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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gut ausgebildet, ebensowenig wie ich ihre Offiziere und Unteroffiziere für besonders kompetent hielt. Ich hielt mich Captain L'merding gegenüber mit Kritik natürlich zurück, hieß seine Einheit lediglich willkommen und sagte, ich würde versuchen, ihnen Gelegenheit dazu zu geben, unter Beweis zu stellen, daß sie es wert waren, der Jochianischen Armee anzugehören und Dr. Iskra zu dienen.
    Die einzige Antwort von Captain L'merding darauf war, sie hätten ihre Anweisungen und würden sie ausführen.
    An diesem Punkt hätte ich mich an meinen direkten Vorgesetzten, Colonel Ellman, wenden sollen und eine Klärung der Hierarchie einfordern sollen. Ich tat es jedoch nicht. Die Truppen landeten, und wir bewegten uns in die ländlichen Gebiete hinein, die von einem
    Bevölkerungsgemisch aus Tork, Jochianern und Suzdal bewohnt wurden und in denen die Suzdal die stärkste Unterstützung genossen. Wie immer leisteten die Suzdal erbitterten Widerstand (auch nachzulesen in Einsatzbericht 12-341-651-06, Monat drei, Woche eins, zwei und drei) und fügten meinen Truppen erhebliche Verluste zu. Wir machten nur wenige Gefangene, denn wie Sie wissen, ziehen die Suzdal es vor, sich umzubringen, anstatt sich zu ergeben.
    Das erste Problem, das ich mit Captain L'merding hatte, bestand darin, daß er sich weigerte, seine Leute ins Gelände vorrücken zu lassen. Meinen Befehl beantwortete er ohne Umschweife mit der Feststellung, daß die wirklichen Feinde nicht irgendwelche Sumpfbewohner seien - das waren seine exakten Worte -, sondern die bösen Verschwörer hinter ihnen, die in den mittleren und großen Städten saßen. Ich schenkte dieser merkwürdigen Behauptung nicht näher Beachtung, schließlich bin ich Soldat und kein Politiker.
    Ich konzentrierte mich natürlich hauptsächlich auf die Kampfhandlungen, und erst in der dritten Woche der Säuberungsaktion erhielt ich geradezu phantastische Informationen, die ich zuerst nicht glauben konnte, denen ich aber trotzdem nachgehen mußte, um die Ehre Jochis zu schützen.
    In besagtem Bericht wurde die Einheit 3/2, Corps für Spezialaufgaben, der widerwärtigsten Abscheulichkeiten bezichtigt. Ich begab mich persönlich in das Gebiet, für das Captain L'merdings Einheit verantwortlich war, und stellte fest, daß diese Anschuldigungen der Wahrheit entsprachen. Die Einheit für Spezialaufgaben tötete Suzdal-Bürger tatsächlich in einer Weise, die sämtliche sonst in einem Krieg üblichen Gepflogenheiten mißachtete. Sie hatten es vor allem auf die gebildeten Suzdal abgesehen, insbesondere auf Lehrer oder Juristen. Besondere Beachtung fanden auch reiche Suzdal. Alle diesen Bevölkerungsgruppen zugehörigen Personen wurden aus ihren Häusern verschleppt und verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Captain L'merding weigerte sich, mir darüber Auskunft zu erteilen, was mit ihnen geschehen war, aber ihr Schicksal war offensichtlich.
    Es gab bestätigte Berichte über Kinder, die einfach abgeschlachtet wurden, über vergewaltigte jochianische Zivilisten und Plünderungen. Damit nicht genug, waren unbewaffnete Suzdal in aller Öffentlichkeit umgebracht worden, ihre Leichen ließ man mitten auf der Straße liegen. Es gab keinen Zweifel, diese sogenannte Einheit bestand nur aus Verbrechern und Totschlägern. Captain L'merding hatte im gesamten Gebiet Anweisungen mit seiner eigenen Unterschrift verschicken lassen, in denen der geschriebene oder gesprochene Gebrauch der Suzdal-Sprache untersagt und es den Suzdal nicht gestattet war, sich in Gruppen von mehr als zwei Personen zusammenzufinden. Bei Nichtbeachtung dieser Befehle erfolgte sofortige Hinrichtung.
    Er hatte noch weitere Befehle erlassen, die ebenso illegal waren, aber am schlimmsten war seine Ankündigung, daß jeder kriminelle Akt eines einzelnen Suzdal mit den drakonischsten Maßnahmen beantwortet werden würde; dazu zählten die Verwüstung des Wohnbezirks des betroffenen Suzdal, die Auslöschung der gesamten Familie und die Exekution von einhundert willkürlich ausgewählten Suzdal.
    Ich teilte Captain L'merding mit, daß er vom Dienst befreit sei. Er lachte nur. Ich versuchte, ihn festzunehmen. Meine Helfer und ich wurden entwaffnet, geschlagen und mußten das Gebiet verlassen - oder mit den üblichen Konsequenzen rechnen.
    Ich kehrte zu meiner eigenen Einheit zurück, unterrichtete den befehlshabenden Offizier meines Bataillons über die Aktionen von Captain L'merding und forderte eine Kampfeinheit an, die seinem schamlosen und

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