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Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Titel: Sternenfaust - 007 - Der Prototyp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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konnte.
    »Vielleicht liegt das daran, dass bis jetzt noch nie ausprobiert wurde, eine Antimateriewaffe im Bergstromflug über so viele Lichtjahre zu transportieren«, stellte Catherine Black fest.
    »Ich sehe da keinen Zusammenhang«, bemerkte von Schlichten schroff.
    »Das Feld hat sich stabilisiert«, meldete inzwischen einer der Techniker, die mit von Schlichten auf Spacedock 13 an Bord der STERNENFAUST gekommen waren.
    Dem Namensschild nach, das an seinem blauen Overall ohne Rangabzeichen in Brusthöhe angebracht war, war sein Name Soerenson. An der Schulter war das Emblem des Far Horizon-Konzerns aufgenäht.
    »Die Feldintegrität weist wieder Werte auf, die absolut innerhalb des Bereichs der Sicherheitsnormen liegen«, erklärte der Techniker. Er wandte sich an Catherine Black. »Wie haben Sie das gemacht, Lieutenant?«
    Ein triumphierendes Lächeln huschte über Blacks Gesicht.
    »Ich habe die Frequenzmodule der Bergstromaggregate neu eingestellt. Es scheint bei längeren Phasen im Bergstromkontinuum zu Wechselwirkungen mit dem Feldgenerator zu kommen, die sich störend auswirken.«
    »Denken Sie, dass es notwendig ist, den Flug zu unterbrechen?«, fragte Dana Frost.
    »Ich denke, dass es nicht nötig ist, ins Normaluniversum zurückzukehren, um dieses Phänomen endgültig in den Griff zu bekommen«, erwiderte Catherine Black zuversichtlich. »Ich glaube, dass ich mit ein paar Modifikationen das Feld dauerhaft stabilisieren kann.«
    Dana nickte leicht.
    Sie wandte sich an Yasuhiro von Schlichten. »Es scheint so, als wären die Folgen eines Antimaterie-Angriffs auf einen Planeten nicht der einzige Aspekt dieser Mission, der vor Antritt dieser Reise besser hätte durchdacht werden können.«
    »Diese Mission durchzuführen war letztlich eine politische Entscheidung des Hohen Rates«, stellte von Schlichten kühl fest. »An ihn sollten Sie Ihre Kritik richten, Captain, nicht an mich. Im Übrigen sind Sie, was dieses Unternehmen angeht, ohnehin nur so etwas wie ein ausführendes Organ, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Das verstehe ich nur zu gut«, erwiderte Dana auf eine Weise, die dem Spitznamen, den man ihr insgeheim unter der Besatzung gegeben hatte alle Ehre machte.
    Eisbiest.
     
    *
     
    »Tut mir Leid, ich komme mit diesem arroganten Kerl einfach nicht klar«, sagte Dana Frost viel später, als sie sich in einem der Aufenthaltsräume der STERNENFAUST eine Tasse Kaffee genehmigte. Oft ließen ihre Pflichten als Captain des Leichten Kreuzers derartige Pausen nicht zu. Zumindest sobald die heiße Phase dieser Mission begann.
    Aber hin und wieder musste das einfach sein.
    Schließlich war sie keine Maschine, die unentwegt funktionieren konnte, ohne Rücksicht auf die Umstände.
    Ihr gegenüber hatte Bruder William Platz genommen. Er war Mitglied des Christophorer-Ordens, einer religiös fundierten Gemeinschaft, die sich der Erforschung des Weltraums und fremder Lebensformen verschrieben hatte. Das kuttenartige Ordensgewand ließ ihn wie einen Mönch der irdischen Prä-Weltraum-Ära erscheinen. Tatsächlich hatten die Christophorer in den Christlichen Mönchsorden ihre ethischen und religiösen Wurzeln, auch wenn sie weder ein Zölibat noch ein Armutsgelübde kannten.
    Bruder William diente an Bord der STERNENFAUST als ein Berater des Captains und der Besatzung. Formal stand er außerhalb der Flottenhierarchie, faktisch wurde er behandelt wie ein Offizier, was sich selbst in der Größe seiner Kabine zeigte.
    »Yasuhiro von Schlichten ist ein Mann, der ein Ziel verfolgt und dabei vielleicht manchmal vergisst, nach links und rechts zu schauen«, sagte Bruder William.
    Manchmal wirkt er so unsicher wie jemand, der gerade dem Teenager-Alter entwachsen ist – und dann ist sein Urteil plötzlich so glasklar, dass man kaum glauben kann, dass er gerade erst 24 Jahre alt ist , überlegte Dana und sagte laut: »In meinen Augen ist von Schlichten jemand, der für sein Ziel über Leichen gehen würde. Und das gefällt mir nicht.«
    »Vielleicht beurteilen Sie von Schlichten sehr einseitig«, entgegnete William mit der für ihn typischen entwaffnenden Offenheit.
    Dana hob die Augenbrauen.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Wussten Sie zum Beispiel, dass er ein Liebhaber von alt-irdischer Science-Fiction-Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts ist?«
    Dana verzog ihre Lippen zu einem dünnen Lächeln. Auf welches Glatteis will er mich jetzt führen? , durchfuhr es sie. »Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, mich

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