Sternenfaust - 011 - Der Verräter
Eindringen in den Bergstromraum nötigen vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen.
*
Agent 183 wusste, dass er sofort handeln musste. Ganz offen ging er in den Bereich der STERNENFAUST, in dem die Offiziere ihre Einzelkabinen hatten. Er war zugangsberechtigt und fiel hier nicht weiter auf.
Vorsichtig klopfte er an Blacks Tür. 183 wusste, dass sich die Leitende Ingenieurin in ihrer Kabine aufhielt. Gardikov hatte ihr ein Beruhigungsmittel verabreicht, dass sie schlafen lassen würde.
183 sah sich sichernd um. Es war laut Bordzeit tiefe Nacht. Die Gangbeleuchtung war gedimmt, die meisten Offiziere schliefen, und niemand war im Weg. Gut so.
Der Agent betätigte Blacks Quartierklingel.
Niemand reagierte. Er probierte es erneut. Wieder kein Erfolg. Natürlich war die Tür abgeschlossen, aber das hatte er erwartet.
Agent 183 zog einen elektronischen Codebrecher aus der Tasche, mit dem er alle untergeordneten Türen innerhalb der STERNENFAUST öffnen konnte. Das tat er nun auch hier, und die Tür glitt zur Seite. Es war finster im Innern der nur 16 Quadratmeter großen Kabine, die Lichtbahn, die aus dem Gang ins Innere fiel, erhellte sie kaum. Regelmäßige Atemzüge waren zu hören.
Catherine Black schlief tief und fest.
Nach kurzem Warten, bis sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, trat Agent 183 ans Bett, den Nadler schussbereit in der Hand.
So tief schlief Black aber denn doch nicht, wie der J’ebeem vermutete. Ihre Instinkte schienen sie zu warnen.
Mit einem Mal schlug sie die Augen auf, fuhr hoch und starrte die dunkle Gestalt vor ihrem Bett an. Ein Ausdruck des Entsetzens schlich sich auf ihr Gesicht. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, war sie bereits tot.
Agent 183 platzierte den Nadler in Blacks rechte Hand, schloss ihre Faust um den Griff, tauschte ihren Armbandkom gegen einen neutralen aus und steckte ihn ein.
Nicht einmal zwei Minuten, nachdem er das Quartier der Ingenieurin betreten hatte, verschwand er so still und lautlos, wie er gekommen war …
*
Aufgrund des Selbstmordes von LI Catherine Black und der unglaublichen Vorkommnisse allgemein brach Dana nach Rücksprache mit dem Star-Corps-Hauptquartier auf der Erde die Mission ab. Kommodore Kim Ray Jackson, Danas direkter Vorgesetzter, befahl die STERNENFAUST umgehend zum Rapport zur Erde.
Dana hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache und machte sich Vorwürfe. Hätte sie nicht sehen müssen, dass ihre LI selbstmordgefährdet war? Auch Lieutenant Gardikov schalt sich für ihre eigene Inkompetenz. Wie hatte sie sich bei der Beruhigungsdosis so verschätzen können? Catherine Black hätte mindestens zwölf Stunden schlafen müssen.
Tief in ihrem Innern plagte Frost das beunruhigende Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Aber was?
Dana seufzte und versuchte vergeblich, sich auf das Schreiben ihres Berichts zu konzentrieren …
Epilog
J’omuul Drelur Laktraan war hoch zufrieden. Der Trick, sich als Freund und Bevollmächtigter von Captain Dana Frost auszugeben, hatte funktioniert. An Bord seiner stolzen JALARAI befanden sich 27 Chaarck-Produzenten samt vielen Tonnen richtiger Nahrung und einem beachtlichen Begleittross. Nun konnten die J’ebeem in aller Ruhe darangehen, das Chaarck-Grün zu untersuchen …
ENDE
Space Surfer
von Luc Bahl
Sie sind ein Symbol für Frieden und Gemeinschaft der verschiedenen Rassen geworden – die Meisterschaften im Space-Surfen.
Der Leichte Kreuzer STERNENFAUST ist dazu abgestellt, bei diesem Ereignis die Ordnungskräfte zu unterstützen.
Da wird an Bord ein schreckliches Verbrechen verübt!
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