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Sternchenhimmel

Sternchenhimmel

Titel: Sternchenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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nicht merkte, wie sie sich still und leise in die rechte Tasche seiner Bomberjacke übergab, just in jene Tasche, in der er die Speicherkarten aus Bang Abbotts Nikons verstaut hatte.
    Das Star-Island-Portfolio, nicht länger unbezahlbar, schwamm in Kotze.
    Bang Abbott war so verdattert, Chemo Cherry aus dem Club schleppen zu sehen, dass ihm das verdammte Foto durch die Lappen ging.
    Wieso ist sie hier?, fragte sich der Paparazzo. Wie kann dieser zwei Meter große Wahnsinnige zulassen, dass sie herkommt und sich die Kante gibt?
    Jetzt würde die erfundene Kidnapping-Story niemals greifen. Ihre neue CD würde mit Sicherheit floppen und die Tournee auch, und all diese kunstvollen Fotos, die er gemacht hatte, waren dazu verdammt, als Agenturmassenware verscherbelt zu werden, es sei denn, Cherry war umsichtig genug, sehr bald abzukratzen.
    Heute Nacht zum Beispiel.
    Aber warum sollte das Glück es jetzt gut mit mir meinen?, grübelte Bang Abbott verbittert.
    Er hob nicht einmal die Pentax, um das Ziel zu erfassen – er stand einfach da, als wäre er am Gehsteig festgenagelt, während Chemo durch die Meute stelzte und seinen gottverdammten Rasenhäcksler schwang. Augenblicke später raste der schwarze Escalade mit quietschenden Reifen davon.
    Teddy Loo hielt natürlich mit seiner Kamera drauf. Ebenso sämtliche Videocrews, einschließlich Slyke, dieser Ratte von TMZ . Die Einzigen, die leer ausgingen, waren Bang Abbott und so ein Schleimer, den er noch nie gesehen hatte – hager, adrett, gut angezogen. Der Typ sah aus wie ein Schuhverkäufer, nicht wie ein Straßenfotograf. Die Canons, die er um den Hals hängen hatte, waren blank und unzerkratzt; der Grünschnabel war eindeutig ein Amateur. Während der Rest der Meute Cherry hinterherhetzte, hielt er sich zurück und blieb in der Nähe von Bang Abbott, der ihn nicht beachtete.
    Sein Name war Silvio. Er arbeitete für einen Mann namens Necker, der für einen Mann namens Smith arbeitete, der für einen Mann namens Restrepo aus Bogotá arbeitete. Silvios Auftrag in South Beach war durch einen Anruf von Fremont Spores bei Mr Restrepo zustande gekommen, der Fremonts Polizeiscanner-Künste sehr schätzte und betroffen war, ihn so betrübt zu hören.
    Es stimmte, dass Silvio nicht viel von Kameras verstand, aber er war auch nicht hier, um Fotos zu schießen. Sehr bald entfernte er sich verstohlen von Bang Abbott und schlüpfte unauffällig in die anschwellende Masse aus Paparazzi, die auf ihre Lauerpositionen vor dem Pubes zurückkehrten.
    Handys klingelten und schrillten mit Neuigkeiten von Cherrys Kernschmelze, einschließlich unscharfer Gegenlicht-Schnappschüsse aus dem Innern des Clubs. Bang Abbott stöhnte auf, als er hörte, dass sie auf der Tanzfläche eine Frau zu Boden gerissen hätte, eine Schlagzeile, die die Marktlage für ein Buch mit nachdenklichen Porträtfotos nicht verbessern würde. Er beschloss, sich das hohlköpfige Flittchen aus dem Kopf zu schlagen und sich stattdessen seiner gegenwärtigen räuberischen Pflicht zu widmen.
    Bestimmt kam jeden Augenblick irgendjemand Berühmtes aus dem Club getaumelt. Es war an der Zeit, die Antennen auszufahren.
    Eine Hintertür öffnete sich, und ein Blitzlichtgewitter flammte auf. Dann hörten die Paparazzi gleichzeitig auf zu fotografieren, ein akkuschonender Reflex, der auftrat, sobald sie feststellten, dass es sich bei der Person, die gerade das Pubes verließ, bloß um einen Zivilisten handelte.
    Der Mann war gut in Form und hatte eine Glatze; seine Wangen waren mit grünem Leuchtglibber beschmiert. Er trug einen klassischen dunklen Anzug und eine dazu passende Augenklappe, ansonsten jedoch wirkte er ungezähmt und unberechenbar. Die Fotografen hielten ihn für zu alt, um ein Bodyguard zu sein, obwohl seine Bewegungen etwas Athletisches, Zielstrebiges hatten.
    Einem Instinkt folgend schob sich Bang Abbott näher heran, und seine Neugier wurde belohnt. Eine attraktive junge Frau erschien an der Seite des bemalten Mannes. Sie trug eine Hier-komm-ich-Sonnenbrille, silberne Kreolen in den Ohren und ein rattenscharfes rotes Kleid – Bang Abbott erkannte sie sofort.
    »Ann!«, schrie er aufgeregt. »Hey, hier drüben!«
    Sie spähte in die schmierige Schar. »Claude?«
    Skink schickte sich an, sie über die Straße zu lotsen, wo ein Mann auf einem Motorrad wartete.
    »Ann, wie wär’s mal mit einem breiten Lächeln?«, brüllte Bang Abbott und fing an zu knipsen. Die anderen Paparazzi schlossen sich an und waberten

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