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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Mr. Beaumont«, sagte Pangborn schließlich, »aber noch lange nicht hieb- und stichfest.
Was die Zeit angeht, zu der Sie dieses letzte Paar zur Tür brachten, haben wir Ihre Behauptung und die ihrer Frau - beziehungsweise ihre Schätzung. Wenn Ihre letzten Gäste so voll waren, wie Sie zu glauben scheinen, dürften sie kaum in der Lage sein, Ihre Aussage zu bestätigen. Und wenn dieser DeLesseps wirklich ein guter Freund von Ihnen ist, dann erklärt er vielleicht... wer weiß?«
    Dennoch verlor Pangborn den Wind aus den Segeln. Thad sah es und glaubte - nein, wußte - es, und den Staatspolizisten erging es nicht anders. Dennoch war der Mann nicht bereit aufzugeben. Die Angst, die Thad zuerst gefühlt hatte, und die Wut, die darauf gefolgt war, verwandelten sich in Faszination und Neugierde. Ihm war, als hätte er noch nie erlebt, wie Unsicherheit, Verwirrung und felsenfeste Überzeugung dermaßen miteinander im Kampf lagen. Die Tatsache der Party - und er mußte sie als leicht zu überprüfende Tatsache akzeptieren - hatte ihn erschüttert, aber nicht überzeugt. Auch die Staatspolizisten waren nicht voll und ganz überzeugt. Der Unterschied bestand nur darin, daß sie der Angelegenheit gelassener gegenüberstanden. Sie hatten Homer Gamache nicht gekannt und nahmen deshalb nicht persönlich Anteil. Pangborn hatte ihn gekannt und war unmittelbar betroffen.
    Ich habe ihn auch gekannt, dachte Thad. Also bin ich vielleicht auch unmittelbar betroffen. Abgesehen davon natürlich, daß es um meine Haut geht.
    »Sehen Sie«, sagte er geduldig. Er sah Pangborn unverwandt in die Augen und versuchte, dessen Feindseligkeit nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen. »Machen wir Nägel mit Köpfen, wie meine Studenten zu sagen pflegen. Sie haben gefragt, ob wir eindeutig beweisen können, wo wir uns in der Nacht vom einunddreißigsten Mai auf den ersten Juni aufgehalten haben...«
    »Wo Sie sich aufgehalten haben, Mr. Beaumont«, sagte Pangborn.
    »Okay, wo ich mich aufgehalten habe. Fünf ziemlich problematische Stunden, in denen die meisten Leute im Bett liegen. Durch nichts als pures Glück sind wir - bin ich, wenn Ihnen das lieber ist - in der Lage, über mindestens drei dieser
fünf Stunden Rechenschaft abzulegen. Vielleicht sind Rawlie und seine widerliche Freundin um zwei gegangen, vielleicht auch halb zwei oder Viertel nach zwei. Auf jeden Fall war es sehr spät. Das werden sie bestätigen, und die Burks würde mir bestimmt kein Alibi zurechtlügen. Ich glaube, wenn Billie Burks mich halb ertrunken am Strand liegen sähe, würde sie mir noch einen Eimer Wasser über den Kopf gießen.«
    Liz bedachte ihn mit einem eigentümlich verschmitzten Lächeln, als sie ihm William abnahm, der unruhig zu werden begann. Anfangs verstand er nicht, was dieses Lächeln zu bedeuten hatte, doch dann fiel es ihm ein. Es waren natürlich die Worte ein Alibi zurechtlügen , eine Redewendung, deren sich Alexis Machine, der Erzschurke der George-Stark-Romane, gelegentlich bediente. Das war wirklich merkwürdig; er konnte sich nicht erinnern, jemals eine der für Stark typischen Formulierungen in einem Gespräch verwendet zu haben. Aber andererseits war er ja auch nie des Mordes beschuldigt worden, und Mord war nun einmal George Starks Domäne.
    »Selbst wenn wir annehmen, daß wir uns um eine Stunde geirrt haben und sie schon um eins gegangen sind, und wenn wir weiter annehmen, daß ich eine Minute - eine Sekunde , nachdem sie um die Ecke gebogen waren, in meinen Wagen gesprungen und wie ein Wahnsinniger nach Castle Rock gerast wäre, hätte ich keinesfalls vor halb fünf oder fünf dort eintreffen können. In Richtung Westen gibt es keine Schnellstraße, wie Sie wissen.«
    Einer der Staatspolizisten sagte: »Und diese Mrs. Arsenault sagte, es wäre Viertel vor eins gewesen, als sie...«
    »Das tut hier nichts zur Sache«, unterbrach ihn Pangborn schnell.
    Liz gab einen erbitterten Laut von sich, und Wendy horchte interessiert auf. William auf ihrem anderen Arm war in die Betrachtung seiner Finger versunken. Zu Thad sagte sie: »Um eins war noch ein ganzer Haufen Leute da.«
    Dann holte sie zum Schlag gegen Pangborn aus.
    »Was ist eigentlich los mit Ihnen, Sheriff? Warum sind Sie so finster entschlossen, meinem Mann diesen Mord anzuhängen?
Sind Sie beschränkt? Oder faul? Oder boshaft? Sie machen nicht den Eindruck, als wären sie etwas von alledem, aber Ihr Verhalten ist mir schleierhaft. Vielleicht war es eine Lotterie. War es das? Haben Sie

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