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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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bis an die feindlichen Verteidigungsanlagen zu gelangen. Knapp vierhundert Meter, schätzte er.
    Hansam lächelte ihn an. »Das wär’s dann. Ich glaube, wir sollten jetzt unsere Stellungen beziehen. Schließlich wollen wir den feindlichen Schützen kein allzu leichtes Ziel bieten. Wir sehen uns später, Jack, auf der Hügelkuppe.«
    »Ja, Henry. Wir sehen uns auf dem Schellenberg.«
    Noch ehe Steel bemerkte, wie hohl seine Worte klangen, spürte er die beruhigende Nähe von Sergeant Slaughter.
    »Bereit, Sir? Die Männer können es kaum noch erwarten.«
    Steel spürte die vertraute Leere im Magen, wie jedes Mal, wenn der Ausbruch einer Schlacht unmittelbar bevorstand. Er versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Sehr gut, Sergeant. Die Männer sollen sich fertig machen.«
    Slaughter wandte sich den Soldaten zu. »Also los, Männer. In Sechserreihe Aufstellung nehmen! Los, los! Macht euch bereit!«
    Bald darauf standen die Männer sechs Glieder tief, statt der üblichen vier. Auf diese Weise sollte die schiere Angriffswucht ihrer Formation gesteigert werden, um so tief wie möglich in die Festung und die feindlichen Linien vorzustoßen. Andererseits boten die sechs Angriffsreihen den feindlichen Kanonen ein besseres Ziel: Waren die Kugeln gut platziert, würden sie vor dem jeweils vorderen Mann aufprallen und fünf, zehn, sogar zwanzig Soldaten in Stücke reißen.
    »Grenadiere!«, rief Slaughter. »Die Bajonette …« Er hielt inne und wartete, während die Männer der Kompanie die neumodischen Klingen aus den Scheiden zogen.
    »Aufgesetzt!«, beendete Slaughter den Befehl.
    Metallisches Klirren ertönte, als die Männer die Bajonette in den Halterungen an den Läufen ihrer Musketen befestigten.
    Aus einiger Entfernung erklang nun die heisere Stimme von General Goors. Langsam und betont rief er den angetretenen Einheiten zu: »Stoßtruppen, fertig machen zum Angriff!«
    Die nun einsetzende Pause schien eine Ewigkeit zu dauern. Dann brüllte Goors den Befehl: »Vorrücken!«
    Die Reihen der Soldaten entlang wurde der Befehl von hundert Sergeanten und Lieutenants weitergegeben. Hinter jedem Regiment begannen zwei Pfeifer eine Melodie, die beim fünften Takt von den Trommlern aufgenommen wurde. Rasselnd und dröhnend erklang der »Grenadiers March«.
    Kurz darauf, begleitet von lautem Jubel, setzten die Linien sich in Bewegung. Steel ging gemessenen Schrittes, nicht mit der Präzision der Preußen oder Holländer, sondern mit den langsamen Schritten der britischen Infanterie, die – wie es im Regelbuch hieß – dafür sorgen sollte, dass man nicht außer Atem war, wenn es zur ersten Feindberührung kam. Es war zweifellos ein angenehmes Schritttempo, konnte aber tödlich sein. Besonders bei Kanonenbeschuss war Langsamkeit keine allzu kluge Taktik.
    Jetzt, beim Vormarsch, als der feindliche Beschuss erst richtig begann, spürte Steel, wie seine Stiefel in den weichen Boden sanken. Der Untergrund und das Gewicht der Reisigbündel bewirkten, dass die Männer bald keine Geschwindigkeit mehr aufnehmen konnten. Vierhundert Meter, dachte Steel. Großer Gott. Es kam ihm eher wie eine Meile vor, als er den Hang hinaufblickte, der ihm jetzt steil wie die Flanke eines Berges erschien. Vom Gipfel regnete ein wütender tödlicher Hagel herab, als die französische Artillerie nun mit aller Macht den Beschuss aufnahm. Grelle Flammenzungen stoben aus den Mündungen der Geschütze. Zehn, zwanzig Kanonenkugeln gleichzeitig zischten den Hügel hinunter und rissen blutige Schneisen in die Reihen der Stoßtruppen. Steel hörte die Schreie in seinem Rücken, als auch seine eigenen Leute unter Beschuss gerieten. Nicht nach hinten sehen!, beschwor er sich. Immer nur nach vorne blicken. Lass dich nicht ablenken. Und schaue um Himmels willen nicht zurück!
    Steel hörte, wie Slaughter, der dicht hinter ihm marschierte, den Männern über den Lärm der Geschütze und der Schreie hinweg zurief: »Die Reihen schließen! Bleibt zusammen, Männer! Corporal Jenkins, immer schön weitermarschieren!«
    Weitermarschieren. Das war Wahnsinn in diesem Hagel aus Kanonenkugeln und Granaten. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Eine Kanonenkugel zischte so nahe an Steels linkem Ellbogen vorbei, dass er die Druckwelle spürte. Eine weitere Kugel schlug vor ihm auf, verfehlte ihn um Haaresbreite und riss einem Mann schräg hinter ihm den Kopf ab, bevor sie den Hang hinunterpolterte. Links von Steel bewegte Henry Hansam sich in ähnlich

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