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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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floss um ihre Beine. Winzige Spiegel waren in das Gewebe eingelassen, sie reflektierten die Sonne und projizierten kleine helle Flecken wie von einer Discokugel an die Decke. Sie schob die schmalen, runden Schultern vor und lächelte ihn an.
    Sie hatte ihn einmal mit fünfzigtausend Volt aus einer Elektroschockpistole schachmatt gesetzt.
    »Hallo, Pearl«, sagte Archie.
    Sie sollte eigentlich in Salem bei ihren Pflegeeltern sein. Archie fragte sich, wie lange es wohl gedauert hatte, bis sie weggelaufen war. Einen Monat, zwei? Sie war sechzehn gewesen, als er sie zum ersten Mal getroffen hatte, und bereits ein echter Kotzbrocken. Archie nahm an, dass ein Jahr mehr sie nicht erträglicher gemacht hatte.
    »Sie sehen alt aus«, sagte sie.
    Ja, immer noch ein Kotzbrocken. »Ich fühle mich alt«, sagte Archie. Er räusperte sich und musterte die anderen Mädchen. Sie sahen ihn mürrisch an. Keine tränennassen Wangen, kein theatralisches Getue. Kein Verlust der Unschuld wegen des gewaltsamen Todes eines Menschen, den sie gekannt hatten. Diese Mädchen hatten bereits erlebt, was die Welt an Schlechtigkeit zu bieten hatte. Deshalb waren sie nicht überrascht. Es wäre anders, dachte Archie, hätten sie Jake Kellys entstellten Körper an diesem Baum hängen sehen.
    Pearl klopfte mit einem Plastikkugelschreiber an ihre Vorderzähne, klick, klick, klick. Die Ventilatoren surrten und bliesen. Archies Augen fühlten sich trocken an.
    »Ich bin Detective Archie Sheridan«, sagte er für die übrigen Mädchen. Er übersprang den üblichen Small Talk zur Lockerung der Atmosphäre. Dafür war es zu heiß hier drin. »Hat eine von euch heute Morgen etwas Ungewöhnliches bemerkt?«, fragte er.
    Die Mädchen schüttelten den Kopf, zuckten mit den Achseln oder starrten ausdruckslos vor sich hin, was dasselbe bedeutete.
    »Hat eine von euch Jake Kelly gesehen oder mit ihm gesprochen?«
    Noch mehr Kopfschütteln. »Er arbeitet in der Küche«, sagte ein Mädchen mit einem orangefarbenen Irokesenschnitt, als hätte es etwas zu bedeuten.
    Bea Adams trat einen Schritt von der Wand fort, an der sie gelehnt hatte. »Die Mädchen sollen nicht mit den Freiwilligen verkehren«, sagte sie.
    Insbesondere nicht mit den männlichen, dachte Archie.
    Pearl kaute jetzt an ihrem Kugelschreiber, sie bearbeitete ihn im Mundwinkel wie ein Hund einen Lederstreifen.
    »Keine von euch hat ihn heute früh gesehen?«, fragte Archie.
    »Ich habe das Essen aus der Küche geholt«, sagte Bea. »Die Mädchen waren überhaupt nicht da hinten.«
    Archie wandte seine Aufmerksamkeit wieder Pearl zu. Sie merkte, dass er sie ansah, und hörte auf, den Kugelschreiber zu verstümmeln.
    »Was ist?«, fragte sie, ließ den Kugelschreiber in ihren Schoß sinken und hielt ihn zwischen Zeige- und Mittelfinger, ein Ersatz für die Zigarette, die sie eigentlich gern gehabt hätte.
    »Kann ich deine Hand sehen, Pearl?«, fragte Archie.
    Sie sah auf ihre Hände und dann wieder ihn an. »Wieso?«, fragte sie unsicher.
    Archie lächelte. »Nur so eine Idee.«
    Pearl dachte einen Moment lang darüber nach, sah sich dann trotzig um und zuckte mit den Achseln. »Von mir aus«, sagte sie. Sie streckte Archie die linke Hand entgegen. Als sie sich bewegte, drehten sich die Discolichter im Raum.
    Sie hatte den Kugelschreiber mit der rechten Hand gehalten.
    »Die andere Hand«, sagte Archie.
    Pearl zögerte, dann streckte sie die rechte Hand mit der Handfläche nach oben aus.
    Archie durchquerte das Zimmer, ging vor ihr in die Hocke und ergriff ihre Hand. Sie erschien ihm winzig, die Nägel waren bis zum Ansatz abgeknabbert. Keine Ringe. Ein Tattoo auf der Innenseite ihres Handgelenks bestand aus einem einzigen, schlicht geschriebenen Wort: Lucky.
    » In den Nachrichten hieß es, dass Sie diesen Jungen gerettet haben«, sagte Pearl. »Jemand hat ihn entführt, und Sie haben ihn gerettet. Patrick Soundso. Ich habe davon gehört.«
    Archie hob ihre Handfläche an sein Gesicht. Die Adern pulsierten auf der blassen Haut an der Innenseite ihrer Handgelenke, die Tätowierung war noch schwarz, relativ neu. Er spürte, wie sich ihre Hand spannte. Sie zog sie fort. Aber da hatte er bereits gerochen, wonach er gesucht hatte.
    Es war ein würziger Geruch, sofort erkennbar. »Nelken«, sagte er.
    Pearl steckte die Hand unter ihre linke Achselhöhle. »Na und?«, sagte sie.
    »Man kann keine Nelkenzigaretten mehr kaufen«, sagte Archie. »Sie sind wie alle parfümierten Zigaretten verboten.«
    Pearl

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