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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Garage.
    Sheila Brigham, die im Revier Telefondienst tat, hatte Pangborn über den Anruf informiert, und er hatte vom Münztelefon in Sonny Jacketts Garage, wo er gerade zum Auftanken Station gemacht hatte, zurückgerufen.
    Mrs. Gamache konnte ihm alles sagen, was er über den Wagen wissen musste - Chevrolet Pickup, Baujahr 1971, weiß, stellenweise mit rotbrauner Rostschutzfarbe übermalt und einem Gewehrständer auf der Ladefläche. Maine-Zulassungsnummer 96529Q.

    Er hatte die Beschreibung über Funk an seine Leute weitergegeben (nur drei von ihnen, weil Glut in Auburn vor Gericht aussagte) und Mrs. Gamache gesagt, er würde sich melden, sobald er etwas wüsste. Er war nicht sonderlich beunruhigt gewesen. Gamache schmeckte das Bier, besonders an seinen Kegelabenden, aber er war kein Idiot. Wenn er so viel getrunken hatte, dass er das Gefühl hatte, nicht mehr sicher fahren zu können, dann hätte er auf der Couch im Wohnzimmer eines seiner Kegelbrüder schlafen können. Er hätte seinen künstlichen Arm vermutlich abgelegt und unter der Couch deponiert, um sicher zu sein, dass die Kinder des Kegelbruders, wenn sie vor Homer aufwachten, ihn nicht mit nach draußen nahmen und als Baseballschläger benutzten.
    Doch wenn er das getan hatte, warum hatte er dann seine Frau nicht angerufen? Wusste er nicht, dass sie sich Sorgen machte? Nun, es war spät, und vielleicht wollte er sie nicht stören. Das war eine Möglichkeit. Eine bessere, dachte Pangborn, war die, dass er angerufen hatte und sie tief und fest schlafend im Bett lag, eine geschlossene Tür zwischen sich und dem einzigen Apparat im Haus, unten im Wohnzimmer am Ende der Diele. Und außerdem musste man die Möglichkeit bedenken, dass sie so laut schnarchte, dass sich die Balken bogen.
    Pangborn verabschiedete sich von der besorgten Frau und legte den Hörer auf; er war überzeugt, dass ihr Mann spätestens gegen elf auftauchen würde, beschämt und mehr als nur ein bisschen verkatert. Und wenn er auftauchte, würde Ellen dem alten Tunichtgut gründlich den Marsch blasen. Pangborn dagegen würde es sich angelegen sein lassen, Homer - unter vier Augen - zu belobigen, weil er so vernünftig gewesen war, in betrunkenem Zustand die dreißig Meilen zwischen South Paris und Castle Rock nicht zu fahren.
    Ungefähr eine Stunde nach Ellen Gamaches Anruf kam ihm der Gedanke, dass an seiner ersten Beurteilung der Situation etwas nicht stimmte. Wenn Gamache im Haus eines Kegelbruders übernachtet hatte, so musste es, wie Pangborn vermutete, das allererste Mal gewesen sein; andernfalls wäre seine Frau selbst auf diese Idee gekommen und hätte erst einmal abgewartet, bevor sie beim Sheriff anrief. Außerdem kam Pangborn der Gedanke, dass Homer Gamache ein bisschen zu alt war, um von seinen Gewohnheiten abzugehen. Wenn er die letzte Nacht in irgendeinem Haus verbracht hatte, konnte man davon ausgehen, dass er das schon öfter getan hatte, aber seine Frau hatte nichts dergleichen erwähnt. Wenn er schon früher nach Hause gefahren war, obwohl er einen über den Durst getrunken hatte, dann hätte er das auch gestern Abend getan. Aber er war nicht nach Hause gekommen.
    Also hat der alte Hund trotz alledem noch ein neues Kunststück gelernt, dachte er. Das kommt vor. Vielleicht hat er auch mehr als gewöhnlich getrunken. Es kann natürlich auch sein, dass er ungefähr so viel getrunken hat wie sonst auch, aber stärker betrunken war. Es heißt, der Alkohol könnte einen einholen.
    Er versuchte, Homer Gamache zu vergessen, zumindest fürs erste. Er hatte einen Haufen Papierkram zu erledigen, und nun saß er an seinem Schreibtisch, rollte einen Bleistift hin und her und dachte über den komischen alten Kauz nach, der mit seinem Pickup irgendwo stecken musste, den alten Kauz mit dem weißen, kurz geschnittenen Haar und dem künstlichen Arm. Seinen eigenen hatte er an einem Ort namens Pusan verloren, in einem unerklärten Krieg, der stattgefunden hatte, als der größte Teil der heutigen Vietnam-Veteranen noch in die Windeln schiß. Aber all das bewegte nicht das Papier auf seinem Schreibtisch, und Gamache fand er damit auch nicht.
    Trotzdem war er in Sheila Brighams kleines Büro gegangen, um sie zu bitten, mit Norris Ridgewick Verbindung aufzunehmen, damit er Norris fragen konnte, ob er etwas erfahren hatte. In diesem Moment hatte Ridgewick sich selbst gemeldet. Was Norris zu berichten hatte, ließ Pangborns Rinnsal von Unbehagen zu einem kalten, stetigen Strom anschwellen. Er

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