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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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plötzlich ärgerlich wurde. Die beiden Mönche waren ganz und gar nicht das, was sie vorgaben. Aber den Spaß wollte er ihnen nun verderben. Die Zeit für Spielchen war endgültig vorüber.
    Dann bemerkte Veremund plötzlich, daß sie nicht mehr allein waren. Der Hagere nahm gerade ein Tuch von einem Beistelltisch, um dem Verwundeten damit über das Gesicht zu wischen, als er aus dem Winkel eines seiner goldenen Augen den Axtherrn wahrnahm. Sofort erstarb das fremdartige Leuchten in seinen Augen. »Axis«, entfuhr es ihm schwer atmend, und Ogden nahm seine Hand von Belials Gesicht. Beide drehten sich zu dem Krieger um, schienen dann aber nicht zu wissen, was sie tun oder sagen sollten. Eigentlich hatten sie noch etwas warten wollen, ehe sie sich ihm offenbarten.
    Axis stieß sich von der Tür ab und schlenderte aufreizend langsam durch den Raum, ohne die Mönche aus den Augen zu lassen. Mit einem Mal war er an ihnen vorbei und an Belials Seite. Der Leutnant lag ganz still da und atmete leicht. Man hatte ihm kalte Kompressen auf die Stirn und unter den Nacken gelegt. Noch während Axis auf ihn hinuntersah, öffnete Belial die Augen und verzog gleich voller Reue das Gesicht.
    »Axtherr, ich habe mich töricht benommen. Niemals hätte ich ihr den Rücken zukehren dürfen.«
    Der Krieger schnaubte unwillig. »Ihr könnt noch von Glück sagen, daß sie nicht auch auf Euch mit dem Messer losgegangen ist. Aschure scheint nämlich sehr genau zu wissen, wie man mit einer Klinge umgeht.«
    »Ich hätte so etwas niemals von ihr erwartet«, murmelte der Leutnant und betastete mit zitternden Fingern vorsichtig seinen Hinterkopf.
    »Nun, wenn es Euch ein Trost sein sollte, die Priestertochter wirkte ziemlich zerknirscht bei dem Gedanken, Euch beinahe ebenfalls ermordet zu haben. Sie bat mich, Euch ihre Entschuldigung zu übermitteln. Offensichtlich muß Euer Charme sie so verzaubert haben, daß sie im entscheidenden Moment davor zurückschreckte, fester zuzuschlagen.«
    »Frauen sind bei mir immer schon schwach geworden«, entgegnete der junge Mann mit einem schiefen Lächeln und schloß dann die Augen. Seiner Miene war anzusehen, daß er wieder Schmerzen litt.
    »Ihr habt mit ihnen gesprochen?« fragte Ogden nervös. Er war neben Axis getreten.
    Der Krieger fuhr so rasch herum, daß der Mönch nicht im mindesten auf das vorbereitet war, was nun passierte. Ehe er sich versah, hatte Axis ihn am Schopf gepackt, so daß der Kopf nach hinten flog und ihm mit der anderen Hand einen kurzen Dolch an die Kehle gedrückt.
    »Steckt Aschure mit dir unter einer Decke, Alter?« fragte der Krieger ihn gefährlich leise. Sein Gesicht befand sich nur wenige Zoll von dem Ogdens entfernt. »Hast du sie dafür bezahlt? Die Geschichte stinkt bis zum Himmel nach dir und deinem feinen Mitbruder.«
    »Axis!« krächzte Belial matt. »Tut ihm nichts zuleide! Sie haben meinen Kopf gut versorgt.«
    »Dazu hatten sie auch allen Grund«, knurrte der Krieger und sah Ogden immer noch streng an. »Ich wette, daß diese beiden die ganze Flucht geplant haben.«
    »Axis!« Veremund flatterte hilflos um seinen Mitbruder und den Axtherrn herum. Er wußte nicht, was er tun sollte, und wenn ihm etwas eingefallen wäre, hätte es Axis wahrscheinlich nur dazu veranlaßt, die Dolchspitze entschieden zu tief in Ogdens Hals zu bohren.
    »Werdet ihr zwei mir jetzt offen und ehrlich meine Fragen beantworten?«
    »Ja! Ja!« rief der Hagere und seine Arme ruderten auf und ab, als wolle er in die Lüfte steigen. »Aber bitte, laßt Bruder Ogden wieder los!«
    Axis löste so abrupt beide Hände von dem Mönch, daß er auf den Boden plumpste. Der Krieger setzte sich auf das Fußende des Bettes und schob das Messer in seinen Stiefel zurück. Belial, der sich ein wenig aufgerichtet hatte, um den Ereignissen besser folgen zu können, sank wieder in seine Kissen zurück.
    Ogden sah den Krieger besorgt an. »Ich weiß nicht, ob das hier der rechte Ort ist, Axtherr.«
    Axis holte tief Atem und warf einen Blick auf seinen Leutnant. »Oh doch, hier und jetzt, einen besseren Ort oder Zeitpunkt gibt es nicht. Ich möchte, daß Belial alles hört, denn an seinem Rat ist mir sehr gelegen.«
    »Also gut. Veremund, würde es dir etwas ausmachen, mich auf dem Weg zu einem Stuhl zu stützen?«
    Veremund half Ogden und besorgte sich dann selbst eine Sitzgelegenheit, ehe er sich an den Axtherrn wandte: »Was wollt Ihr wissen, Teuerster.«
    Axis’ Ärger war längst verpufft, und er wirkte jetzt

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