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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Fingerabdrücke in seinem Wagen hinterlassen können. Aber damit hätte es nicht sein Bewenden gehabt, nicht wahr? Mein Zwilling schläft mit meiner Frau und hält meine Vorlesungen, während ich Homers Wagen zu dieser Raststätte in Connecticut fahre, einen anderen Wagen stehle, nach New York fahre, den heißen Wagen stehenlasse und den Zug oder das Flugzeug nach Washington besteige. Sobald ich dort bin, bringe ich Clawson um die Ecke und kehre eilends heim nach Ludlow, schicke meinen Zwillingsbruder dorthin zurück, wo er hergekommen ist, und wir beide nehmen unser gewohntes Leben wieder auf. Oder wir alle drei, wenn Liz in der Sache mit drinsteckt.«
    Liz starrte ihn einen Moment an, dann begann sie zu lachen. Sie lachte nicht lange, aber solange das Lachen dauerte, war es heftig. Es hatte nichts Gezwungenes an sich, doch es war ein widerstrebendes Lachen der Ausdruck der Belustigung bei einer Frau, die verblüfft worden ist.
    Alan musterte ihn mit unverhohlener Überraschung. Die Zwillinge lachten einen Moment lang ihre Mutter an - vielleicht lachten sie auch mit ihr -, dann beschäftigten sie sich erneut damit, einen großen gelben Ball im Laufstall hin und her zu rollen.
    »Thad, das ist ja fürchterlich «, sagte Liz, als sie sich wieder in den Griff bekommen hatte.
    »Mag sein«, sagte er. »Wenn du es so empfindest, dann bitte ich um Entschuldigung.«

    »Es ist - ziemlich weit hergeholt«, sagte Alan.
    Thad lachte. »Anscheinend gehören Sie nicht zu den begeisterten Anhängern des verstorbenen George Stark.«
    »Offen gesagt, nein. Aber ich habe einen Deputy, Norris Ridgewick, der ein Stark-Fan ist. Er mußte mir erst erklären, was diesen ganzen Wirbel ausgelöst hat.«
    »Nun, Stark hat sich auch ein bißchen mit den Konventionen des Kriminalromans herumgeschlagen. Nichts, was sich wie das Bild, das ich eben gezeichnet habe, mit Agatha Christie vergleichen ließe, aber das bedeutet nicht, daß ich nicht auf diese Weise denken kann, wenn ich mich ein bißchen anstrenge. Also, Sheriff - ist ihnen diese Idee durch den Kopf gegangen?«
    Alan schwieg einen Moment, lächelte und dachte offensichtlich nach. Endlich sagte er: »Vielleicht habe ich tatsächlich einige Überlegungen in dieser Richtung angestellt. Nicht ernstlich und auch nicht ganz so, aber doch so ungefähr. Aber Sie brauchen Ihre Frau nicht um Entschuldigung zu bitten. Seit heute morgen bin auch ich willens, selbst die absurdesten Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen.«
    »Wie die Dinge liegen.«
    »So ist es - wie die Dinge liegen.«
    Thad sagte, gleichfalls lächelnd: »Ich wurde in Bergenfield, New Jersey geboren, Sheriff. Sie brauchen sich nicht auf mein Wort zu verlassen - Sie können jederzeit das Geburtsregister auf etwaige Zwillingsbrüder hin überprüfen, die ich vielleicht vergessen habe.«
    Alan schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Bier. »Es war eine verrückte Idee, und ich komme mir ein wenig wie ein Idiot vor, aber das ist kein ganz neues Gefühl. Ich habe es, seit Sie uns heute morgen mit der Party kamen. Wir haben uns übrigens bei Ihren Gästen erkundigt. Sie bestätigen Ihre Aussage.«
    »Natürlich tun sie das«, sagte Liz mit einem Anflug von Schroffheit.
    »Und da Sie ohnehin keinen Zwillingsbruder haben, dürfte das Thema erledigt sein.«
    »Nehmen wir einen Augenblick lang an«, sagte Thad, »nur um der Erörterung willen, daß es sich tatsächlich so
verhalten hat, wie ich sagte. Es gäbe eine hübsche Story - von einem Punkt abgesehen.«
    »Und welcher Punkt wäre das?« fragte Alan.
    »Die Fingerabdrücke. Weshalb sollte ich mir die Mühe machen, mir hier mit einem Mann, der genauso aussieht wie ich, ein Alibi zu verschaffen, während ich dort war - und dann alles zu verderben, indem ich an beiden Tatorten meine Fingerabdrücke hinterlasse?«
    »Ich wette, Sie werden das Geburtsregister tatsächlich überprüfen, Sheriff«, sagte Liz.
    Alan sagte unerschüttert: »Die Grundlage jeder Polizeiarbeit besteht darin, daß man einer Sache nachgeht, bis sie nichts mehr hergibt. Aber ich weiß schon jetzt, was ich finden werde.« Er zögerte, dann setzte er hinzu: »Es war nicht nur die Party. Sie benahmen sich wie ein Mann, der die Wahrheit sagt. Ich habe einige Erfahrung auf diesem Gebiet. Soweit ich in meiner Zeit als Polizeibeamter feststellen konnte, gibt es auf der Welt nur sehr wenige gute Lügner. Vielleicht kreuzen sie von Zeit zu Zeit in den Kriminalromanen auf, von denen Sie gesprochen haben, aber im

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