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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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das innerhalb des Kridan-Imperiums auch erwarten kann. Vor allem behaupten Sie, dass die herrschende Priester-Kaste die Überlieferung falsch auslegt und Teile davon bewusst unterdrückt. Für uns ist wichtig, dass sich die Zahl ihrer Anhänger in der Damrion-Exklave geradezu explosionsartig vergrößert haben muss. Der Prediger scheint den Nerv vieler Kridan zu treffen, die einfach kriegsmüde sind … Elf Jahre Kampfpause haben sie offenbar auf den Geschmack gebracht.«
    Dana Frost deutete auf die Sternenkarte. »Wir werden im Bergstromraum den Zentralbereich des Imperiums durchfliegen müssen, um in die Damrion-Exklave zu gelangen«, gab sie zu bedenken.
    Commodore Jackson bestätigte dies. »Das ist vollkommen korrekt, Commander – aber ein Risiko besteht da nur, wenn Sie die Bergstrom-Passage widererwartend unterbrechen müssten.« Er atmete tief durch und fuhr anschließend in gedämpftem Tonfall fort: »Sie wissen ja, was im Wega-System geschehen ist. Es steht nicht gut und die Analysen des Geheimdienstes gehen davon aus, dass wir die Kridan auf lange Sicht gesehen nicht aufhalten können.«
    »Man könnte verzweifeln«, mischte sich Fabri ein. »Während im Hohen Rat gerade eine Vorlage zur Mobilmachung gescheitert ist, sind die Kridan längst dabei, auch die letzten industriellen Reserven für den Krieg zu mobilisieren.«
    Dana nahm den Datenträger an sich.
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück, Commander«, hörte sie Commodore Jackson sagen.
    Es klang für Dana wie aus weiter Ferne.
    Ein Vorstoß in die Höhle des Löwen lag vor ihr und in ihren Gedanken war sie bereits auf die nächsten notwendigen Schritte konzentriert.
     
    *
     
    Garinjan, Damrion-Exklave, Heiliges Imperium der Kridan …
     
    Der Sharaan führte Pan-Sen durch die engen, verwinkelten Gassen von Sarashtor, einer sich unkontrolliert ausbreitenden Siedlung, die sich um den gleichnamigen Industriekomplex herum gebildet hatte. Der Industriekomplex war auf dem neuesten Stand der Kridan-Technik und produzierte vor allem Graserkanonen jeder nur erdenklichen Größe. Die meisten davon wurden irgendwann in Kriegsschiffe eingebaut, die sich dann in die Weiten des Alls aufmachten, um die Ungläubigen zu vertreiben und das Gebiet des Heiligen Imperiums zu vergrößern. Denn das war der Daseinszweck jenes Volkes, das sich selbst als von Gott auserwählt ansah.
    Für etwa ein Dutzend Imperiumsjahre { * } hatte Waffenstillstand geherrscht, nachdem der Raisa gestorben war.
    Zwölf lange Imperiumsjahre hindurch hatte Waffenstillstand geherrscht, in der die Priesterschaft nach einem jungen Kridan Ausschau gehalten hatte, der über die spirituellen Eigenschaften von Gottes künftigem Stellvertreter verfügte. Die genauen Kriterien, nach denen die Priester den neuen Herrscher auswählten, gehörten dabei zu ihrem Geheimwissen.
    Aber seit kurzem war die Zeit des Interregnums zu Ende.
    Die Flotten der Kridan zogen wieder in die Tiefen des Alls, um Gottes auserwähltem Volk den nötigen Raum zu verschaffen und den einzig wahren Glauben im Universum zu verbreiten. Die Unbelehrbaren mussten vertrieben oder unterworfen werden, denn das war der Heilige Auftrag , dem das Imperium seine Existenzgrundlage verdankte.
    Pan-Sen folgte dem Sharaan in einen Hinterhof, der – wie die gesamte Stadt – nur sehr spärlich beleuchtet war.
    Tam-Karan führte den Raumsoldaten der Kridan-Flotte zu einer Tür.
    Kurz blinkte an dem Druckanzug des Sharaan ein Kontrolllämpchen auf. Wahrscheinlich sendet er mit Hilfe des Helmfunks ein Identifikationssignal , schloss Pan-Sen.
    Im nächsten Moment glitt die Tür zur Seite. Tam-Karan trat ein. Der Kridan folgte ihm.
    Innen herrschte ein diffuses Halbdunkel.
    Nur ein vergleichsweise schwaches Leuchtaggregat spendete gerade genug Licht, um sich orientieren zu können.
    Eine weitere, ebenfalls mit einem Zugangscode gesicherte Tür führte zu einem langen, schmalen Korridor. Nach dem Pan-Sen und Tam-Karan ihn bis zum Ende passiert hatten, erreichten sie einen Lastenaufzug.
    Pan-Sen zögerte, ehe er dem Sharaan in den Aufzug folgte. »Wo geht es hin?«, erkundigte er sich.
    Tam-Karan gab bereitwillig Auskunft. »Die Anhänger des Predigers sind darauf angewiesen, sich an verborgenen Orten zu treffen. Du wirst davon gehört haben, wie erbarmungslos uns die Geheimpolizei des Imperiums verfolgt.«
    »Ja, allerdings.«
    Uns! , echote es in Pan-Sens Bewusstsein wider. Er hat ›uns‹ gesagt – was bedeutet, dass er sich selbst als einen

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