und dann löste er sich aus seiner Gedankenversunkenheit. »Wann ist das passiert?«
    »Mr. Beaumont«, sagte Pangborn. Er sprach langsam und sorgfältig formulierend,

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